Ehrlichkeit

Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind wichtige Tugenden. Ehrlich zu sein ist eine Charaktereigenschaft. Mit Ehrlichkeit verbinden wir Aufrichtigkeit und Offenheit. Wer ehrlich ist, der belügt oder täuscht andere nicht, sondern sagt im Umgang mit anderen die Wahrheit.

Zur Ehrlichkeit gibt es drei Alltagsweisheiten, die sich widersprechen:

• Ehrlich währt am längsten.
• Mit Ehrlichkeit kommt man nicht weit.
• Die Ehrlichen sind die Dummen.

Ehrlich zu sein kann dann zum Problem werden, wenn wir uns dafür entscheiden, immer und überall offen und ehrlich zu sein. Wenn wir sagen, was wir denken, also kein Blatt vor den Mund nehmen und nicht lügen, dann stoßen wir andere vielleicht vor den Kopf und diese fühlen sich gekränkt. Wir riskieren Konflikte und Ablehnung, Beziehungen gehen in die Brüche.

Zu Notlügen zu greifen oder bestimmte Dinge einfach nicht zu erwähnen, wirkt hingegen wie sozialer Kitt. Andere fühlen sich in unserer Nähe wohl und sind gerne mit uns zusammen. Es gilt also eine Entscheidung zu treffen, was andere unbedingt wissen müssen und wie wir etwas formulieren, um die Beziehung nicht zu gefährden und den anderen in seiner Entwicklung zu unterstützen.

Wenn wir ehrlich sind, dann wollen wir eigentlich gar nicht, dass andere immer sagen, was sie über uns denken. Wir wollen belogen werden. Oder hören Sie gerne, dass Sie älter oder dicker geworden sind, dass Ihr Geschenk nicht gefällt, dass Sie dem anderen unsympathisch sind, dass Ihr Essen nicht schmeckt? Wohl kaum. Andererseits fühlen wir uns gekränkt, verletzt, beleidigt und hintergangen, wenn wir feststellen, dass andere uns belogen haben. Mit der Ehrlichkeit ist das also eine schwierige Sache.