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"Ich bin nie gut mit meiner Mutter klar gekommen. Jetzt muss ich sie pflegen. Wie soll ich das aushalten?"
Ich finde es erstaunlich, dass hier als einzige Option die Möglichkeit genannt wurde, die eigenen Gefühle runterzuschlucken und abzuwürgen (denn wenn ich mir mehrmals vorsagen muss, dass ich meiner Mutter verzeihe, dann entspricht das nicht meinen wahren Gefühlen) und die Mutter trotzdem selbst zu pflegen. Es gibt Mütter, die ihre Kinder körperlich oder emotional misshandelt haben, sie vernachlässigt haben oder sie auch als Erwachsene noch konstant drangsalieren und unter Druck setzen. Das hinterlässt tiefe Narben im Kind und oft ist Distanz zur Mutter der einzige Weg, dieser ständigen Belastung zu entkommen. Außerdem sind manche pflegebedürftige Menschen auch psychisch krank, leiden zum Beispiel unter Verfolgungwahn und sind rationalen Argumenten nicht zugänglich. Manche sind auch aggressiv. Wenn in so einer Situation der Druck entsteht, diese ungesunde Beziehung wieder zu vertiefen, kann das für das erwachsene Kind sehr negative Auswirkungen haben. Ich bin der Meinung, dass auf Kinder kein Druck ausgeübt werden darf, die Eltern pflegen zu müssen, besonders wenn die Beziehung belastet ist.
Ich erlebe so eine belastende Situation aktuell mit meinem Lebensgefährten, der als einziger Sohn einer missbräuchlichen Mutter unter der erzwungenen Nähe vollkommen zusammenbricht. Aufgrund seiner Schuldgefühle ("Ich kann sie ja nicht im Stich lassen!") fällt es ihm schwer, auf Distanz zu gehen.
Ich würde mir von diesem Artikel wünschen, dass auch ganz konkret angesprochen wird, dass es manchmal besser ist, die eigenen Eltern nicht selbst zu pflegen und dass das Zeugen eines Kindes nicht zum Recht führt, von diesem später versorgt zu werden.
Ich (43) betreue meine Großmutter neben Partnerschaft und Berufstätigkeit. Würde ich mich noch einmal entscheiden können, würde ich von Anfang an klare Grenzen setzen und mich aus dem Ganzen rausnehmen. Mittlerweile ist sie 95 und hat sich so daran gewöhnt, dass ich für sie da bin, dass ich mir wie ihr Dienstmädchen vorkomme, das man auch mal von oben herab behandeln und schimpfen kann, wenn es nicht so tut wie sie will. Jetzt nach langen Jahren ist für mich der Punkt gekommen, wo ich nicht mehr kann und vor allem nicht mehr will. Jetzt bin ich für sie die Böse, die sie im Stich lässt. Gratuliere, das hat man dann davon. Ich fühle mich als betreuende Person sehr im Stich gelassen. Überall geht nur darum, wie man alte Menschen so gut wie möglich betreuen kann und auf sie ideal eingeht. Dass hier das Leben der betreuenden Person unter Umständen vor die Hunde geht, das kümmert kaum jemanden. Fast fühlt man sich auch noch schuldig, weil man sich ja selbst dafür entschieden hat.
Für mich ist diese Erfahrung auf jeden Fall keine gute und entbehrlich. Nie mehr wieder würde ich mich dafür entscheiden.
>>Lassen Sie Ihre Mutter z.B. selbst darüber entscheiden, was sie gerne essen, anziehen, wann sie ins Bett gehen und womit sie sich beschäftigen möchte.<<
Dieser Tipp ist völlig weltfremd. Ich muss neben der Betreuung meiner Mutter auch noch meinen Haushalt und meine Arbeit bewältigen. Das geht nur mit einem durchgetakteten Stundenplan und genauer Planung. Ich habe keine Zeit hinzusitzen und zu warten, bis sich meine Mutter irgendwann entscheidet, dass ich sie ins Bett bringen soll oder zu welcher Uhrzeit sie essen will. Das bedeutet, ich müsste ständig bereit stehen, wie sie gerade Lust hat. Ein eigenes Leben kann ich dann komplett vergessen. Und meine Arbeitsstelle müsste ich kündigen.
Liebe Frau Wolf,dort, wo die Hilfe am meisten benötigt wird, haben Sie nur schwammige Ratschläge, und das wissen Sie auch! "Informieren Sie sich eingehend, welche Entlastungen es geben kann." - Diese Informationen zu beschaffen ist eine einzige Last! Es wird nämlich gern auf unsere (der Kinder) Schultern abgewälzt und auch das wissen Sie! Entlastung zu SUCHEN ist Last! Dafür benötige ich keine Psychologie, das weiß meine Nachtmütze, hat meine pflegebedürftige Mutter immer gesagt. Und nun sitze ich da mit allen Kosten, allen Behörden, allen SUCHEN nach Entlastung. Frau Wolf, mit solch schönen Floskeln möchte ich mein Geld auch gern verdienen! Psychologie für Bildungsferne, so wie die Bücher.
Liebe Frau Wolf,Danke fuer Ihre Beiträge. Wir haben seit 1,5 Jahren meinen 90 jährigen Vater im Haus. Er hat nach Schlaganfall Hemiparese und globale Aphasie. Das ist sehr schwer, obwohl wir Hilfe durch 24 Stundenbetreuung und Sozialstation haben. Gleichzeitig habe ich noch 3 Kinder, Mann und Beruf. Allein die Verwaltungsarbeiten fuer die Betreuung meines Vaters nehmen soviel Zeit in Anspruch, Krankenkasse etc. Wir überlegen jetzt doch, ob ein Pflegeheim besser ist, damit die Zeit, die wir mit ihm verbringen, auch wirklich Zeit mit ihm ist. Auch die 24 Stundenbetreuung deckt ja nur die Zeit ab, in der wir in der Arbeit sind. Das ist alles nicht mehr zu schaffen. Wir sind nur noch am Organisieren. Ihre Gedanken haben sehr geholfenViele Gruesse, Doro Langer