Burnout-Syndrom: Ursachen und Symptome

Woran erkennt man ein Burnout-Syndrom? Welche körperlichen und psychischen Symptome treten bei einem Burnout auf? Was sind die Ursachen eines Burnouts? Dieser Beitrag gibt dir Auskunft.

Burnout-Syndrom: Ursachen und Symptome
© Adrian Swancar, unsplash.com

Ist dein Akku leer? Bist du ständig geistig und körperlich erschöpft? Was dir früher leicht von der Hand ging, ist jetzt eine Qual und nur unter höchster Anstrengung noch leistbar? Deine Arbeit überfordert dich? Du fühlst dich ausgelaugt, vielleicht depressiv, hast die Freude an Dingen, die dir früher Spaß bereitet haben, verloren? Dann könnte es sein, dass du kurz vor oder schon inmitten eines Burnouts bist. Erfahre im Folgenden mehr, wie du deine Symptome deuten kannst und ob du Gefahr läufst auszubrennen.

Definition: Was ist das Burnout-Syndrom?

Burnout heißt auf Deutsch „Ausgebranntsein“. An Burnout Erkrankte leiden unter einer starken geistigen, körperlichen und seelischen Erschöpfung. Das Burnout-Syndrom ist schwierig zu diagnostizieren. In jedem Fall ist es eine ernst zu nehmende und oftmals langwierige psychische Erkrankung, die viele körperliche Symptome nach sich zieht.

Burnout: Wer ist besonders gefährdet?

Burnout ist keine reine Managerkrankheit. Besonders vom Burnout bedroht sind Krankenschwestern und -pfleger, Altenpfleger:innen, Lehrer:innen, Sportler:innen, Seelsorger:innen und pflegende Angehörige, die sich für ein Familienmitglied über Jahre hinweg aufopfern. Die Betroffenen wollen anderen helfen. Sie geben viel in ihrer Arbeit. Sie leiden aber darunter, für ihren Einsatz zu wenig Anerkennung, Lob und Bestätigung zu bekommen.

Ebenfalls gefährdet, an Burnout zu erkranken, sind Menschen, die sich in erster Linie über ihre Arbeit definieren und andere Werte, wie Familie und Freizeitgestaltung als nebensächlich betrachten. Ihnen fehlt der notwendige Ausgleich zu ihrer Stressbelastung, dem Frust und den Problemen, die sie am Arbeitsplatz erleben.

Das Gefährliche am Burnout ist, dass sich diese Erkrankung – wie eine Alkoholerkrankung – schleichend und in Phasen entwickelt. Die Betroffenen gelangen erst nach Jahren der Überarbeitung an den Punkt, wo nichts mehr geht, der Akku leer ist und sie total erschöpft und ausgelaugt sind. Es fehlt die Kraft zu leben. Der Wille zu arbeiten ist vielleicht noch da, Körper, Psyche und Geist versagen jedoch ihren Dienst. Betroffene fühlen sich so, als habe einem jemand den Stecker gezogen – alle Energie ist dahin.

Burnout-Symptome: Woran erkennt man einen Burnout?

Die häufigsten Anzeichen für einen Burnout sind:

Typisch für die Diagnose eines Burnouts ist auch der Rückzug von Kolleg:innen, Kund:innen, Freund:innen und Bekannten.

Nach harter geistiger oder körperlicher Arbeit erschöpft zu sein, ist ganz normal. Entspannung am Abend oder Urlaub schaffen hier Abhilfe. Wer ausgebrannt ist, dem hilft ein Urlaub aber nicht. Betroffene können keinen Gang zurückschalten.

Mach unsere Psychotests zum Thema Burnout

Die Symptome eines Burnouts sind denen einer Depression zum Verwechseln ähnlich. Deshalb sagen manche Expert:innen, beim Ausgebranntsein handle es sich um eine Depression. Bevor wir uns mit den Ursachen des Ausgebranntseins befassen, möchtest du vielleicht wissen, ob du burnoutgefährdet bist oder bereits unter einem Burnout leidest. Auskunft darüber geben dir folgende Tests:

Wie macht sich das Burnout-Syndrom anfangs bemerkbar?

