Ist Angst gefährlich? Ist ein Leben ohne Angst möglich? Wann ist Angst gesund? Antwort auf diese und andere Fragen finden Sie hier.
Angst als solche ist nicht gefährlich, aber die Beschwerden können sehr unangenehm sein. Auch die mit der Angst verbundenen Körperreaktionen wie Herzrasen oder kurzzeitiges Aussetzen des Herzschlags sind ungefährlich. Andererseits ist jede Angstreaktion eine Art Stress für den Körper. Wenn wir uns permanent in Angst versetzen, dann ist unser Körper in einem Dauerstress und der kann zu körperlichen Beschwerden führen wie einen hohem Blutdruck, Magenbeschwerden, usw.
Nein, ein Leben ohne Angst ist weder möglich noch sinnvoll. Selbst Extremsportler, Hochseilartisten oder Stuntmen haben Angst, und das ist gut so. Die Angst bewahrt sie vor unvorsichtigen Aktionen und führt dazu, dass sie sich bestmöglich vorbereiten, um die Risiken so klein wie möglich zu halten.
Angst ist dann gesund, wenn sie uns vor körperlichem und seelischem Schaden bewahrt, indem wir aufgrund der Angst sehr vorsichtig sind oder etwas erst gar nicht tun, was uns Schaden an Leib und Seele zufügen könnte. So ist es durchaus sinnvoll, als Frau Angst zu haben, nachts alleine im Wald oder in einem einsamen Stadtpark spazieren zu gehen. Auch vor Prüfungen ist eine gewisse Angst durchaus wichtig, da die Angst, durchzufallen, uns veranlasst, uns gut auf die Prüfung vorzubereiten.
Die Angst kann ein guter Berater sein, wenn sie uns auf eine reale Gefahr aufmerksam macht und wir durch sie animiert werden, vorsichtig zu sein.
Die Angst kann aber auch ein schlechter Berater sein, nämlich dann, wenn wir nicht in Gefahr sind und uns nur einbilden, in Gefahr zu sein, und wenn wir unsere Bewältigungsstrategien unterschätzen. Dann macht es keinen Sinn, auf die Angst zu hören.
Nein, es ist nicht notwendig, die Ursachen zu kennen - ganz abgesehen davon, dass man bei vielen Ängsten keine eindeutigen Ursachen finden kann. Meist kommen mehrere Faktoren zusammen, die eine Angsterkrankung auslösen - z.B. eine erhöhte Angstbereitschaft, negative Erfahrungen in der Kindheit, Überlastung oder eine aktuelle Krise wie eine Trennung oder Scheidung vom Partner.
Moderne psychotherapeutische Verfahren, insbesondere die Strategien der kognitiven Verhaltenstherapie, helfen, Ängste abzubauen, auch ohne deren Ursachen zu kennen. Für manche Menschen mag es hilfreich sein, wenn sie wissen, woher ihre Probleme rühren, notwendig ist diese Kenntnis nicht. In der Therapie wird meist zweigleisig verfahren. Es werden Strategien vermittelt, wie Betroffene ihre Ängste bewältigen können, und man sucht nach Ursachen und Auslösern für die Angst.
Eine Frau mit Angstattacken fragte: Kann jemand, der Panikattacken hat, mit jemandem zusammensein, der keine Panikanfälle hat und hält das lange? Ich glaube nicht, dass ein "Normalo" mich verstehen kann.
Ich habe ihr geantwortet: Selbstverständlich geht das und das kann sehr gut funktionieren. Viele Paniker berichten, dass sie mit einem Normalo zusammenleben und geheiratet haben. Offenheit ist jedoch wichtig. Wenn Sie als Single jemanden kennenlernen und mit ihm zusammenleben möchten, dann sollten Sie ihm von Ihren Panikattacken erzählen und ihm sagen, wie er sich verhalten soll, wenn Sie einen Anfall haben.
Aber bedenken Sie eines: es ist für Außenstehende viel einfacher, Verständnis für eine körperliche Krankheit, wie ein gebrochenes Bein, aufzubringen. Schließlich hat jeder schon einmal mehr oder weniger große körperliche Probleme gehabt und weiß, wie schlecht es einem dann gehen kann. Bei seelischen Schmerzen ist das anders. Für Menschen, die noch nie unter Angst oder Panik litten, ist es schwer verständlich und nachvollziehbar, welche Qualen man während einer Angstattacke durchmacht. Vielleicht hilft es Ihrem Partner, Sie besser zu verstehen, wenn Sie ihn bitten, sich die Angst- und Panikinformationen durchzulesen.
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