Erfahre, wie du deiner Partnerin oder deinem Partner helfen und mit der Belastung umgehen kannst. Dieser Beitrag liefert Hilfen für Angehörige sowie Tipps für den Umgang mit depressiven Menschen.
Einer oder einem depressiven Angehörigen zu helfen ist keine leichte Aufgabe. Die Beziehung mit einer depressiven Partnerin oder einem depressiven Partner belastet die Partnerschaft und erfordert viel Kraft von der helfenden Person. Was tun, wenn die Partnerin oder der Partner unter Depressionen leidet?
Als Angehörige:r quält dich vermutlich die Frage, wie du deiner depressiven Partnerin oder deinem depressiven Partner helfen kannst und ob du dich richtig verhältst. Du fühlst dich hilflos und überfordert, manchmal auch ärgerlich und hast vielleicht Schuldgefühle. Deshalb bekommst du in diesem Beitrag Hilfestellungen für dich selbst und den Umgang mit deiner depressiven Partnerin oder deinem depressiven Partner oder einem Familienmitglied.
Die depressive Stimmung deiner Partnerin oder deines Partners wirkt sich auf Dauer auf deine Stimmung aus. Du fühlst dich mit der Zeit ebenfalls immer mehr heruntergezogen, lustlos und bedrückt.
Wenn es dir so wie den meisten Angehörigen geht, wirst du zwischen unterschiedlichen Gefühlen und Verhaltensweisen hin- und herpendeln:
Als Folge davon lässt du in deinem Einsatz nach. Dann machst du dir Schuldgefühle, sie oder ihn hängen zu lassen:
Hast du dich in einigen der Gefühls- und Reaktionsmuster wiedererkannt? Verurteilst du dich manchmal wegen derartiger Gedankengänge und Gefühle? All diese Gedanken und Gefühle sind verständlich und normal. Wenn du eine depressive Partnerin oder einen depressiven Partner über längere Zeit begleitest, dann zehrt dies auch an deinen seelischen und körperlichen Kräften. Du bist kein:e Therapeut:in, sondern ein Mensch mit eigenen Bedürfnissen. Auch wenn du dein:e Partner:in liebst, darfst du enttäuscht oder ärgerlich sein.
Damit du die Kraft und Geduld deiner Partnerin oder deinem Partner gegenüber auch weiterhin aufbringen kannst, ist es wichtig, dass du deine Batterien immer wieder auffüllst und gut für dich selbst sorgst.
Nehme dir immer wieder eine Auszeit, in der du dich mit fröhlichen, unbeschwerten Menschen umgibst. So kannst du wieder deine Lebensfreude spüren und Energie tanken.
Wenn dein:e Partner:in nicht schwerst depressiv ist und mit Selbsttötung droht, kannst du sie oder ihn ab und zu alleine lassen. Vielleicht könnte ein:e Freund:in oder jemand aus der Familie mal ‘den Dienst’ bei deiner Partnerin oder deinem Partner übernehmen. Delegiere die Arbeiten, die dein:e Partner:in im Augenblick nicht übernehmen kann. Wer kann sich um die Wäsche oder den Einkauf kümmern?
Sorge für einen Ausgleich, indem du dich sportlich oder körperlich betätigst oder einem Hobby nachgehst. Du benötigst die Erfahrung, etwas bewegen zu können und Erfolg zu haben. Lasse dir regelmäßig eine Massage geben, bei der du dich verwöhnen lassen kannst. Nutze ein Entspannungsverfahren. Schon alleine das Zusammensein mit einem depressiven und klagenden Menschen wird bei dir mit der Zeit Anspannung erzeugen.
Pflege deinen Freundeskreis. Halte Kontakt, auch wenn dein:e Partner:in im Augenblick kein Interesse an Kontakten hat. Wenn du im Freundeskreis jemanden hast, dem du dich anvertrauen kannst, dann tue das. Mit anderen darüber sprechen, entlastet und tut gut.
Vielleicht ist es hilfreich für dich, sich mit den Partner:innen anderer Betroffener in einer Selbsthilfegruppe zu treffen und sich auszutauschen. Du bist nicht alleine!
Wenn du dazu neigst, zu sehr Anteil zu nehmen, dich verantwortlich fühlst und dich zu sehr zu verausgaben, solltest du auch an eine Psychotherapie oder Beratung für dich selbst denken.
