Warum verschwindet die Liebe in vielen Partnerschaften? Was lässt Liebesgefühle erkalten? Was tun, um die Liebe und die Gefühle für den Partner am Leben zu erhalten? Hilfreiche Tipps erfahren Sie in diesem Beitrag.
Schmetterlinge im Bauch und ein Herz, das uns bis zum Hals schlägt: Wenn wir zu Beginn einer Beziehung über beide Ohren verliebt sind, können wir uns nicht vorstellen, dass unsere Liebesgefühle jemals nachlassen. Wir sind uns der Liebe unseres Partners oder unserer Partnerin tausendprozentig sicher. Dennoch trennt sich etwa die Hälfte der Paare. Warum? Was lässt die Liebesgefühle abkühlen oder gar sterben?
Liebesgefühle sind flüchtige Gefährten. Sie benötigen Aufmerksamkeit und Pflege, um dauerhaft lebendig zu bleiben. Nur am Anfang scheinen sie sich ganz automatisch einzustellen und von alleine zu gedeihen. Wie kommt es, dass wir irgendwann keine Liebe mehr für unseren Partner empfinden? Wer stellt den Fluss unserer Liebesgefühle ab? Insbesondere dann, wenn wir gerade vom Partner verlassen werden, quält uns die Frage: "Warum liebt mich mein Partner nicht mehr?"
Bevor wir uns anschauen, warum unsere Liebe erkaltet, müssen wir kurz einen Blick darauf werfen, wie sie entsteht. Liebesgefühle entstehen in uns, wenn unser Partner sich so verhält, wie wir es uns wünschen. Er gibt uns etwas, wonach wir uns sehnen. Manchmal entstehen Liebesgefühle auch, wenn wir nur davon träumen, dass unser Partner uns eines Tages geben wird, was wir uns ersehnen. Nur wenn wir unseren Partner positiv sehen, kommen die Liebesgefühle zum Sprudeln. Wir fühlen uns dann wohl in seiner Nähe, fühlen uns geliebt und vollkommen.
Umgekehrt kann ein anderer Mensch uns nicht dazu bringen, uns in ihn zu verlieben, wenn wir nicht dazu bereit sind. Entlieben ist gewöhnlich ein Prozess, der sich über Wochen, Monate oder Jahre hinzieht. Viele unterschiedliche Ursachen können dazu führen, dass die Liebe nachlässt oder ganz versiegt.
Ein Mensch, der vollkommen anders ist, als wir selbst es sind, kann am Anfang einer Beziehung sehr attraktiv erscheinen. Wir bewundern ihn z. B. dafür, dass er immer etwas zu erzählen hat, immer selbstbewusst seine Meinung vertritt oder zurückhaltend und ruhig ist. Leben wir mit einem solchen Menschen zusammen, kann die Bewunderung aber in Ablehnung umschlagen.
Wir sehen ihn plötzlich als geschwätzig, rücksichtslos oder langweilig – obwohl er oder sie sich nicht verändert hat. Außerdem versuchen wir am Anfang einer Beziehung unserem Partner gegenüber gewöhnlich, uns besser bzw. anders darzustellen, als wir es in Wirklichkeit sind. Wir tun alles, um ihm zu gefallen. Wir tun Dinge, nur um mit ihm zusammen zu sein, auch wenn sie uns keinen Spaß machen. Mit der Zeit stellen wir dann fest, dass unser Partner in vielen Punkten anders tickt, als wir zunächst den Eindruck hatten.
Wir beginnen eine Partnerschaft mit der Vorstellung, dass unser Verliebtsein und die sexuelle Anziehungskraft von alleine am Leben bleiben. Lassen sie nach, dann glauben wir, nicht den richtigen Partner gewählt zu haben. Verliebtsein und Liebe sind jedoch ganz unterschiedliche Gefühle! Verliebtsein ist ein vorübergehendes Hochgefühl, das entsteht, weil wir den Partner idealisieren, nur seine positiven Seiten sehen und ihn gewöhnlich als sexuell anziehend empfinden. Liebe hingegen ist ein eher stilles Gefühl, das sich darin zeigt, dass wir unseren Partner mit Stärken und Schwächen akzeptieren und ihn unterstützen.
