Angst vor der Zukunft

Die Angst vor der Zukunft lähmt viele Menschen. Diese Videoberatung von Dr. Rolf Merkle gibt praktische Tipps und Hilfestellungen, um mit mehr Zuversicht und Selbstvertrauen in die Zukunft zu blicken.

Die Ungewissheit, welche Herausforderungen und Belastungen die Zukunft bringen wird, ist für viele Menschen Anlass, Ängste zu entwickeln. In seinem Beratungsvideo informiert Dr. Rolf Merkle, warum wir Angst vor der Zukunft haben und was wir dagegen tun können.

Das Morgen ist für jeden von uns nur ein Versprechen und selbst wenn das Versprechen eingelöst wird, wissen wir nicht mit Sicherheit, was uns morgen erwartet. Das Ungewisse, das nicht Vorhersehbare wirkt daher für viele von uns wie eine Bedrohung. Unsere Gedanken kreisen darum, wie schlimm es ist, was auf uns zukommen könnte – etwa eine schwere Erkrankung, eine Entlassung, sozialer Abstieg bis in die Verarmung, der Verlust eines geliebten Menschen. 

Manche Menschen haben auch Angst vor der Zukunft, weil sie sich um Ereignisse sorgen, die die gesamte Gesellschaft betreffen wie Terroranschläge, Kriege, wirtschaftliche Veränderungen oder das Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich. 

Meist gelingt es uns im Alltag ganz gut, unsere Angst vor der Zukunft unter Kontrolle zu halten. Wir lenken uns ab oder verdrängen unsere Sorgen. Aber das gelingt nicht jeder oder jedem. Einige beschäftigen sich täglich und ständig damit und verderben sich so ihre Gegenwart. 

Manchmal hat die Angst um die Zukunft auch einen konkreten Anlass: Wenn unsere Partnerin oder unser Partner andeutet, dass sie oder er sich von uns trennen möchte, wenn das Unternehmen, in dem wir arbeiten, aufgekauft wird und Gerüchte umgehen, dass Entlassungen anstehen, oder wenn wir unter einer chronischen Erkrankung leiden und befürchten müssen, dass sie sich verschlimmern wird.

Diese Probleme sind mit der Angst vor der Zukunft verbunden

Wenn wir Angst vor der Zukunft haben, dann haben wir drei Probleme:

  1. Wir sorgen uns um eine Bedrohung, die gegenwärtig nur in unserem Kopf existiert. Wir können also nicht überprüfen, ob unsere Sorgen berechtigt sind und Realität werden.
  2. Wir haben kein oder wenig Vertrauen in uns, dass wir aus eigener Kraft mit der Bedrohung umgehen oder sie überwinden können.
  3. Wir haben keine Hoffnung auf Hilfe von anderen.

Warum haben wir Angst vor der Zukunft?

Warum machen sich nicht alle Menschen Sorgen um die Zukunft? Warum können manche von uns der Zukunft gelassener entgegensehen als andere? Das liegt zum einen daran, dass wir alle von Natur aus ein unterschiedlich großes Bedürfnis nach Sicherheit haben. Einige sind einfach ängstlicher als andere.

Während die einen das Unbekannte und die Herausforderungen lieben und diese sogar gezielt aufsuchen, etwa beim Bungee-Jumpen oder Paragleiten, benötigen andere eine gewisse Sicherheit und Vertrautheit. Neben der genetischen Komponente haben die Erziehung und unsere Erfahrungen in der Kindheit einen großen Einfluss auf unsere Angst vor der Zukunft. Waren unsere Eltern beispielsweise nicht in der Lage, uns vorzuleben, dass wir Krisen bewältigen können, dann ist es verständlich, wenn wir uns später schwertun, Vertrauen in uns und unsere Fähigkeiten zu entwickeln.