Wenn dein:e Partner:in unter Depressionen leidet, dann hast du vermutlich schon vieles ausprobiert, um ihr oder ihm zu helfen – gut zureden, drohen, alleine etwas unternehmen, eine Belohnung versprechen oder an die Willenskraft appellieren. Vielleicht bist du unsicher, was gut und schlecht für sie oder ihn ist. Hier sind 3 Vorschläge, wie du deiner depressiven Partnerin oder deinem depressiven Partner helfen kannst:
Informiere dich über die Erkrankung Depressionen. Je mehr du über Depressionen weißt, desto eher kannst du die Symptome und Verhaltensweisen deiner Partnerin oder deines Partners einordnen, verstehen und sie oder ihn unterstützen.
Nehme deiner Partnerin oder deinem Partner nicht alles ab, aber überfordere sie oder ihn auch nicht. Es ist wichtig, dass sie oder er die Erfahrung macht, selbst noch etwas geregelt zu bekommen.
Dein:e Partner:in braucht Erfolgserlebnisse. Zwinge sie oder ihn jedoch nicht, etwas zu tun, das sie oder er auf keinen Fall tun möchte. Lenke den Blick deiner Partnerin oder deines Partners darauf, dass sie oder er eine Aufgabe bewältigt hat, und lobe sie oder ihn dafür – auch wenn sie oder er jedes Mal dein Lob entwertet, indem sie oder er sagt, das sei doch nichts, das könne jeder und überhaupt sei ihr oder ihm das früher viel besser von der Hand gegangen.
Mache ihr oder ihm immer wieder Mut, dass die Depression eines Tages überwunden werden kann und sie oder er wieder völlig gesund werden wird. Was sie oder er jetzt dringend braucht, ist Hoffnung! Ein Licht am Ende des Tunnels. Signalisiere immer wieder, dass du sie oder ihn auf dem Weg durch die Depression unterstützen und begleiten wirst.
Auch wenn dein:e Partner:in vielleicht äußert, dass ihr oder ihm nicht zu helfen ist, es tut ihr oder ihm gut zu wissen, dass sie oder er auf dich zählen kann, in dir einen Halt hat und du für sie oder ihn da bist. So wie man ein Auto, dessen Batterie schwach ist, anschieben muss, um es wieder zum Laufen zu bringen, so muss man auch den Depressiven, dessen Antriebskraft geschwächt ist, immer wieder anschieben.
Motiviere deine Partnerin oder deinen Partner immer wieder, sich in Form von Spaziergängen oder Walken zu betätigen. Besser noch: Gehe täglich mit ihr oder ihm eine halbe Stunde spazieren! Das tut euch beiden gut. Körperliche Betätigung hilft ganz enorm, Depressionen zu lindern und zu überwinden.
Da der eigene Antrieb etwas zu unternehmen gelähmt ist und stark Depressive sogar das Zähneputzen als einen Kraftakt empfinden, musst du mit häufiger Ablehnung rechnen. So kannst du die erkrankte Person zu mehr Bewegung motivieren:
Sage deiner Partnerin oder deinem Partner: "Ich habe überlegt, wie ich dir helfen kann. Vielleicht täte es dir gut, wenn du dich mehr bewegen und etwas unternehmen würdest. Ich weiß, dass du keine Kraft hast und keinen Sinn darin siehst. Ich würde mit dir mitkommen. Ich bin nicht böse, wenn du dich dazu noch nicht entschließen kannst. Ich würde mich jedoch freuen, wenn wir es zusammen versuchen würden."
Arbeite mit ihr oder ihm zusammen das Selbsthilfebuch zu Depressionen durch.
Denke immer daran: Aufgrund der Depression sagt dein:e Partner:in Dinge, die sie oder er so nicht meint.
Verlange von deiner Partnerin oder Partner keine großen Entscheidungen, denn dein:e Partner:in sieht im Augenblick alles nur aus einem depressiven Blickwinkel. Es fällt ihr oder ihm krankheitsbedingt schwer, Entscheidungen zu treffen. Ja, sie oder er hat vermutlich Angst, Entscheidungen zu treffen.
Vermeide Appelle wie: "Reiss dich zusammen", "Kopf hoch, das wird wieder", "Lass dich nicht so gehen" oder "Stell dich nicht so an". Dadurch fühlt sich die oder der Depressive in die Enge getrieben. Sie oder er macht sich selbst solche Vorwürfe. Eine Bestätigung dieser Selbstvorwürfe von außen trifft die oder den Kranken besonders und lässt sie oder ihn noch depressiver werden.
