Sie haben Angst, Nein zu sagen? Im folgenden Beitrag finden Sie 12 psychologische Tipps, wie Sie in kurzer Zeit ohne schlechtes Gewissen zum Neinsager werden.
Sie sagen oft Ja, obwohl Sie gerne Nein sagen möchten, aus Angst, egoistisch zu sein? Wenn Sie Nein sagen, haben Sie ein schlechtes Gewissen? Sie möchten bei anderen nicht in Ungnade fallen und sagen deshalb oft Ja? Sie möchten andere nicht vor den Kopf stoßen, weil Sie Angst vor Konflikten haben?
Hier finden Sie einfache Werkzeuge und Tipps, wie Sie zum Nein-Sager werden können. Ein Merkmal eines gesunden Selbstbewusstseins ist die Fähigkeit, Nein sagen zu können.
Angst haben, Nein zu sagen, ist ein erlerntes Verhalten. Wir haben Angst vorm Neinsagen und sind schüchtern, weil wir als Kinder öfter durch Androhung von Liebesentzug eingeschüchtert wurden. Dadurch haben wir eine große Angst vor Ablehnung entwickelt. Diese äußert sich in Befürchtungen wie:
Wenn ich selbstbewusst Nein sage,
Diese negativen Gedanken erzeugen in uns Angst davor, Nein zu sagen. Die Folgen sind:
Eindeutig Ja. Wenn wir nicht Nein sagen, dann
Wenn Sie fortan häufiger Nein sagen, dann bedeutet dies sehr wahrscheinlich, auf einige dieser Vorteile zu verzichten, die das Ja-Sagen hat. Es wird Diskussionen geben, warum Sie plötzlich nicht mehr Ja und Amen zu allen Bitten sagen. Sie haben nach Ihren ersten Neins ein schlechtes Gewissen, wenn der andere enttäuscht ist. Man wirft Ihnen vielleicht vor, egoistisch oder herzlos zu sein. Man sagt Ihnen vielleicht, Sie hätten sich zu Ihrem Nachteil verändert. Man würde Sie gar nicht mehr kennen.
Wichtig zu wissen: Arbeitskollegen, Freunde, Partner und Kinder müssen sich erst mal daran gewöhnen, dass Sie kein Ja-Sager mehr sind, dass Sie sich wichtig nehmen und nicht mehr nach der Pfeife anderer tanzen.
Denken Sie daran: der Klügere gibt nicht nach, um Ärger zu vermeiden. Er wehrt sich, wenn seine Bedürfnisse zu kurz kommen.
Bei bestimmten Worten fällt es uns besonders schwer, Nein zu sagen, weil diese an unser Pflichtbewusstsein und unser Bedürfnis nach Anerkennung und Harmonie appellieren.
Kennen Sie die folgenden Bitten oder gebrauchen diese sogar selbst?
Wichtig zu wissen:
Es geht nicht darum, immer und in jeder Situation Nein zu sagen. Es geht darum, seine Bedürfnisse und Wünsche für ebenso wichtig zu halten, wie die der anderen. Es geht darum, abzuwägen: Was ist wichtig für mein Wohlbefinden? Wie wichtig ist es, dem anderen zu helfen? Will ich dem anderen mit meinem Ja ein Geschenk und eine Freude machen, weil ich ihn mag oder weil ich mich verpflichtet fühle bzw. Angst habe, Nein zu sagen? Nicht immer eine leichte Entscheidung.
Voraussetzung, um selbstbewusst Nein sagen zu können, ist, dass Sie sich selbst annehmen und über ein gesundes Selbstwertgefühl verfügen. Warum?
Wenn man gering von sich denkt, dann ist man von der Meinung und Anerkennung der anderen in starkem Maße abhängig. Man traut sich dann nicht, selbstbewusst aufzutreten, da die anderen einem dies übel nehmen und einen ablehnen könnten. Wenn Sie also Ihr Selbstbewusstsein trainieren und häufiger Nein sagen wollen, dann lernen Sie, Ihr Selbstwertgefühl zu stärken!
Je mehr Sie sich annehmen, umso weniger Angst haben Sie, von anderen abgelehnt zu werden und umso leichter fällt es Ihnen, Nein zu sagen.
Wenn Sie überzeugt sind, liebenswert zu sein, ist es Ihnen nicht mehr so wichtig, was andere von Ihnen denken.
Selbstsicheres Auftreten setzt voraus, dass Sie sich achten!
Nicolas Chamfort
Neinsagen und selbstbewusst auftreten beginnt – wie jede Veränderung – in unserem Kopf.
