Dieser ABC-Beitrag gibt Informationen zu den verschiedenen Arten der systematischen Desensibilisierung und ihrer Anwendung in der Verhaltenstherapie.
Desensibilisierung - auch Desensitivierung genannt - bedeuten dasselbe: Sich unempfindlich machen. Während wir uns bei einem Heuschnupfen desensibilisieren, indem der Arzt unserem Körper die Allergie auslösenden Substanzen gezielt spritzt und unser Körper sich daran gewöhnt, wird die Desensibilisierung auch in der Psychotherapie verwendet, insbesondere der Verhaltenstherapie. Behandelt werden mit der systematischen Desensibilisierung vor allem Ängste und Phobien.
Die Desensibilisierung wird in verschiedenen Varianten eingesetzt. Die bekannteste Form ist die Systematische Desensibilisierung in sensu (in der Vorstellung). Betroffene erstellen hierzu zunächst eine Angsthierarchie, d.h. ordnen die Situationen, auf die sie mit Angst reagieren, nach Schwierigkeit.
Darüber hinaus lernen sie eine Entspannung. Im entspannten Zustand, zu dessen Erreichung meist die Progressive Muskelentspannung verwendet wird, malen sie sich dann zunächst die Situation aus, die in ihnen noch am wenigsten Angst auslöst.
Schaffen sie es, sich diese Situation entspannt vorzustellen, malen sie sich die nächst schwierigere Situation aus. Sie trainieren die Vorstellungen solange, bis sie sich auch die schwierigste Situation ohne Anspannung vorstellen können. Die Erfolgsraten für die Behandlung von Phobien mit Hilfe der Systematischen Desensibilisierung liegen zwischen 60 und 90%.
Daneben gibt es noch die Systematische Desensibilisierung in vivo (in der Realität). Hier nähern sich Betroffene in der Realität schrittweise den Angst auslösenden Situationen. Sie beginnen dabei wieder mit der leichtesten Situation und üben, bis sie auch die schwierigste Situation gut bewältigen können.
Automatische Desensibilisierung: Anstelle eines Therapeuten erhalten Betroffene die Instruktionen für die Desensibilisierung über ein Tonband oder eine CD.
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