Zunächst haben wir den Eindruck, zu wenig Zeit für uns zu haben und immer am Ball bleiben zu müssen. Wir laden uns eine Arbeit und Verpflichtung nach der anderen auf, haben zwar Erfolge, sind aber trotzdem mehr und mehr mit unserem Leben und unserer Arbeitssituation unzufrieden.

Das Hamsterrad ist keine Karriereleiter.

Zum Burnout kommt es, wir das Gefühl haben, in einem Hamsterrad zu sein, nur noch zu funktionieren und zu wenig für den Einsatz zurück zu erhalten. Dann kommen chronische Müdigkeit, Erschöpfung, Stimmungsschwankungen, Ärger, Angstgefühle bis hin zu PanikattackenSchlafstörungen und depressive Erschöpfungszustände hinzu. Das Engagement lässt nach, Reizbarkeit bis hin zu Aggression kommen auf, wir haben das Gefühl, ausgeliefert zu sein und nichts mehr auf die Reihe zu bekommen. Wir fühlen uns innerlich leer, stellen die Frage nach dem Sinn der Tätigkeit und des Lebens, leiden und fühlen uns ausgebrannt.

Wir fühlen uns unverstanden von Freunden, dem Partner oder der Partnerin und den Kolleg:innen, und ziehen uns von diesen mehr und mehr zurück. Selbstzweifel tauchen auf sowie körperliche Beschwerden. Hobbys werden aufgegeben und oft kommt Alkohol ins Spiel, um abschalten zu können. Oder es werden Aufputschmittel genommen, um trotz der Erschöpfung geistig und körperlich den beruflichen Anforderungen gewachsen zu sein. Dem Gefühl der inneren Leere versuchen Burnout-Betroffene manchmal dadurch zu begegnen, dass sie exzessiv einkaufen gehen.

Burnout: Ursachen und Fallen

Burnout entsteht, wenn Betroffene nicht mit dem Termin- und Leistungsdruck zurechtkommen, sei es, weil sie sich selbst für ihre Tätigkeiten und Termine zu enge zeitliche Rahmen setzen, weil von "oben" Druck gemacht wird oder Kund:innen und Klient:innen sie ständig (über-)fordern.

Sie fühlen sich von anderen gehetzt und gestresst und tun sich schwer, den Anforderungen gerecht zu werden. Dadurch haben Betroffene mehr und mehr den Eindruck, in ihrer Arbeit fremdbestimmt zu sein, d. h. sie haben das Gefühl, keine Kontrolle mehr über das zu haben, was sie tun und wann sie es tun. Sie fühlen sich wie eine Marionette, an deren Fäden andere ständig ziehen und zerren. Unzufriedenheit macht sich breit, gleichzeitig aber sehen die Betroffenen keine Möglichkeit, etwas an ihrer Situation zu ändern.

Sie fühlen sich anderen und den vermeintlichen oder tatsächlichen Zwängen ausgeliefert. Die Entwicklung des Burnouts wird durch Persönlichkeitsfaktoren begünstigt und verstärkt. Persönlichkeitsfaktoren spielen eine große Rolle bei der Entstehung des Ausgebranntseins.

Die 5 häufigsten Persönlichkeitsfaktoren, die einen Burnout begünstigen

Perfektionismus

Menschen, die sehr hohe Anforderungen an sich stellen, alles perfekt machen wollen und sich (übertrieben) hohe Ziele setzen, egal ob im Beruf, im Privaten, im Hobby oder in der Liebe bergen ein erhöhtes Burnout-Risiko. Sie wollen die Welt umkrempeln, Märtyrer:in spielen und stellen unrealistisch hohe Anforderungen an sich und ihr Umfeld. Sie wollen stets Höchstleistungen vollbringen und erlauben sich nicht, Fehler machen zu dürfen.

Wenn sie bemerken, dass von anderen keine Anerkennung zurückkommt oder dass sie ihre Ziele nicht immer und überall erreichen können, sind sie (von sich) enttäuscht, strengen sich vielleicht noch mehr an und ihr Akku läuft langsam leer. Je mehr ihr Akku leerläuft, umso mehr strengen sie sich an und umso wahrscheinlicher kommt es zu einer Überbelastung und einem Burnout. Irgendwann ist der Leistungswille noch da, aber Körper und Geist verweigern die Mitarbeit.

