Panikattacken sind verbreitete Angstzustände. Dieser Beitrag gibt Informationen über die Ursachen Symptome und Behandlung von Panikattacken sowie eine Panik-Hilfe fürs Handy.
Was sind die Ursachen von Panikattacken? Kann man Panikattacken selbst behandeln? Wie Panikattacken vermeiden? Antwort gibt dieser Beitrag über die Ursachen, Symptome und die Behandlung von Panikattacken.
"Angst vor was? Ich weiß es selbst nicht so genau. Das komische Gefühl war einfach da und wurde immer schlimmer. Angefangen hat alles vor ungefähr vier Jahren. Ich war im Geschäft, in dem es mir eigentlich gut gefiel, und plötzlich hatte ich so ein komisches Gefühl. Es kam aus der Brust/Herzgegend und fuhr ganz langsam den Hals hoch. Es war wie eine Beklemmung, einfach als wenn jemand einem die Kehle zuhält, allerdings weiter unten.
Darauf bekam ich einfach Angst. Mit der Zeit kam wahnsinniges Herzklopfen und es ging furchtbar schnell, es war blitzschnell da - die Panik. Als ich die Arbeitsstelle wechselte, wurden meine Anfälle immer schlimmer. Ich schleppte mich nur noch durch den Tag. Ich hatte nur noch Angst vor der Angst, dass mein Herz stehen bleibt und ich tot umfalle. Ich stand morgens auf und wusste nicht, wie ich den Tag überstehen sollte."
Mit diesen Worten beschrieb eine Klientin ihre Panikattacken. Sie spricht stellvertretend für alle Menschen, die unter Angstzuständen wie Panikattacken leiden. Der Anteil der Frauen liegt bei 60 bis 75 Prozent.
Menschen, die unter Panikattacken leiden, laufen meist jahrelang zu Ärzten und werden mit Tabletten behandelt, ohne dass die Ursachen erkannt oder behandelt werden. Sie bekommen den Eindruck, verrückt zu sein, weil sie körperliche Beschwerden verspüren, aber kein Arzt eine organische Ursache finden kann. Die Angst- und Panikattacken treten meist aus heiterem Himmel im Alltag auf.
Betroffene leiden unter plötzlich auftretenden Angstzuständen mit körperlichen Symptomen wie:
Die Betroffenen spüren körperliche Beschwerden wie Herzklopfen, Schweißausbrüche, Atembeschwerden. Beklemmungsgefühle, Schwindel, Unwirklichkeitsgefühle, Hitzewallungen oder Kälteschauer, Todesangst. Sie beginnen, die Situationen zu meiden, aus denen sie glauben, nicht fliehen zu können und wo es im Falle eines Panikanfalls keine Hilfe gäbe.
Eine Entlastung und das Nachlassen der Angstzustände verspüren Betroffene, wenn andere Menschen dabei sind oder ein Arzt in der Nähe ist. Der Agoraphobie Test zeigt Ihnen, ob Sie an dieser Angststörung leiden.
Ein typisches Symptom der Agoraphobie ist die Angst, sich in bestimmten Situationen hilflos und überfordert zu fühlen und die Angst, aus diesen Situationen nicht flüchten zu können. Deshalb werden Busse, Bahn oder andere Transportmittel gemieden. Auch Veranstaltungen, die man nicht verlassen kann, ohne unangenehm aufzufallen, werden meist gemieden. Die Angst vor der Angst kann so stark sein, dass es zu einem Rückzug in die eigene Wohnung kommt, die nicht mehr verlassen wird. Dadurch entsteht eine starke Abhängigkeit vom Partner, von Freunden und Angehörigen.
