Angst vor Krankheiten 2: Teufelskreis der Angst

Menschen, die Angst vor Krankheiten haben, geraten in einen Teufelskreis aus Sorgen, körperlichen Beschwerden und Angst. Wie sieht dieser aus?

Menschen, die Angst vor Krankheiten haben, geraten sehr leicht in einen Teufelskreis aus Sorgen, körperlichen Beschwerden und Angst, aus dem sie nur schwer wieder aussteigen können. Davon handelt dieses Video.

Der Teufelskreis aus Sorgen, körperlichen Beschwerden und Angst beginnt damit, dass Betroffene ein Symptom, etwa ein Taubheitsgefühl, bei sich feststellen. Dieses bewerten sie als Symptom einer lebensbedrohlichen Krankheit, etwa als Indiz für eine Multiple Sklerose.

Die Folge ist, dass sie Angst bekommen. Sie beobachten nun ihren Körper intensiver und nehmen weitere Veränderungen wahr, die durch ihre Angst hervorgerufen werden. Sie fühlen sich jetzt noch mehr bestätigt, an einer schlimmen Krankheit zu leiden. Dadurch verstärkt sich ihre Angst immer mehr und mit ihr auch die körperlichen Beschwerden. Nun malen sie sich vielleicht aus, was die befürchtete Krankheit bei ihnen anrichtet, wie sie qualvoll dahinsiechen und leiden.

Durch diese Vorstellungen steigert sich ihre Angst ins Unermessliche und die damit verbundenen körperlichen Symptome werden stärker. 

Aus der anfänglichen Sorge, schwer erkranken zu können, ist in ihren Augen eine Gewissheit geworden. Dieser Teufelskreis kann auch dadurch in Gang gesetzt werden, dass die Betroffenen zwar keine Symptome verspüren, sich aber vorstellen oder sorgen, krank zu werden. Aufgrund der dadurch entstehenden Angst kommt es zu körperlichen Reaktionen, die zum Anlass genommen werden, sich verstärkt Sorgen um die Gesundheit zu machen, was dazu führt, dass der Körper immer mehr verdächtige Symptome produziert.

Dieser Teufelskreis ist deshalb so tückisch, weil die Betroffenen durch ihre angst- und sorgenvollen Gedanken immer mehr körperliche Symptome produzieren, die in ihren Augen eine Bestätigung für ihre Sorgen sind.

Diesen Kreislauf stoppen kann man nur, indem man aufhört, sich durch seine Sorgen in Angst zu versetzen. Aus der Angst heraus, krank zu werden oder bereits krank zu sein, entwickeln die Betroffenen Verhaltensweisen, die ihre Angst weiter verstärken.

Es sind vor allem drei Verhaltensweisen: intensive Ko?rperkontrolle, Ru?ckversicherung bei anderen und Vermeidung. Schauen wir uns diese an.

Verhaltensweisen, die die Angst vor Krankheiten verstärken

Wir verstärken die Angst vor Krankheiten, wenn

  • wir uns ständig beobachten und dadurch jede kleine Veränderung, etwa ein Muskelzucken oder ein Herzstolpern wahrnehmen, die wir nicht wahrnehmen würden, wenn wir uns nicht so intensiv beobachten würden.
  • wir uns immer wieder mit den Symptomen befassen und alle verfügbaren medizinischen Informationen auswerten.
  • wir uns Filme anschauen und Berichte von anderen Betroffenen lesen.
  • wir nach Beweisen für eine Erkrankung suchen, statt nach Beweisen, dass wir gesund sind.
  • wir immer neue Ärzte konsultieren.
  • wir uns mit Angehörigen und Verwandten immer wieder über Krankheiten unterhalten.
  • wir uns immer wieder rückversichern "Ist es wirklich nicht gefährlich?"
  • wir uns immer wieder selbst untersuchen, unseren Blutdruck messen und den Puls fühlen.
  • wir körperliche Betätigung reduzieren und uns schonen. So ist unser Körper nicht mehr belastbar und reagiert schneller mit körperlichen Symptomen, unser Vertrauen in den Körper wird weiter geschwächt.
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Anonym schreibt am 09.09.2020

Das Video und der Artikel haben mir extrem geholfen zu verstehen was mit mir los ist und es hat meine Angst bereits etwas gemildert. Vielen Dank dafür!


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 Verhaltensweisen, die die Angst vor Krankheiten verstärken
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