Im Laufe der Partnerschaft werden wir mit Veränderungen konfrontiert. So verändert sich unser Körper, wir beginnen unsere Berufstätigkeit, wechseln die Stelle, werden arbeitslos, machen Schulden, heiraten, bekommen ein Kind, das Kind geht aus dem Haus, wir gehen in Rente, ein Familienmitglied erkrankt oder unsere Eltern sterben. Das bedeutet, dass wir selbst und unser Partner uns immer wieder aufs Neue auf veränderte Situationen einstellen müssen.
Krisen haben immer Auswirkungen auf unsere Gefühle und unser Verhalten. Wir sind gereizt, ungerecht und vorwurfsvoll unserem Partner gegenüber. Vielleicht nutzen wir auch Tabletten, übermäßiges Essen oder Alkohol, weil wir so die Krise besser ertragen können. So kann es natürlich auch zu Konflikten mit dem Partner kommen.
Nach Ende der Verliebtheitsphase werden andere Bereiche als unsere Partnerschaft wichtiger für uns. Wir kümmern uns um unsere Karriere, bauen ein Haus, bekommen ein Kind, investieren Zeit in unser Hobby usw. Viele Paare übersehen dabei, dass auch unsere Partnerschaft der Pflege bedarf. Wir müssen uns Zeit für unseren Partner nehmen, ihn an unseren Gedanken und Gefühlen teilhaben lassen, über Enttäuschungen sprechen und uns für seine interessieren. Wir müssen Liebesrituale entwickeln, in denen wir mit unserem Partner gemeinsam etwas tun und erleben.
Eine gute Partnerschaft ist wie ein Team, bei dem beide Teammitglieder gemeinsame Ziele verfolgen. Wenn beide Partner dieselben Ziele anstreben, dann trägt dies zum Zusammenhalt der Partnerschaft bei. Wir können uns gegenseitig motivieren, unterstützen und Fortschritte feiern. Allerdings können unvorhergesehene Hürden auch Anlass für Konflikte sein. Ändert ein Partner z. B. seine Wertvorstellungen, Bedürfnisse und Ziele, gibt es nichts Verbindendes mehr.
Manche Menschen beginnen die Partnerschaft mit der Hoffnung, dass ihr Partner sich in dem einen oder anderen Punkt ändert bzw. dass sie ihn ändern können. Veränderungen sind zwar prinzipiell jederzeit möglich, aber eine Partnerschaft sollte nicht auf einer solchen Basis aufgebaut werden. Es sollte so sein, dass man den Partner grundsätzlich so akzeptiert, wie er ist – wenngleich man manches an ihm vielleicht lieber anders haben möchte. In dem Augenblick, in dem man von ihm fordert, sich zu ändern, fühlt er sich nicht geliebt und unter Druck gesetzt. Es kommt zu Streitereien und vielleicht auch dazu, dass er uns ablehnt.
Manche Eigenheiten und Verhaltensmuster unseres Partners, die unserer Liebe im Weg stehen, entdecken wir erst im Laufe der Beziehung. So genießen wir es am Anfang unserer Partnerschaft zum Beispiel, von unserem Partner mit Aufmerksamkeiten und Komplimenten überschüttet zu werden. Doch mit der Zeit stellt sich heraus, dass sich dahinter ganz andere Motive als die Liebe für uns verbergen: So hat unser Partner ein geringes Selbstwertgefühl und klammert. Er schränkt unser Leben ein und kontrolliert uns. Richten wir uns nicht nach seinen Forderungen, wird er möglicherweise aggressiv.
Liebe ist ein Duett. Schwindet sie bei einem, verstummt das Lied.
Adelbert von Chamisso
Vielleicht entdecken wir mit der Zeit auch, dass unser Partner nur mit uns zusammen ist, weil er Angst vor Einsamkeit hat. Oder unser Partner hat Angst vor Nähe und einer engen Bindung. Deshalb spricht er nicht über seine Gefühle und geht Konflikten aus dem Weg. Oder unser Partner hat eine negative Lebenseinstellung, verachtet andere Menschen und tyrannisiert sie. So werden wir zum Opfer seiner Verbitterung. Unser Partner ist abhängig von Suchtmitteln oder leidet unter einer anderen Form von Sucht (z. B. Spielsucht, Sexsucht). Seine Gedanken und sein Verhalten kreisen um seine Sucht und nicht um uns und unsere Partnerschaft.
Wenn Sie spüren, dass Ihre Liebe für Ihren Partner nachlässt, dann sollten Sie sich als Allererstes einige Fragen stellen:
Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Partner. Ziehen Sie mit ihm gemeinsam Bilanz. Suchen Sie mit ihm nach Möglichkeiten, wieder mehr Zufriedenheit in ihrer Partnerschaft zu verspüren. Vielleicht können Sie das Ruder herumreißen und Ihre Partnerschaft in eine neue Richtung lenken.
