Konstruktiv, achtsam und erfolgreich zu kommunizieren, können wir lernen – und es öffnet uns neue Türen. Wie das gelingt, erfährst du in diesem ABC-Beitrag.
Auch wenn viele Menschen glauben, ein Gespräch zu führen sei kein Kunststück, so sind für eine gelungene Kommunikation, Bewusstsein und bestimmte Fähigkeiten sehr hilfreich. Wenn unsere Eltern gute Gesprächspartner:innen waren, konnten wir durch ihr Vorbild lernen. Waren unsere Eltern ängstlich und unsicher oder aggressiv im Kontakt mit anderen, so hatten wir schlechtere Chancen, angemessen kommunizieren zu lernen. Wir können uns jedoch noch als Erwachsene erfolgreiche Gesprächsstrategien aneignen. Hierbei kann uns ein Kommunikationstraining helfen.
Kommunikationstrainings sind meist Teil einer therapeutischen Behandlung oder eines Coachings im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung. Sie werden z. B. in der Partner:innenberatung, Ehetherapie, in der Psychotherapie, aber auch in der Arbeits- und Organisationspsychologie eingesetzt. In einem Kommunikationstraining wird gelernt:
Ein Kommunikationstraining hat zum Ziel, die Fähigkeiten der Kommunikation zu verbessern. Die Ziele der einzelnen Übungen können durchaus variieren, je nach den Bedürfnissen und Voraussetzungen der Teilnehmenden. Häufig geht es aber darum:
Kommunikation (lateinisch: communicare) verbindet uns Menschen miteinander und schafft die Möglichkeit des Austauschs auf unterschiedlichen Ebenen und auf unterschiedlichen Arten. Wir lernen voneinander, bilden uns weiter, verständigen uns, kommen uns näher. Wir können mit einem Kommunikationstraining lernen, die Beziehung zu uns selbst und anderen zu verbessern und Kommunikationsfehler zu vermeiden sowie wichtige Informationen zu transportieren. Wir können uns mit einem Kommunikationstraining also erfolgreiche Gesprächsstrategien aneignen und lernen, uns auf allen Kommunikationsebenen angemessen auszudrücken:
Ein Kommunikationstraining ist insbesondere im beruflichen Kontext ein hilfreiches Instrument, um das Miteinander im Team, aber auch nach oben oder unten in den Hierarchiestrukturen zu verbessern. Es wird meist für Führungskräfte und Mitarbeitende angeboten, die Kommunikationsprobleme erleben und/oder lernen möchten, sich wertschätzender, konstruktiver und wirkungsvoller auszudrücken und auszutauschen.
Darüber hinaus können auch Menschen, die in einer Paarbeziehung oder im Familienverbund leben, von einem Kommunikationstraining profitieren, indem sie wieder mehr Achtsamkeit und Empathie für die ihnen nahestehenden Menschen entwickeln.
In einem Kommunikationstraining wird trainiert, wie wir:
Hier sind einige Beispiele für Methoden und Ansätze, die im Rahmen eines Kommunikationstrainings behandelt werden können:
Beim aktiven Zuhören nehmen wir das Gesagte des Gegenübers aktiv auf, indem wir den Blickkontakt herstellen und halten, interessiert zuhören (z. B. nicken) und eine emotionale Verbindung herstellen. Dabei können emotionale Inhalte wiederholt und in „Ich“-Form wiedergegeben werden. Wir sind ganz bei der anderen Person. Diese fühlt sich ernst genommen und verstanden, Vertrauen entsteht.
Emotionale Inhalte können durch zusammenfassende Wiederholung des Gesagten z. B. auf eine sachliche Ebene gebracht werden. Dadurch können Aussagen geklärt oder Bezug auf sie genommen werden.
Das Konzept der gewaltfreien Kommunikation legt Wert auf die Kommunikationsform für einen gelingenden Austausch. Es werden vier Stufen unterschieden, wobei es darum geht, die auslösende Situation zu beschreiben (Beobachtung), die Gefühle zu benennen (Gefühl), die eigenen Bedürfnisse anzusprechen (Bedürfnis) und schließlich um die Erfüllung dieser Wünsche zu bitten (Bitte).
Hier geht es darum, die nonverbale und paraverbale Kommunikation zu trainieren, um wertschätzender, erfolgreicher oder konfliktfreier auf physischer Ebene zu kommunizieren. Im Fokus sind z. B. Blick, Mimik, Gestik, Haltung, Auftreten, Atmung und Stimme. Wenn sich zwei Menschen sympathisch sind, imitieren sie z. B. automatisch eher die Haltung der oder des anderen. Diese und andere Erkenntnisse lassen sich hier nutzen.
Festgefahrene Situationen und Kommunikationsmuster werden ganzheitlich angegangen. Eine Möglichkeit zur Schlichtung und Beruhigung sind Entspannungs- und Atemübungen, die sich auch im Alltag anwenden lassen. Auch werden Techniken vermittelt, die bisherige Abläufe durchbrechen (wie z. B. Uminterpretation oder Umgebungswechsel).
Auch in Teams oder der Pädagogik können diverse Kommunikationstechniken zum Einsatz kommen, um Lösungen zu erarbeiten und achtsam miteinander umzugehen. Beispiele sind das Brainstorming, Diskussionen, Fragen, Fokusgruppen, Murmelgruppen oder Maßnahmen für eine gesteigerte Motivation und mehr Klarheit (z. B. Rollenklärung, Lob und Anerkennung, Teammeetings, offene Tür etc.).
Nicht zuletzt setzt eine erfolgreiche Kommunikation bei den eigenen Gedanken und Gefühlen an, die z. B. im Rahmen einer Psychotherapie aufgearbeitet werden können, sofern sie einer konstruktiven Kommunikation im Weg stehen und selbst nur schwer verändert werden können.
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Absolut richtig. Super Artikel.