Hatten unsere Eltern finanzielle Sorgen, war ein Familienmitglied schwer krank oder verstarb sehr früh, haben sich unsere Eltern getrennt, dann haben wir vielleicht die Einstellung entwickelt, dass die Welt ein gefährlicher Ort ist und wir Angst vor der Zukunft haben müssen. Wir haben kein großes Vertrauen in unsere Einflussmöglichkeiten und Bewältigungsfähigkeiten.

Angst vor der Zukunft – wir können wir damit umgehen und sie überwinden?

Dieses Beratungsvideo zeigt, wie wir mit der Angst vor der Zukunft umgehen und wieder mehr Vertrauen gewinnen können.

Angst ist ein hilfreiches Gefühl. Es soll uns warnen, dass wir in Gefahr sind und etwas unternehmen müssen, um die Gefahr abzuwenden. Sorgen wir uns um Gefahren in der Zukunft, dann existieren diese nur in unserem Kopf, nicht in der Realität. Deshalb sollten wir zuerst prüfen, wie wahrscheinlich es ist, dass die befürchtete Situation eintritt.

Wie wahrscheinlich ist es beispielsweise, dass wir entlassen werden? Gibt es hierfür sichere Anzeichen? Wurden vielleicht bereits Mitarbeiter und Kolleginnen entlassen? Kommen wir zu dem Ergebnis "Ja", die Möglichkeit besteht und es ist gut möglich, dass es auch uns trifft, dann können wir Vorsorge für diesen Fall treffen.

Wir können uns überlegen, wo wir uns im Falle einer Kündigung bewerben könnten. Wir können die Stellenangebote im Internet und auf dem Arbeitsamt prüfen. Wir können uns überlegen, ob unsere finanziellen Mittel im Falle einer Entlassung reichen und wenn nein, wie wir zusätzliche Mittel flüssig machen können.

Es geht also darum, aktiv zu werden und Alternativen für den Fall der Fälle zu suchen. Indem wir uns einen Schlachtplan zurechtlegen, bekommen wir das Gefühl, Kontrolle zu haben. Je mehr Alternativen wir haben, umso gelassener können wir der Zukunft entgegensehen, umso weniger Angst haben wir vor der Zukunft.

Das Gefühl der Kontrolle ist enorm wichtig für unser seelisches und körperliches Befinden. Es verringert die Angst. Ebenso wichtig wie das Gefühl, die Kontrolle über unser Leben zu haben, ist das Vertrauen, mit zukünftigen Problemen umgehen zu können.

Wenn es uns an diesem Selbstvertrauen mangelt, dann fühlen wir uns hilflos, und Hilflosigkeit lähmt und macht handlungsunfähig. Um unser Selbstvertrauen zu stärken, können wir uns z.B. daran erinnern, welche Probleme wir bereits erfolgreich gelöst haben und wie wir diese gelöst haben.

Wir können uns unsere Stärken bewusst machen und uns durch aufbauende und mutmachende Selbstgespräche den Rücken stärken. Wir können andere fragen, wie diese mit einem Problem wie dem unsrigen umgehen, was diese tun, um es zu lösen.

So wird aus Angst und Sorge Vorsorge und Akzeptanz

Grundsätzlich gilt: Verwandle Sorgen und Angst in Vorsorge, d.h. werde aktiv und nimm dein Leben in die Hand. Unternimm etwas, statt tatenlos darauf zu warten, dass andere eine Lösung finden. Nur so kannst du die Angst vor der Zukunft mindern.

Auf deinem Weg in die Zukunft können dir die Worte Friedrich Oetingers helfen, der vor über zweihundert Jahren sagte:

Gott, gib mir die Gelassenheit, die Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Habe Kraft und den Mut, dich deiner Zukunft vertrauensvoll zu stellen. Alles Gute.

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 Angst vor der Zukunft – wir können wir damit umgehen und sie überwinden?
 So wird aus Angst und Sorge Vorsorge und Akzeptanz
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