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Liebe verschwindet aus verschiedensten Gründen und meist ist es, wenn es mal soweit ist, auch schon zu spät.
Langeweile, Bedürftigkeit, das Brauchen ständiger Aufmerksamkeit, bestimmte Verhaltensweisen, undiszipliniertes Dasein (sich gehen lassen), keine Ziele im Leben, Beziehung über alles stellen, schlechtes Benehmen, Lügen, leere Versprechungen, nicht an sich selbst arbeiten wollen...etc ....all das zerstört Beziehungen.
Die meisten Menschen denken, dass ihnen der Partner oder sonst irgendjemand da draußen ihre Bedürfnisse erfüllen muss. Eine bittere Last.
Meist siegt dann aber die Gewohnheit, Paare bleiben zusammen und trennen sich nicht, weil solche Menschen gar nicht wissen, was sie alleine mit sich anfangen sollen.
Richtig erbärmlich.
Ich war vier Jahre mit einer Freundin zusammen und plante, ihr einen Antrag zu machen. Dann, eines Tages, sagte sie, sie wolle eine Pause machen, um die Dinge herauszufinden. Das war vor etwa vier Jahren. Sie heiratete ungefähr zwei Jahre nach ihrer „Pause“ einen Kollegen, von dem ich später mit Hilfe von hackgoodnesstech auf insta herausfand, dass sie mich die ganze Zeit, in der wir zusammen waren, betrogen hatte. Ich war damals am Boden zerstört, aber jetzt denke ich, es war alles zum Besten. Außerdem ist es eine kleine Welt, weil ihr Mann sie mit jemandem betrügt, den ich kenne. Danke Karma!
Bedingungslose Liebe heißt auch nicht, dass man alles mit sich machen lässt. Keineswegs. Bedingungslose Liebe schließt Selbstliebe ein und diese wiederum führt dazu, dass man sich selbst respektiert, sich von schädlichen Einflüssen abgrenzt und gegebenenfalls sich von einer ungesunden Partnerschaft löst, um sich selbst zu schützen. Das ist kein Widerspruch zurbedingungslosen Liebe.Und die bedingungslose Liebe ist auch das, was Jesus uns gelehrt hat und diese gilt es zu lernen und zu leben – und zwar auf Dauer und nicht nur in guten Zeiten.
Und trotz bedingungsloser Liebe kann es sein, dass eine Partnerschaft endet. Letzteres verfolgt ja immer bestimmte (wenn vielleicht auch unausgesprochene) Zwecke und Ziele –selbst wenn sie selbstlos sind und einer höheren Sinn haben, denn es gibt ja immer einen Grund, warum sich zwei Menschen zusammentun. Wenn diesbezüglich keine Gemeinsamkeiten mehr da sind, wird die Partnerschaft früher oder später enden, da es keinen gemeinsamen Weg mehr gibt und somit die Partnerschaft keinen Sinn mehr macht. Lieben die Partner bedingungslos, werden diese auch mit einer „Trennung“ kein Problem haben, da bedingungslose Liebe keinen Trennungsschmerz kennt und das Ende der Institution Partnerschaft nicht das Ende der bedingungslosen Liebe bedeutet – sonst ist es auch keine bedingungslose Liebe. Die Ex-Partner werden sich also weiterhin lieben wie auch alles andere. Zwar hat die bedingungslose Liebe wie die menschliche Liebe bestimmte Merkmale, ist jedoch an keine äußeren Bedingungen geknüpft.
Die bedingungslose Liebe ist auch die einzige wahre Liebe, ich habe diese tatsächlich schon einige Male gespürt. Bevor vielleicht Missverständnisse auftauchen, möchte ich eines klarstellen: Bedingungslose Liebe heißt nicht bedingungslose Liebesbeziehung oder Partnerschaft. Bedingungslose Liebe ist nicht auf eine Person oder romantische Beziehung beschränkt, sondern universal. Also entweder liebt man alle(s) oder gar nichts (wirklich). Und für diese allumfassende Liebe braucht es keine Partnerschaft, obwohl man diese natürlich auch in der Partnerschaft leben kann und man diese Liebe in einer Zweierbeziehung in ihrer schönsten Form zum Ausdruck bringen kann.