Stressfaktoren im Alltag und Beruf: Ursachen von Stress

Welche Faktoren lösen Stressreaktionen aus? Welche Ursachen hat Stress? In diesem Beitrag finden Sie hilfreiche Informationen zu den Ursachen von Stress.

Stressfaktoren im Alltag und Beruf: Ursachen von Stress
© Ahmad Gunnaivi, unsplash.com

Welche Faktoren Menschen als stressig erleben, hängt in starkem Maße von deren Persönlichkeit ab.

Sind Arbeit und Stress untrennbar miteinander verbunden? Führen ein hohes Arbeitspensum, Zeit- und Leistungsdruck zwangsläufig zu negativem Stress für den Körper und zu Überforderung? Nein. Denn es hängt es von vielen persönlichen Faktoren ab, ob Stress als negativ oder positiv empfunden wird und ob er demzufolge gesundheitsschädlich oder gesundheitsfördernd ist (siehe dazu auch Stress: Wie macht sich Stress bemerkbar?).

Stress kann viele Auslöser haben. Eine Stressreaktion kann durch äußere und innere Faktoren ausgelöst werden.

Zu den äußeren Stressfaktoren zählen Lärm, Wärme, Kälte, eine falsche Körperhaltung beim Sitzen und ein Überangebot an Reizen. Diese äußeren Faktoren sind aber meist nicht der Grund für eine negative Stressbelastung am Arbeitsplatz!

Hauptursache für Stress sind innere, psychische Faktoren

Zu den inneren Faktoren gehört die Art und Weise, wie wir mit unseren Lebens- und Arbeitsbedingungen umgehen.

Die häufigsten Stressfallen sind: 

Diese inneren, psychischen Faktoren führen dazu, dass wir die Stressfaktoren (z. B. viele Termine, Anrufe, Aufgaben) als negativ bewerten und uns rasch überfordert fühlen. Wir meinen, die Kontrolle darüber zu verlieren. Wären äußere Faktoren die Ursache von Stress, dann müssten alle Menschen unter den gleichen Bedingungen gestresst sein. Dem ist jedoch nicht so. Die einen verstehen es besser als die anderen, mit Belastungen und Anforderungen umzugehen.

Typische Denkgewohnheiten von gestressten Menschen

  • Das muss ich unbedingt heute noch erledigen, komme, was wolle.
  • Ich muss alles hundertprozentig machen. (Angst vor FehlernPerfektionsstreben)
  • Ich muss es immer allen recht machen. (Angst vor Ablehnung
  • Ich muss alles erledigen, was andere an mich herantragen. (Angst vor Kritik)
  • Ich muss noch joggen, einkaufen, anrufen ...
  • Ich darf keine Fehler machen. (Angst vor Misserfolg)
  • Ich schaffe das alles nicht (mehr). Die Arbeit wächst mir über den Kopf.

Wenn Sie solche Selbstgespräche führen, dann machen Sie sich selbst gehörig Druck und Stress. Wenn Sie sich suggerieren, alles sofort, schnell und perfekt erledigen zu müssen, dann setzen Sie sich unter einen ungeheuren Zeitdruck, überfordern und stressen sich.

Verhalten bei Stress: Anzeichen für einen ungesunden Umgang mit der Arbeit

  • Immer und überall erreichbar sein wollen
  • Nicht Neinsagen können, keinem weh tun wollen
  • Sich keine Ruhe- und Erholungsphasen gönnen
  • Immer für andere und deren Probleme ein offenes Ohr haben
  • Alles unter einen Hut bekommen wollen (Arbeit, Familie, Kinder, Freunde, Hobby)
  • Immer mit dem unzufrieden sein, was man erreicht hat
  • Nicht abschalten können, ständiges Grübeln über die Arbeit
  • Selbstzweifel über die Richtigkeit der getroffenen Entscheidungen
  • Hohe perfektionistische Ansprüche an die eigene Leistung

Diese Denk- und Verhaltensgewohnheiten führen dazu, dass Sie das Gefühl haben, Ihre Verpflichtungen wachsen Ihnen über den Kopf und Sie seien fremdbestimmt. Das aber ist ein gewaltiger Stressor.

Ob wir ein Ereignis als unkontrollierbar, d. h. als "stressig" erleben, bestimmen wir durch unsere ganz persönliche Bewertung des Ereignisses und der persönlichen Einschätzung unserer Fähigkeiten, mit der Situation fertig zu werden. Die subjektive Einschätzung, ob man einer Situation gewachsen ist, entscheidet darüber, ob man die Situation als stressig einstuft und wie gut man die Belastung seelisch und körperlich verkraftet.

Das Gefühl, Kontrolle zu haben, führt zu geringerer Stressbelastung. Stellen Sie sich deshalb die Frage: Was könnten Sie tun, um mehr das Gefühl zu haben, selbstbestimmt zu arbeiten?

Es gibt jedoch auch Ereignisse, die von den meisten Menschen als belastend erlebt werden. An oberster Stelle des sog. Stress-Thermometers, das in eine Skala von 0 bis 100 eingeteilt ist, steht beispielsweise der Tod des Ehepartners (100), dicht gefolgt von Scheidung (73) und Trennung (65). Danach folgen Arbeitslosigkeit (52), Versöhnung nach Ehekrach (45) und Stau auf der Autobahn (40). Dem Ärger mit dem Chef werden 23 Punkte zugeordnet. Zusammen mit kleineren Gesetzesverstößen (11) bildet Weihnachten (12) das Schlusslicht der belastenden Situationen im Stressthermometer.

Stressabbau beginnt damit, dass Sie Ihre stresserzeugenden Gedanken (Stressoren) hinterfragen und korrigieren und sich selbst innerlich entschleunigen und aufbauen.

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Sweetoo schreibt am 16.02.2020

Leistungsdruck an der Uni, Stress mit dem Partner, häufiges Verschlafen trotz mehrerer Wecker mit Matheaufgaben (wird vom Stress noch schlimmer und passiert auch, wenn ich zuvor viel geschlafen habe). Letzteres tritt seit über 12 Jahren fast täglich auf und macht mich fertig. Ich denke manchmal darüber nach, mir das Leben zu nehmen deswegen.


Patrick schreibt am 15.02.2019

Ich bin 26 mache meine zweite Ausbildung zum Erzieher und mir wächst alles über dem Kopf. Meine Frau droht mit scheidung, mein Kind ist in der Trotzphase habe Depression die ich schon seid Jahren habe und wegen der Ausbildung meine Therapie sein lassen musste. Wenn ich kündige oder in eine einfache Ausbildung wechsel werde ich verlassen stehe mit nichts da ich habe keine Ahnung und will auch nicht mehr ich brauche hilfe sonst keine ahnung


Thomas M. schreibt am 12.01.2019

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Airbolmann schreibt am 28.06.2018

Ich bekomme immer Stress wenn ich keine airbols werfen kann88 SH HH


Mahnas schreibt am 28.06.2018

Mein freund holt mich heute ab und ich glaub heute geht was bei ihm zuhause ab


  
Inhalt des Beitrags 
 Hauptursache für Stress sind innere, psychische Faktoren
 Typische Denkgewohnheiten von gestressten Menschen
 Verhalten bei Stress: Anzeichen für einen ungesunden Umgang mit der Arbeit
 Stressbewältigung und Stressabbau: weitere hilfreiche Beiträge
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