Sie haben Ihre Depression überwunden. Wie sich vor einem Rückfall schützen? Auf diese Anzeichen für eine Depression sollten Sie achten.
Leseprobe Kapitel 13 Ratgeber Depressionen
Sie haben Ihre Depression überwunden. Sie fühlen sich wieder fit und leistungsfähig. Nun gilt es Warnhinweise für eine erneute Depression zu erkennen und Schritte zur Vorbeugung einer Depression zu unternehmen.
Vielleicht haben Sie schon einmal eine Depression überwunden und sind wieder in eine Depression abgerutscht. Sie fragen sich, wie man das Risiko eines Rückfalls reduzieren und sich vor einem Rückfall schützen kann. Sie haben Möglichkeiten, einer erneuten Depression vorzubeugen.
Vielleicht können Sie eine neuerliche Depression nicht vermeiden. Aber Sie können dafür sorgen, dass diese weniger wahrscheinlich und weniger schlimm wird. Beantworten Sie meine Fragen unbedingt schriftlich! Legen Sie Ihre Antworten an eine Stelle, wo Sie diese schnell wieder finden.
TIPP 1: Nutzen Sie weiterhin die Strategien, die Sie in der Klinik oder beim Psychotherapeuten gelernt haben
Wenn man sich besser fühlt oder vielleicht gar ganz der Alte wieder ist, dann neigt man dazu, alles zu vergessen, was einem gut tut. Dann
Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Erkenntnisse und Problemlösestrategien, die Ihnen in der Klinik oder beim Psychotherapeuten geholfen haben, sich aus Ihrer Depression zu befreien, weiter nutzen. Ihr neues seelisches Gleichgewicht ist noch nicht so gefestigt, dass es nicht anfällig für Störungen wäre.
Notieren Sie die Hilfestellungen und Ratschläge, die Ihnen bei der Überwindung Ihrer Depression besonders geholfen haben und die Sie beibehalten wollen. Nehmen Sie sich dafür Zeit. Diese Zeit ist gut investiert.
TIPP 2: Sorgen Sie gut für sich.
Achten Sie darauf, dass sich nicht zu überfordern! Wenn man sich wieder fit fühlt, dann stürzt man sich leicht in Tätigkeiten und Verpflichtungen, die einen schon vor der Depression überfordert haben.
Seien Sie achtsam und hören auf Ihren Körper und Ihre Seele. Diese teilen Ihnen mit, wenn Sie sich zu viel zumuten. Ziehen Sie die Notbremse, wenn Sie merken, dass sich Ihre Stimmung verschlechtert, Ihr Körper nicht mehr mitspielt.
TIPP 3: Wenn Sie (wieder) arbeiten gehen, dann gehen Sie es langsam an. Ihre seelische und körperliche Belastbarkeit ist noch nicht in vollem Umfang wieder hergestellt.
Sie bringen sich schnell an den Punkt, sich zu überfordern, wenn Sie Ihr altes Arbeitspensum wieder voll bewältigen wollen!
Steigern Sie Ihr Arbeitspensum in kleinen(!) Schritten. Überprüfen Sie immer mal wieder, wie gut Sie eine Tätigkeit seelisch und körperlich verkraften. Wenn Ihnen gesellige Treffen und soziale Verpflichtungen zu viel werden, reduzieren Sie diese. Achten(!) Sie auf Ihre Bedürfnisse, was Ihnen gut tut.
TIPP 4: Planen Sie täglich(!) Tätigkeiten ein, die Ihnen gut tun.
Tun Sie regelmäßig(!) Dinge, die Ihnen Spaß machen, die Ihnen Freude bereiten, die Ihnen gut tun. Wenn Sport machen Ihnen gut tut, dann planen Sie ihn fest in die Woche ein. Wenn es Veranstaltungen gibt, die Sie gerne besuchen, dann besuchen Sie diese, komme was wolle. Wenn ein täglicher Spaziergang Ihnen gut tut, dann lassen Sie sich davon von nichts abhalten.
TIPP 5: Werden Sie egoistischer, indem Sie mehr auf Ihre Bedürfnisse achten. Das ist wichtig, damit Sie gesund werden und es bleiben.
TIPP 6: Erstellen Sie einen Notfallplan.
Planen Sie jetzt, wenn es Ihnen besser geht, die Schritte für eine mögliche Zeit, in der Sie wieder in eine Depression abzugleiten drohen. Auf diese Weise finden Sie schneller Hilfe und Sie rutschen nicht mehr so tief in eine Depression.
TIPP: Überlegen Sie: welche Symptome verspürte ich damals zu Beginn meiner Depression? Betrachten Sie diese als Warnhinweise! Warnhinweise könnten Schlafstörungen sein, Versagensgefühle, Schuldgefühle, Grübelgedanken, Hilflosigkeit.
TIPP: Notieren Sie die Symptome, die beim letzten Mal bei Beginn Ihrer Depression aufgetreten sind.
TIPP 7: Überlegen Sie: Welche Schritte könnten Sie unternehmen, wenn Sie diese Symptome wieder verspüren?
TIPP: Reduzieren Sie umgehend(!) Verpflichtungen, wenn Sie sich überfordert fühlen. Was könnte Ihnen jetzt gut tun? Notieren Sie Dinge, die Ihnen normalerweise gut tun.
TIPP: Rufen Sie Ihren Psychotherapeuten an. Notieren Sie seine Rufnummer.
TIPP: Rufen Sie die Telefonseelsorge an. Hier die gebührenfreien Nummern: 0800 111 0111 oder 0800 111 0 222
TIPP: Wen könnten Sie anrufen oder um Hilfe bitten? Wer könnte ein offenes Ohr für Sie haben? Notieren Sie sich die Namen und Telefonnummern.
TIPP: Vielleicht hilft es Ihnen auch, sich in einem Depressionsforum auszutauschen und aufmuntern zu lassen.
>>> Weiterlesen im Ratgeber Depressionen überwinden
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