Geschwister reagieren oft mit Eifersucht auf ein neues Baby. Wie soll man sich als Eltern verhalten?
Seit der Geburt unserer Tochter will unser dreijähriger Sohn jede Nacht zu uns ins Bett. Wenn ich mich um das Baby kümmere, wirft er sich gewöhnlich auf den Boden und schreit. Früher ging er gerne in die Spielgruppe, heute will er kaum noch ohne mich aus dem Haus. Ich vermute mal, dass er eifersüchtig auf seine kleine Schwester ist. Wie kann ich ihm helfen?
Hallo Katrin!
Besonders ein- bis dreijährige Kinder reagieren mit Eifersucht auf ein Baby. Kleinkinder sind sehr stark von der Zuwendung der Mutter abhängig und fühlen sich durch Nachwuchs bedroht. Das ist ganz normal und verständlich. Schließlich wird ihnen von heute auf morgen viel Aufmerksamkeit und Zuwendung entzogen. Sie sind nicht mehr Hahn im Korb und das verunsichert.
Auf die starke Zuwendung der Mutter zum Neugeborenen reagieren Kleinkinder mit Aggressionen, psychosomatischen Beschwerden und der Rückkehr zu frühkindlichem Verhalten (Daumen lutschen, einnässen, Babysprache) - in der Hoffnung, die Aufmerksamkeit der Eltern wieder zu bekommen. Während Erwachsene lernen können, ihre Eifersucht zu überwinden, indem sie ihre Einstellungen ändern und ihr Selbstwertgefühl stärken, benötigen Kinder die Unterstützung der Eltern.
Nehmen Sie sich deshalb ganz bewusst Zeit für Ihren Sohn und unternehmen Sie immer wieder auch mit ihm alleine etwas, was ihnen beiden Spaß macht. Beteiligen Sie ihn an der Pflege seiner Schwester.
Lassen sie ihn beim Wickeln, Füttern, Baden mitwirken. Vermeiden Sie es aber, Ihren Sohn jetzt immer in die Rolle des „Vernünftigen“, der der Mama helfen und Verständnis haben muss, zu bringen.
Dies überfordert ihn. Loben Sie ihn häufig für all das, was er im Gegensatz zum Baby schon kann - statt ihn für neidisches oder aggressives Verhalten zu bestrafen. Lassen Sie Ihr Kind auch mal bewusst in die Rolle des Babys schlüpfen, Schnuller kauen, füttern, wie ein Baby ins Bettchen liegen.
Dann lassen Sie ihn wieder in seine Rolle als der Ältere schlüpfen und suchen mit ihm nach den Vorteilen. Holen Sie sich Unterstützung durch Ihren Mann, der jetzt besonders viel mit dem Älteren unternehmen sollte.
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