Höhenangst auch Akrophobie genannt ist überwindbar. Hier finden Sie Informationen zu den Ursachen und der Behandlung der Höhenangst.
Höhenangst ist eine anhaltende und unangemessene Angst vor Höhen. Sie gehört zu den spezifischen Phobien. Wenn wir unter Höhenangst leiden, dann werden wir uns nur mit Angst und heftigen körperlichen Reaktionen auf einen Aussichtsturm oder die Terrasse eines Hochhauses begeben oder wir werden diese Situationen ganz meiden.
Wenn die Höhenangst sehr stark ist, dann kann es uns schon Schwierigkeiten bereiten, auf die Leiter zu steigen. Unsere Angst ist dabei anhaltend und unangemessen. Die Höhenangst kann auch auftreten, wenn wir eine Brücke überqueren, an einem Abgrund stehen, auf dem Baustellgerüst zu tun haben, in einem Hochhaus arbeiten oder auf dem Berggipfel stehen.
Eine typische Höhenangst kann z.B. folgendermaßen entstehen. Wir sind auf einen Aussichtsturm und fühlen uns unbehaglich und angespannt. Wir beobachten uns intensiv und bekommen einen leichten Schwindel und noch stärkere Anspannung. Voller Angst verlassen wir schleunigst den Aussichtsturm. Unten angekommen sind wir erleichtert. Wir beginnen, uns an unsere unangenehmen Gefühle auf dem Turm zu erinnern. Wir ziehen die Schlussfolgerung, dass Höhen uns Angst auslösen und gefährlich für uns sind. Von nun an meiden wir Höhen.
Oftmals lassen sich jedoch auch keine eindeutigen Ursachen für eine Höhenangst festellen. Es gibt Betroffene, die jahrelang keine Probleme mit Höhen hatten und dann beginnen Sie allmählich, eine Angst davor zu entwickeln. In diesem Fall ist die Höhenangst eher ein Symptom eines anderen seelischen Problems, etwa die Angst vor Kontrollverlust.
Wenn wir unter Höhenangst leiden, dann werden wir in der Höhe Veränderungen im Denken, Fühlen, Körper und Verhalten verspüren.
Negative Gefühle: Wir fühlen Angst oder gar Panik. Wir haben Erwartungsangst.
Negative Gedanken: Wir malen uns aus, wie wir hinunterstürzen und sterben. Wir haben Angst vor unseren Körperreaktionen. Wir haben Angst, hinunter zu springen. Wir haben Angst, die Kontrolle zu verlieren.
Unangenehme Körperreaktionen: häufige Symptome sind:
Herzrasen, Herzklopfen
Atemnot
Schwindel
Benommenheit
Schweißausbrüche
Brustschmerzen
Druck- und Engegefühl in der Brust
Verhalten: Wir vermeiden es, uns in Höhen zu begeben. Wenn wir in der Höhe sind, haben wir den Impuls wegzulaufen. Wir bitten um Hilfe, rufen den Notarzt. Wir nehmen Beruhigungsmittel.
Viele Menschen haben eine Höhenangst und leben ihr ganz normales Leben. Sie arrangieren sich mit ihrer Höhenangst. Behandlungsbedürftig ist sie nur dann, wenn wir besonders darunter leiden und unser Leben erheblich eingeschränkt ist. Wer beruflich mit Höhen zu tun hat, wie z.B. Bauarbeiter, Kraftfahrer oder Vielflieger und seinen Arbeitsplatz gefährdet sieht, sollte sich in Behandlung begeben. Die Verhaltenstherapie ist die ideale Therapie für die Überwindung der Akrophobie.
Zunächst einmal analysieren wir zusammen mit dem Therapeuten die Entstehungsbedingungen unserer Höhenangst. Wir lernen, wie wir die Angst auslösen, wie wir sie am Leben erhalten und wie wir sie abbauen können. Gewöhnlich wird die Höhenphobie mit der Konfrontationstherapie behandelt.
Wir begeben uns dabei direkt in die Situationen, die wir mit Angst verknüpfen. Wir überprüfen dabei unsere Katastrophengedanken und lernen, mit unseren körperlichen Reaktionen und der Angst umzugehen. Wir erfahren am eigenen Leib, dass Höhen für uns keine Gefahr bedeuten.
Daneben gibt es auch die virtuelle Konfrontation mit den Höhen auf dem Computerbildschirm. Wir setzen dabei eine Brille auf, in die zwei LCD Bildschirme eingebaut sind. Wir können dann z.B. in die Tiefe schauen. Auf dem Bildschirm sehen wir dann Szenen, die in uns unsere negativen Bewertungen und körperlichen Reaktionen auslösen.
So können wir lernen, mit unserer Angst umzugehen und uns an die Höhensituation zu gewöhnen. Natürlich muss dann das Training in der Realität erfolgen. Ca. 95 Prozent aller Betroffenen können ihre Höhenangst in einer Therapie überwinden.
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