Angstzustände wie Panikattacken äußern sich im Körper, Denken, Fühlen und Handeln
Bei vielen Betroffenen steigt der Blutdruck, sie atmen schneller. Die Muskeln spannen sich an, sie schwitzen oder frieren. Manche Menschen bekommen weiche Knie, empfinden ein Kribbeln in den Beinen. Es verschwimmt ihnen alles vor Augen, ihnen wird übel und schwindlig. Sie verspüren ein Zittern oder Ziehen in der Brust, einen Kloß im Hals. Durchfall und Harndrang treten häufig auf.
Betroffene können sich nicht mehr konzentrieren und grübeln darüber nach: "Es wäre schrecklich, wenn mir das und das passieren würde. Bestimmt falle ich um, bekomme eine Herzattacke, wird mir schwindelig …" Die Gedanken kreisen darum,
Betroffene meiden bestimmte Situationen oder gehen nur in Begleitung außer Haus. Sie verlassen Situationen fluchtartig, in denen sie befürchten, einen Panikanfall zu bekommen. Sie trinken sich Mut an oder nehmen Beruhigungsmittel.
Hinter Panikattacken können sich unterschiedliche Ursachen verbergen. Unter anderem sind es folgende:
Meist sind es Situationen, in denen die Betroffenen glauben, keine Kontrolle über die Situation haben, wie etwa im Kino, im Stau, beim Warten in der Schlange vor der Kasse, beim Frisör, im Kaufhaus.
Sie beginnen deshalb, die Situation, von der sie glauben, dass sie den ersten Anfall ausgelöst habe, zu meiden. Sie stellen sich immer wieder diesen ersten Anfall vor und erzeugen allein mit ihrer Vorstellung wieder eine ähnliche Anspannung im Körper. Die Meidung weitet sich schließlich aus. Die Angst vor der Angst entsteht. Betroffene suchen sich Hilfsmittel, um ihren Tagesablauf aufrechtzuerhalten. Sie nehmen Beruhigungstabletten, gehen nur noch in Begleitung aus dem Haus, trinken sich Mut an, lenken sich zwanghaft ab usw. Sie flüchten aus Situationen, in denen sich ihre Symptome bemerkbar machen. Sie ziehen sich von der Umwelt zurück und werden depressiv.
Angstkrankheiten wie Panikattacken lassen sich mithilfe der kognitiven Verhaltenstherapie behandeln. Besonders die Konfrontationstherapie, ein Bestandteil der Verhaltenstherapie, ist ein wichtiger Baustein bei der Behandlung von Angstzuständen. Die Behandlung von Panikattacken setzt an zwei Bereichen an:
Betroffene lernen Stressbewältigungsstrategien, steigern ihre Selbstsicherheit und bauen perfektionistische Forderungen ab.
Die Betroffenen lernen, die Zusammenhänge zwischen ihren Katastrophengedanken und körperlichen Reaktionen zu erkennen. Sie lernen, dass ihre körperlichen Reaktionen und ihre Angst von ihnen selbst durch ihre angstauslösenden Gedanken und Phantasien erzeugt sind. In 90 Prozent der Fälle kommt es niemals zu den befürchteten Reaktionen, die sie sich in ihrem Geiste ausmalen. Sie lernen zu verstehen, wie die Angst sich aufschaukelt, dass die Angst durch Meidung und Flucht verstärkt wird und sich, indem man sich ihr bewusst aussetzt, abschwächt. Sie lernen wieder Vertrauen zu ihrem Körper zu gewinnen.
Ziel der Konfrontationstherapie ist es, Betroffene möglichst schnell von den lähmenden Symptomen ihrer Angstzustände zu befreien. Sie werden gezielt mit ihrer Angst konfrontiert, d.h. sie müssen sich in die für sie angstauslösenden Situationen begeben, dürfen die Angstsituationen nicht vermeiden oder aus ihnen flüchten. Sie verspüren in den Situationen ihre Angst intensiv und erleben, dass sie diese aushalten können.
