Angst vor Ärzten

Für manche Menschen ist der Arztbesuch bedrohlich. Sie haben Angst vor medizinischen Untersuchungen Schmerzen oder einer schlimmen Diagnose.

Drücken Sie sich vor medizinischen Untersuchungen und Arztbesuchen, weil Sie Angst haben? Dieses Video informiert, wie Sie mit der Angst vor Ärzten umgehen können.

Irgendwann in unserem Leben machen die meisten von uns Bekanntschaft mit Ärzten oder Krankenhäusern. Für Menschen mit einer Angst vor Krankheiten kann der Arztbesuch eine Beruhigung sein. Sie fühlen sich kurze Zeit in Sicherheit und lassen selbst schmerzhafte Untersuchungen über sich ergehen, in der Hoffnung, dass nichts oder endlich etwas gefunden wird. Andere gehen zwar mit einem flauen Gefühl in der Magengegend zum Arzt, aber sie tun, was notwendig ist.

Nicht wenige - es sollen angeblich etwa 2 Millionen Menschen sein, meiden trotz körperlicher oder psychischer Probleme und Schmerzen jahre- oder jahrzehntelang den Arzt. Für Menschen mit einer Iatrophobie ist der Arztbesuch mit Bedrohung verbunden und sie haben panische Angst davor. Sie fürchten sich vor möglichen Schmerzen, vor Spritzen, vor dem Ausgeliefertsein oder einer schlimmen Diagnose. Auch Angst vor Blut oder Operationen können hinter ihrer Meidung stehen.

Insbesondere Männer neigen dazu, Arztbesuche und Vorsorgeuntersuchungen hinauszuschieben.

Die Betroffenen entwickeln eine Phobie und ein noch so starker Leidensdruck und Schmerzen können sie nicht zu einem Arztbesuch bewegen. Wenn sie sich zu einem Arztbesuch aufraffen, haben sie mit Panikattacken zu kämpfen, befürchten unangenehm aufzufallen oder ohnmächtig zu werden und schämen sich für den schlechten Zustand ihres Körpers. Neben dem Zahnarzt werden besonders häufig der Besuch beim Gynäkologen, Chirurgen und Psychiater gemieden.

Woher kommt die Angst vor Ärzten?

Meist haben Betroffene ein- oder mehrmals sehr schlechte Erfahrungen mit Ärzten oder einem Klinikaufenthalt gemacht. War z.B. der Zahnarztbesuch sehr schmerzhaft, verknüpfen sie von nun an den Zahnarzt mit Schmerzen und beginnen den Zahnarzt bzw. andere Ärzte zu vermeiden.

Sie malen sich immer wieder in der Phantasie aus, wie schlimm es beim Arzt war, und verstärken dadurch die Angst immer mehr. Gehen sie erst wieder zum Arzt, wenn die körperlichen Beschwerden so stark sind, dass sie diese nicht mehr ertragen können, dann ist die Behandlung meist auch schmerzhaft und sie werden erneut darin bestärkt, dass Arztbesuche mit großen Schmerzen verbunden sind. Die Angst zum Arzt zu gehen kann auch dadurch entstehen, dass unsere Eltern oder nahe Bezugspersonen selbst auch Angst vor Ärzten hatten oder der Arztbesuch als Kind immer sehr unangenehm und schmerzhaft war. Für Menschen, für die Kontrolle sehr wichtig ist, fallen Arztbesuche besonders schwer, da sie dort die Kontrolle abgeben müssen.

Wie die Angst vor Ärzten und medizinischen Untersuchungen überwinden?

Am Anfang muss unsere Bereitschaft stehen, zuzugeben, dass wir ein Problem mit Ärzten haben.

Spielen wir unsere Beschwerden immer wieder herunter oder von behaupten vornherein, mir kann eh niemand helfen, können dies Hinweise auf unsere überstarke Angst sein. Wenn wir Ärzte jahrelang meiden und vielleicht auch dringend notwendige Untersuchungen oder Behandlungen vermieden haben, dann ist zu empfehlen, sich eine psychotherapeutische Unterstützung zu holen.

Die kognitive Verhaltenstherapie hat sich bei der Angst vor Ärzten sehr gut bewährt. In der Psychotherapie geht es darum, negative Gedanken und Phantasien, die um die Gefahren beim Arztbesuch kreisen, zu überprüfen und zu korrigieren.

Daneben lernen wir Entspannungsverfahren, um unsere Angst und Anspannung abzubauen. In einem nächsten Schritt es darum, dass wir uns mit der Situation konfrontieren und den entsprechenden Arzt aufsuchen. Nur dann können wir erleben, dass wir, ebenso wie andere Menschen, die Situation und unsere Angst aushalten können. Wir können erleben, dass wir die Schmerzen, die Abgabe der Kontrolle und auch unsere Körperreaktionen aushalten können - auch wenn es für uns manchmal extrem unangenehm sein kann.

Neben der Verhaltenstherapie werden bei der Behandlung der Angst auch das EMDR und Hypnose eingesetzt.

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