Gelassenheit ist die innere Ruhe und Ausgeglichenheit. In diesem ABC-Beitrag bekommst du einfache Tipps, um gelassener zu leben sowie die zehn Gebote der Gelassenheit von Papst Johannes XXIII.
Was ist Gelassenheit und wie kann man lernen, innerlich ruhiger und ausgeglichener zu werden? Hilfreiche Antworten gibt dieser Beitrag.
Die Antwort auf die Frage leitet sich aus dem Wort selbst ab. Man könnte es in etwa erklären wie ‘etwas ruhig betrachten’ oder ‘lassen, wie es ist’.
Unter Gelassenheit verstehen wir innere Ruhe oder Ausgeglichenheit.
Wer gelassen ist, begegnet Ereignissen und Menschen, selbst wenn sie schwierig sind, mit innerer Ruhe und Gleichmut, behält die Fassung und bleibt im seelischen Gleichgewicht. Das Gegenteil von Gelassenheit ist Unruhe, Ungeduld, Nervosität, Aufregung und Wut.
Gelassenheit hat meistens nur Vorteile für uns. Selbst in Situationen, in denen wir in Lebensgefahr sind, können wir angemessener und besonnener reagieren, wenn wir nicht vollkommen von Angst oder Wut überflutet sind.
Gelassenheit hilft uns,
Ob wir gelassen oder eher angespannt, nervös, ängstlich oder aufbrausend durchs Leben gehen, hat viel mit unseren Lebenseinstellungen und Erfahrungen zu tun.
Das bedeutet: Wahre Gelassenheit beginnt im Kopf, kommt also von innen. Gelassenheit kann man nicht wie einen Lichtschalter anstellen. Sie entsteht vielmehr durch eine bestimmte Einstellung zum Leben. Förderlich für eine gelassene innere Haltung sind folgende Faktoren:
Die Haltung: "Ich bin in Ordnung, wertvoll und liebenswert" bewirkt, dass wir weniger Angst vor Ablehnung haben und auf Ablehnung und Kritik gelassener reagieren können. Selbstablehnung und eine geringe Selbstachtung verhindern, dass wir anderen Menschen gelassen begegnen können, da wir in ständiger Angst leben müssen, von ihnen abgelehnt zu werden.
Die Überzeugung „Was auch kommt, ich finde eine Lösung, irgendwie geht es weiter“ hilft, gelassen in die Zukunft zu schauen und bei Problemen und Krisen einen kühlen Kopf zu bewahren. Sind wir eher pessimistisch eingestellt, dann schauen wir besorgt, verspannt, nervös und gestresst in die Zukunft, da wir schon im Vorhinein mit einem schlechten Ausgang rechnen.
Die Einstellung „Fehler sind menschlich und ich habe getan, was mir möglich war“ hilft, gelassener mit Misserfolgen und Niederlagen umzugehen. Wer dagegen Fehler und Missgeschicke als eine Katastrophe ansieht und sich zur Versagerin oder zum Versager abstempelt, der hat Angst vor Entscheidungen und wird ständig ängstlich und angespannt sein, da Fehler unvermeidbar sind.
Wer überzeugt ist, einen Einfluss auf sein Glück oder Unglück zu haben, wer glaubt, sein Leben im Griff zu haben, der kann vertrauensvoll in die Zukunft schauen. Wer sich dagegen als Opfer fühlt und glaubt, anderen Menschen oder dem Schicksal ausgeliefert zu sein, der muss sorgenvoll und voller Angst in die Zukunft schauen. Die Zauberworte für einen entspannten Ausblick in die Zukunft heißen Selbstwirksamkeit und Resilienz.
"Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge". Es sind unsere Beurteilungen und unsere Sicht auf Situationen und Menschen, die darüber entscheiden, ob wir glücklich oder unglücklich, zufrieden oder unzufrieden, deprimiert oder hoffnungsvoll, verärgert oder gelassen sind. Wir halten also den Schlüssel für mehr Gelassenheit in unseren Händen.
Gelassenheit beginnt im Kopf. Sie entsteht durch die richtige Einstellung zum Leben, zu uns selbst, Problemen und anderen Menschen. Darüber hinaus können auch verschiedene Atemtechniken, Meditationen oder Entspannungsübungen helfen, um aufgewühlte oder verärgerte Gefühle hinter uns zu lassen und wieder gelassener und ruhiger zu werden.
Gott gebe mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, beides voneinander zu unterscheiden.
– Reinhold Niebuhr
“Es reicht, sich etwas für heute vorzunehmen, es muss nicht für immer sein”. Das ist auch das Prinzip der AA (Anonyme Alkoholiker): Nur für heute trocken bleiben, nur für die nächste Stunde. Je überschaubarer der Zeitraum, desto geringer der Druck und desto größer die Chance, dass man durchhält, was man sich vornimmt. Dieses Prinzip macht sich Papst Johannes in seinen zehn Geboten der Gelassenheit zunutze.
Nur für heute werde ich mich bemühen, einfach den Tag zu erleben – ohne alle Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.
Nur für heute werde ich größten Wert auf mein Auftreten legen und vornehm sein in meinem Verhalten: Ich werde niemanden kritisieren; ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern … nur mich selbst.
Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin ... nicht nur für die anderen, sondern auch für diese Welt.
Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.
Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen. Wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist die gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.
Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen – und ich werde es niemandem erzählen.
Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe. Sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass niemand es merkt.
Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit.
Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist. Und ich werde an die Güte glauben.
Nur für heute werde ich fest daran glauben – selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten –, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.
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