Die Therapeutin bzw. der Therapeut unterstützt sie dabei und erklärt ihnen, wie sie mit den auftretenden körperlichen Reaktionen und Angstgefühlen umgehen können. Ganz sicherlich wird Ihnen Ihr Therapeut auch empfehlen, ein Entspannungsverfahren, wie etwa die Progressive Muskelentspannung zu erlernen. Mithilfe dieses leicht zu erlernden Entspannungsverfahrens können Sie besser mit den körperlichen Angst- und Stressreaktionen umgehen und so das Vertrauen in Ihren Körper stärken.
Deshalb kann ich meine Angstzustände überwinden, indem ich meine ängstlichen Gedanken unter Kontrolle bringe." Beobachten Sie, welche Gedanken Ihren körperlichen Reaktionen und Ihrem Angstgefühl vorausgehen. Gewöhnlich machen wir uns Phantasien, dass wir eine Situation nicht überleben können, zusammenbrechen werden usw. Wir haben keine Geisteskrankheit, keinen Hirntumor, keinen Herzfehler und werden auch nicht verrückt. Unser Körper muss mit Reaktionen wie Schwindel, Herzstechen, Übelkeit etc. reagieren, wenn wir uns ausmalen, dass eine Situation lebensgefährlich ist.
Durch die Vermeidung bestätigen Sie sich immer wieder Ihre falsche Annahme, dass Sie die Angstzustände nicht aushalten können. Ihre Meidung trägt zur Aufrechterhaltung Ihrer Panikattacken bei!
Sagen Sie sich: "Ich weiß, dass jetzt meine Angst und all meine körperlichen Symptome auftauchen werden. Sie müssen auftauchen, weil ich mir bisher immer erzählt habe, wie gefährlich die Situation ist. Sie sind das Ergebnis meiner Gedanken. Sie werden vorübergehen. Ich kann es ertragen, sie sind nur unangenehm. Ich werde jetzt in der Situation bleiben, bis ich ruhiger werde. Ich kann die Bauchatmung machen, um mich zu beruhigen".
Wichtig: Sie müssen in der Situation bleiben, bis die Angst (Panik) nachgelassen hat.
Legen Sie Ihre Hand flach 2 cm unterhalb des Nabels auf den Bauch. Dann atmen Sie tief ein und stellen sich vor, wie der Atem langsam bis hinunter zu Ihrer Hand fließt und schließlich Ihre Hand hochatmet. Dann stellen Sie sich vor, wie der Atem langsam wieder über den Brustraum zurück über die Nase nach außen entweicht, und konzentrieren sich darauf, wie die Hand wieder nach unten sinkt. Wiederholen Sie diese Übung mehrere Minuten. Ihr Körper kann nicht gleichzeitig angespannt und entspannt sein. Wenn Sie die Atemübung machen, wird die Angst abnehmen.
Mit der Zeit wird die Angst abnehmen, bis es für Sie schließlich wieder ganz normal ist, in die Situation zu gehen, vor der Sie bisher Angst hatten.
Auf unserer Website Angst und Panik Hilfe finden Sie viele Informationen zum Thema Angststörungen and Angstzustände.
Als Angehörige oder Angehöriger stehen Sie vermutlich vor dem Problem, dass Sie nicht wissen, wie Sie reagieren sollen, wenn Ihr Partner eine Panikattacke hat. Auch hierfür finden Sie Hilfestellungen in unserem Themenbereich "Hilfe für Angehörige".
Hier finden Sie unsere Handyhilfe gegen Panikattacken.
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Vielleicht hat niemand mehr Lust, sich hier einzubringen, weil evtl zu sehr zensiert wird? Siehe andere Seiten des Verlags!
Ich wünsche allen hier ein gutes, gesundes neues Jahr!
Anscheinend lebt diese Seite nicht mehr, schade, war mal gut! LG
Ich hoffe, hier einen Rat zu bekommen. Ich habe so viel Angst vor allem. Die Coronazeit ist fürchterlich!
Lebt dieser chat hier noch ?
Heute wieder mal totale Panik.