Ehrgeiz

Menschen mit sehr großem Ehrgeiz sind insbesondere dann gefährdet, an Burnout zu erkranken, wenn der Motor für ihren Ehrgeiz das Gefühl ist, nicht gut genug zu sein, d.h. sie unter einem geringen Selbstwertgefühl leiden. Sie müssen sich und anderen durch ihre Leistung immer wieder aufs Neue beweisen, dass sie "wer" sind und können keine Rücksicht nehmen auf ihren Körper.

Da aber kein noch so großer Erfolg ihr Selbstwertgefühl auf Dauer ernähren kann, hetzen sie von einer Herausforderung zur nächsten, kommen nicht zur Ruhe, fühlen sich ständig gestresst und sind voller Unruhe.

Helfersyndrom

Menschen mit einem ausgeprägten Helfersyndrom verschleißen sich, da sie für alle und jeden ein offenes Ohr haben, für andere immer da sind und so sich mehr zumuten, als es ihre Kräfte erlauben. Menschen mit einem Helfersyndrom findet man oft in sozialen Bereichen und im Gesundheitswesen. Ihre scheinbare Aufopferung rührt daher, dass sie durch ihr Helfen ihr Selbstwertgefühl nähren wollen. Wenn sie anderen helfen, fühlen sie sich wichtig und gebraucht.

Nicht nein sagen können

Menschen, die sich schwertun, anderen etwas abzuschlagen, denen es am Selbstbewusstsein mangelt, Grenzen zu setzen, die es allen immer recht machen wollen, die Angst haben vor Konflikten, sind burnoutgefährdet. Sie erleben sich als Spielball ihrer Mitmenschen und fühlen sich oft ausgenutzt. Und sie fühlen sich leicht überfordert, da sie es allen recht machen wollen, was ihnen natürlich nicht gelingt. Frauen sind besonders gefährdet, weil sie – mehr als Männer – dazu neigen, nach Harmonie zu streben und sich deshalb schwertun, nein zu sagen und Grenzen zu setzen.

Mangelnde Stressbewältigungsstrategien

Druck aushalten kann nur, wer innerlich stark ist und über entsprechende Strategien verfügt, mit dem Leistungsdruck umzugehen. Hierzu gehören z.B.

  • eine gute Organisationsfähigkeit,
  • ein gutes Zeitmanagement,
  • die Fähigkeit, delegieren zu können,
  • die Fähigkeit, zwischendurch und am Abend abschalten und loslassen zu können,
  • die Fähigkeit, nicht alles persönlich zu nehmen,
  • das Gefühl, selbstbestimmt zu arbeiten, d.h. das Gefühl, die Kontrolle über das zu haben, was man tut.

In hohem Maße gefährdet, an Burnout zu erkranken, sind Angestellte, die das Gefühl haben, für die Vorgesetzten nur noch Spielball zu sein, die den Eindruck haben, der Arbeit ausgeliefert zu sein und sich wie ein Hamster im Rad zu drehen, ohne daran etwas ändern zu können.

Was tun, wenn du unter einem Burnout leidest?

Wenn du das Gefühl hast, kurz vor oder bereits in einem Burnout zu sein, lies den Beitrag Burnout: Hilfe, Behandlung und Tipps zur Burnout-Prävention.

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Ehrmann schreibt am 10.11.2020

Leider stimmt es, was hier beschrieben wird.
Es trifft am meisten die Menschen, die nie oder sehr selten NEIN sagen können.
Bin selber noch in einer Behandlung,(Tinnitus.Schwindel.Angst) aber ich bin positiv eingestellt und schaue nach vorne. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, Ruhe bewahren. Viel Entspannung und mal wieder "Tapeten wechseln", hat mir sehr geholfen.
Leider habe ich es zu spät erkannt, erst in der REHA ist mir klar geworden. Mir hat auch sehr gut eine Entspannungs-Hypnose CD geholfen, die ich mir Online bestellt habe. Kann nur empfehlen.http://www.hypnose-cd-shop.net
Mittlerweile, sehe ich die Welt mit ganz anderen Augen.


