Wenn wir schlafen, heißt das nicht, dass auch unser Körper und unser Gehirn untätig ist und abschaltet. Im Gegenteil: Je nach Schlaftiefe und Nachtzeit sind unsere Muskeln, unsere Organe, aber auch unser Geist sehr aktiv. So reagieren unsere Sinne im leichten Schlaf (Stufe 1 und 2) noch sehr empfindlich auf Geräusche, mit der Folge, dass wir leicht aufwachen. Selbst wenn wir ganz tief schlafen (Stufe 3 und 4), sind unsere Sinnesorgane nicht völlig abgeschaltet.
In den beiden Schlaftiefen 1 und 2 gehen wir gedanklich sehr häufig Alltagsproblemen nach, wir beschäftigen uns im Schlaf mit Dingen, die uns belasten. Diese Gedanken nehmen wir im Schlaf wahr, als ob wir wach wären. So haben wir fälschlicherweise den Eindruck, nicht zu schlafen, weil wir meinen, wir würden nur im Wachsein bemerken, wenn wir unseren Gedanken nachgehen. Dieses Phänomen erklärt, warum viele Menschen mit Schlafproblemen überzeugt sind, sie hätten die ganze Nacht kein Auge zugetan oder eine Ewigkeit gebraucht, um einzuschlafen. Sie erinnern sich daran, gegrübelt und Alltagsproblemen nachgegangen zu sein, und schließen daraus, nicht geschlafen zu haben, bzw. lange gebraucht zu haben, bis sie einschliefen.
Untersuchungen im Schlaflabor aber belegen, dass Menschen mit Schlafstörungen sechs und mehr Stunden geschlafen haben, obwohl sie selbst angeben, nur vier oder fünf Stunden geschlafen zu haben.
Etwa fünfzig Prozent des gesamten Schlafes schlafen wir nur leicht. Wenn du Schlafmittel nimmst oder über fünfzig Jahre alt bist, dann nimmt der Anteil deiner Leichtschlafphasen sogar noch zu. Es ist also nicht verwunderlich, wenn du den Eindruck hast, die halbe Nacht wach gelegen zu sein, weil du in den Leichtschlafphasen Probleme gewälzt hast oder deinen Gedanken nachgegangen bist. Tatsächlich aber ist das ein Trugschluss: Du hast geschlafen.
Du schläfst tatsächlich mehr, als du es subjektiv empfindest. Das ist doch eine gute Nachricht, oder?
Hinterlasse einen Kommentar und helfe anderen mit deiner Erfahrung.
ich schlafe manchmal kurz 4 -5 Stunden undmanchmal lang bis zu 10 Stunden. Wahrscheinlich hängt es mit em Alter zusammen. Bin Rentner und75 Jahre alt.sind das schon Schlafstörungen oder ist das normalmit Freundlichen GrüssenJohann Zirngibl
Ich schlafe seit ca. 15 Jahren max.4 Stunden, manchmal etwas weniger und fühle mich fit. Ich bin 60 Jahre alt und mache mir kaum Gedanken über meine Art und Dauer des Schlafes. Es ist so wie es ist.
Ja, ich kenne auch das Kant-Phänomen, d.h. das Aufwachen just in time.
Also diese Gesellschaftliche ideealvorstellung und generalisierung ist doch quatsch. Wer sind sie das sie meinen sie wüssen über alle leiden bescheid. Alles aus statistiken , doch hochbegabte talentiert und entwicklungsgenies in allen aspekten der zivilisationsevolution weichen von ihren beschriebenen gebrechen oder in ihren augen gesund sein ab. Herzlich HSP
Hervorragender Artikel! Alles sehr wahr! Denn das Schlimmste ist die Wut darüber, nicht schlafen zu können. Das macht unnötiger Weise noch munterer (falls es diese Steigerungsform überhaupt gibt). Gelassenheit ist in diesm Fall das Wichtigste. Und wie gesagt, es können auch drei Stunden völlig ausreichen. Ich finde einen Mittgsschlaf ganz ratsam. Denn nach 6 Stunden braucht das Gehirn wieder etwas Ruhe. Ansonsten quält man sich mitunter durch den restlichen Tag - vor allem bei Bildschirmarbeit.