Mache ihr oder ihm klar:
Depression ist eine Krankheit wie Diabetes oder ein gebrochener Arm. Es ist keine persönliche Schwäche oder ein Zeichen versagt zu haben.
Körperkontakt in Form von Streicheln oder Händehalten werden in der Regel von Depressiven als angenehm erlebt. Feiern und gesellige Treffen können belasten. Der Rat: "Du musst unter Leute gehen", kann falsch und richtig sein, je nachdem, in welcher seelischen Verfassung sich die oder der Depressive befindet.
Es gibt Phasen, in denen sich depressive Menschen noch schlechter fühlen würden, wenn sie unter Menschen sind. Vergnügungsparks, lustige Kinofilme oder heitere Menschen verstärken in der Regel die seelischen Qualen von Depressiven, weil sie die Fähigkeit verloren haben, sich zu freuen und dies in solchen Situationen schmerzlich bewusst wird.
Denke bei allem, was du tust und was deine depressive Partnerin oder dein depressiver Partner tut:
Eine Depression ist eine seelische Behinderung. Da diese Behinderung mit den Augen nur schwer zu erkennen ist, kannst du oft nur raten, was in deiner Partnerin oder deinem Partner vorgeht und wie es um sie oder ihn steht.
Wenn nötig, vereinbare für deine Partnerin oder Partner einen Termin bei einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten und begleite sie oder ihn dorthin. Dies setzt allerdings voraus, dass dein:e Partner:in bereit ist, sich helfen zu lassen. Möglicherweise schämt sich dein:e Partner:in, Hilfe anzunehmen. Sie oder er empfindet es als Versagen, sich und anderen einzugestehen, dass sie oder er Hilfe braucht.
Gerade Männer empfinden so. Mache ihm immer wieder klar, dass es keine Schande ist, sich helfen zu lassen. Schließlich geht man ja auch wegen körperlicher Krankheiten zu einer Ärztin oder einem Arzt. Hinzu kommt, dass Männer weniger in der Lage sind, über ihre Gefühle zu sprechen. Rate deinem Partner dringend zu einer Psychotherapie, wenn er sich immer mehr zurückzieht und Selbstmordgedanken hat.
Mehr darüber im Beitrag: Psychotherapie machen – ein Zeichen von Schwäche?
Du kannst die erkrankte Person jedoch nicht retten, wenn diese deine Hilfe oder die einer Psychotherapeutin oder eines Psychotherapeuten ablehnt.
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Hallo, ich bin so glücklich, dass mein Mann, der mich für eine andere Frau verlassen hat, mit der großen Hilfe dieses Liebeszauberwirkers Greatmutaba@yahoo.com für mich ist
Ich kenn das alles!! Wir kennen uns seit 2 Jahren und sind jetzt seit einem Jahr zusammen und vor ca. 9Monaten gings langsam los - es waren aber anfangs noch relativ "sanfte Wellen" - seit 4Monaten ists richtig heftig und ich weiss nicht mehr was ich machen soll. Vor allem auch weil er keine Hilfe will (weder von mir noch von einem Arzt, Therapeuten etc...) obwohl er immer weiter in diesen Strudel reingezogen wird! Er ist nicht mehr der Mensch den ich kennegelernt habe. Nicht nur das er mir fehlt, ich mach mir auch ziemlich große Sorgen!
Also wenn ich hier die Kommentare lese, wundern mich die Depressionen eurer Partner kein bisschen. Vielleicht sollten sich manche dringend! selber professionelle Hilfe suchen..
Hilfe heißt oft Mut zur Selbsthilfe. Wieso sich rundum verbiegen und seine Bedürfnisse, seinen Charakter verleugnen - ein erfülltes Privatleben zu haben und aber auch ,,da" zu sein kann problemlos nebeneinander stehen, dafür muss man nicht aufeinander hocken. Auch als Angehöriger sollte man sich im Ernstfall lieber professionelle Hilfe suchen, statt zu verzweifeln und es ist nicht wichtig, nonstop da zu sein, nur konstant wäre schön. Und wenn das Zusammensein nicht mehr klappt, heißt das nicht per se, dass jemand ein ,,schlechter Mensch" sein muss.
Mein Mann will überhaupt nichts mehr mit mir oder unseren Kindern zutun haben. Er war 3 Tage einfach verschwunden dann plötzlich stand er wieder in der Tür 4 Stunden und dann war er wieder weg das ist jetzt wieder zwei Tage her er reagiert auf keine anrufe keine sms ich kann nicht mehr