Dr. Doris Wolf zum Umgang mit persönlichen Schwächen - sich seiner Stärken bewusst sein ist wichtig für ein gesundes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen
Jeder von uns hat persönliche Schwächen und Defizite. Wie damit umgehen? Verleugnen? Dagegen ankämpfen? Sich dafür verurteilen? Verständnis dafür haben?
Stärken und Schwächen gibt es nur aus der Sicht des Beobachters. Dinge, Verhaltensweisen, Eigenschaften, körperliche Merkmale sind nicht als solche positiv oder negativ. Abhängig von unserer Bewertung als positiv oder negativ erscheinen sie uns als Stärken oder Schwächen.
Beispielsweise können wir Sensibilität oder Genauigkeit sowohl positiv als auch negativ sehen. Und wir können diese Eigenschaften sogar zu einem Zeitpunkt positiv und zu einem anderen Zeitpunkt negativ sehen. Unsere Bewertung ist u.a. abhängig von unseren Erfahrungen, der Situation, den Erwartungen, unserer seelischen und körperlichen Verfassung.
Wie wir uns, unsere Gefühle, körperlichen Merkmale und Verhaltensweisen bewerten, bestimmt darüber, wie wir uns fühlen und verhalten. Wenn wir uns generell als nicht liebenswert, unfähig und als Versager ansehen, schwächen wir unser Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.
Die Folge davon sind Unsicherheit, Angst zu versagen, Angst vor Ablehnung, Eifersucht, Neid, usw. Wir versuchen vielleicht nach außen hin unsere vermeintlichen Schwächen durch ein Perfektionsstreben zu überdecken und setzen uns dadurch unter starken Druck. Wir sind gefährdet, psychosomatische Erkrankungen oder ein Suchtproblem zu entwickeln.
Was tun, wenn jemand nur seine Schwächen sieht und alles, was positiv ist, entweder als Selbstverständlichkeit abtut oder durch ein "Ja, aber ..." den Blick wieder auf seine vermeintlichen Schwächen lenkt?
Ich würde ihm folgende Fragen stellen und folgendermaßen argumentieren:
Wenn dir deine Denkweise das bringt, was du dir wünschst, ist sie hilfreich. Wenn nicht, solltest du dir überlegen, sie zu verändern. Du hast die Möglichkeit, dich besser zu fühlen, mehr deiner Ziele zu erreichen, deine Gesundheit zu erhalten, wenn du eine neue Sichtweise entwickelst. Wie wäre es, diese neue Sichtweise für eine Woche auszuprobieren?
Wir können aus jeder Schwäche eine Stärke machen, indem
Es gibt viele Menschen, die uns dies demonstrieren: Mohammed Ali, Michael Fox, Heather Mills
Manche Dinge können wir ändern, andere nicht. Ich halte es damit: Dinge, die man ändern kann und möchte, sollte man bewusst angehen. Dinge, die man nicht ändern kann, sollte man akzeptieren und seine Einstellung dazu verändern. Resignation oder der Rückzug aus der Verantwortung für sich und sein Verhalten sind nicht hilfreich. Sie lähmen uns, statt unsere Fähigkeiten zum Vorschein zu bringen.
Den Alterungsprozess können wir beispielsweise nicht verhindern. Wir können durch körperliche Bewegung, gesunde Ernährung und positive Einstellungen etwas dafür tun, um möglichst lange eine gute Lebensqualität zu erhalten. Stellen sich körperliche Veränderungen oder gar Gebrechen ein, können wir unseren Blick darauf lenken, was uns an Möglichkeiten bleibt, statt darauf zu schauen, was wir verloren haben.
Zunächst einmal müssen wir uns fragen "angemessener Umgang wofür?" Gehen wir davon aus, dass wir ein inneres Gleichgewicht erreichen oder erhalten wollen, dann sind folgende Strategien hilfreich:
Wirklich stark kannst du nur sein, wenn du dich trotz deiner Schwächen akzeptierst.
Dr. Rolf Merkle
Wenig hilfreiche Strategien mit Schwächen umzugehen sind:
Diese Mut-Macher zeigen, dass eine Einschränkung wie eine körperliche Behinderung kein Hinderungsgrund ist, ein erfülltes Leben zu führen.
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Liebe Frau Wolf,
vielen Dank für diesen guten Beitrag. Auch ich bin davon überzeugt, dass es wichtig ist, die eigenen Schwächen anzunehmen.
Aber noch viel wichtiger: Ich glaube ebenfalls, dass es unabdingbar ist, den Blick auf die Stärken zu lenken.
Um die eigenen Stärken herauszufinden, gibt es viele Wege. Man kann sich beispielsweise folgendes fragen: Was mache ich gerne? Was macht mir Freude?
Herzliche Grüße
Lars Inselmann