Tanja schreibt am 28.05.2020

Zu viele Traumatas, zuerst depressiv, danach Burn- out, aber bei den Traumatas schaffe ich es nicht mal mehr zu weinen.


Decker schreibt am 27.11.2019

Hab mich zur Selbständigkeit überreden lassen, oft schon gesagt das ich es mir nicht leisten kann. Mir wurde immer versprochen das Zahl ich dann schon (Freund) aber alles nur leere versprechungen. Seit drei Monaten will und kann ich nicht mehr zahlen und hab auch keine Energie mehr. Aber "nein" das geht nicht... Ich hasse es


Hammerschmidt schreibt am 18.11.2019

Ich habe für mich herausgefunden, dass ich mir selbst zu viel Druck mache. Von anderen erwarte ich, dass sie ihren Job perfekt machen. Ich lasse mich von außen triggern, kann nicht sagen, dass sie später nochmal kommen sollen und bin extrem empfindlich wenn ich kritisiert werde. Alles in allem ein Mix der mich ziemlich fertig macht. Was ich konkret ändern werde ist: 1. Anderen zugestehen, wenn sie Fehler machen und vor allem mir selbst. 2. Ich verplane und kontrolliere meine Zeit und nicht die Kollegen. D.h. nicht, dass ich niemanden mehr helfe, sondern dass ich darüber bestimme wann ich das tue. 3. Ich mache gezielt mehr Pausen zum abschalten. 4. Ich werde an meinem Selbstwertgefühl arbeiten. Es ist echt extrem anstrengend wenn eine Bemerkung eines Kollegen oder eines Mitmenschen - ob gezielt oder aus versehen - mich trifft wie ein giftiger Pfeil. Auf jeden Fall hat mir dieser Artikel geholfen meine aktuelle Situation zu analysieren und die nächsten Schritte festzulegen. Danke dafür.Große Ziele, ich weiß. Aber es muss sich was ändern...Ich wünsche euch allen, dass ihr den Weg zurück zu mehr Lebensqualität findet.


Hanni schreibt am 18.09.2019

Ich bin der Spielball meiner Eltern. Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich noch Kind war. Ich war zwölf als sie sich scheiden ließen und ich war 16 als ich ausgezogen bin. Ich habe diesen ständigen Partnertausch von meinen Eltern nicht mehr ertragen. Ich habe sehr viel erlebt in meinem Leben - und bin heute stolz was ich erreicht habe. Meine Eltern sind jetzt auf Pflege und Hilfe angewiesen.Ich unterstütze sie wo ich nur kann - auch finanziell und das ich ständig für sie da bin. Aber ich fühle mich wie eine Marionette. Mein Vater ist zum 3. mal geschieden und meine Mutter verwitwet nach 3 Ehen, obwohl sie viele Jahre getrennt bzw. auch geschieden sind telefonieren Sie fast täglich miteinander. Bei diesen Telefonaten kommt leider nichts gescheites raus, ich bin immer das Opfer. Ich gebe mein Bestes, und werde beschuldigt, dass ich keine Zeit für sie hätte. Ich arbeite 30 Stunden in der Woche, habe drei Kinder und auch noch ein Leben. Und sollte ständig auf dem Stühlchen stehen. Ich werde täglich mit Anrufen bombardiert, zwecks Kleinigkeiten ruft man mich auf meine Arbeit an. Mein Anrufbeantworter ist permanent voll gequatscht was sie brauchen und was sie heute bewegt hat. Ich muss ständig für sie präsent sein, wenn ich das nicht bin und begründe, dass es mir heute nicht gut geht. Das interessiert keinen, das wird ignoriert. Es geht nur - ich ich ich ich und noch mal ich. Ich habe Burnout Symptome, und habe aber Angst mich krankschreiben zu lassen zwecks meiner Arbeitsstelle, das ist für mich noch mal Stress. Und ich quäle mich jeden Tag dorthin. Vor lauter Angst nicht krankschreiben zu lassen. Selbst für eine Kur beziehungsweise Reha habe ich Angst.


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 Definition: Was ist das Burnout-Syndrom?
 Burnout: Wer ist besonders gefährdet?
 Burnout-Symptome: Woran erkennt man einen Burnout?
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