Bevor wir in einer Situation selbstsicher Nein sagen können, müssen wir uns der blockierenden Gedanken bewusst sein, die das verhindern könnten. Wir müssen uns die ängstlichen Gedanken anschauen, die uns davon abhalten, selbstbewusst aufzutreten und diese durch selbstsichere Gedanken ersetzen.
Selbstbewusstes Handeln setzt selbstbewusstes Denken voraus.
Im Folgenden finden Sie häufige ängstliche Gedanken und die hilfreichen und das Selbstbewusstsein stärkenden Einstellungen. Suchen Sie Ihre persönlichen selbstunsicheren Gedanken und ersetzen Sie diese, wann immer Sie sich bei diesen Gedanken ertappen, durch den selbstsicheren Gedanken. Das ist ein Lernprozess, der Zeit und Übung braucht. Also keine Wunder erwarten!
Selbstunsicherer Gedanke:
Wenn ich Nein sage, dann wird mich der andere ablehnen (und mir ist seine Sympathie sehr wichtig).
Selbstsicherer Gedanke:
Ich weiß nicht, ob er mich ablehnen wird. Wenn er mich nur mag, wenn ich das tue, was in seinen Kram passt, dann ist mir der Preis für diese Beziehung zu hoch. Ich kann es ertragen, wenn er mich ablehnen sollte - auch wenn es schmerzen würde.
Selbstunsicherer Gedanke:
Wenn ich Nein sage, dann bin ich schuld, wenn der andere enttäuscht, verärgert oder verletzt ist.
Selbstsicherer Gedanke:
Ich weiß nicht, ob der andere enttäuscht, verletzt oder verärgert reagieren wird. Er könnte mein Nein auch einsehen und akzeptieren. Wenn er verärgert oder enttäuscht ist, dann ist das sein Problem. Ich sage lediglich meine Meinung. Wie er damit umgeht, ist seine Sache. Ich habe das Recht, Wünsche zu äußern und Bitten abzulehnen.
Wenn Sie Ja sagen, weil Sie Angst haben, Nein zu sagen, dann ist das eine Einladung an andere, Sie auszunutzen!
Selbstunsicherer Gedanke:
Wenn ich Nein sage, dann bin ich herzlos und egoistisch (und das möchte ich nicht sein).
Selbstsicherer Gedanke:
Ich habe, wie andere auch, das Recht, darauf zu achten, dass meine Bedürfnisse erfüllt werden. Auf die Stimme meines Herzens zu hören ist gesunder Egoismus.
Sie können Ihr Selbstbewusstsein alleine dadurch stärken, dass Sie sich wie ein selbstbewusster Mensch verhalten und bewegen. Wenn Sie eine selbstbewusste Körpersprache einnehmen, dann fühlen Sie sich schlagartig (!) selbstsicherer und ein Nein kommt Ihnen leichter über die Lippen.
Merkmale einer selbstbewussten Körperhaltung und Körpersprache sind:
Ein sicherer Tonfall und eine selbstbewusste Körpersprache verleihen Ihren Worten Gewicht. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, wenn Sie überzeugend Nein sagen wollen. Mehr dazu im Beitrag Körpersprache.
Wann immer Sie sich selbstsicherer fühlen möchten, ballen Sie eine Hand für einige Sekunden zur Faust. Lassen Sie sich überraschen, wie das die Hände-zur-Faust-ballen Ihrem Selbstbewusstsein einen Schub gibt.
Gewöhnen Sie sich an, um eine Bedenkzeit für Ihr Ja oder Nein zu bitten. Statt vorschnell zu antworten, sagen Sie:
Diese Bedenkzeit hilft Ihnen, sich darüber klar zu werden, ob Sie der Bitte nachkommen wollen.
Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Absage zu formulieren:
1. Das Nein begründen
Wenn wir unser Nein begründen, dann wollen wir unsere Absage dem anderen gegenüber rechtfertigen und hoffen auf wohlwollendes Verständnis für unser Nein.
Ich kann nicht, weil ....
2. Das Nein nicht begründen
Diese Art der Absage ist etwas für Fortgeschrittene, die Übung im Neinsagen haben.
Ich kann nicht. Das geht nicht. Leider Nein.
Bedenken Sie dabei: So wie der andere das Recht hat, ohne Umschweife und schlechtes Gewissen zu fragen, haben Sie das Recht, Nein zu sagen. Einer Begründung für unsere Absage bedarf es deshalb eigentlich nicht. Es ist eher eine Frage von (falsch verstandener?) Höflichkeit.
Ebenfalls für Fortgeschrittene ist die Begründung: Ich habe keine Lust.
Ich gebrauche diese Formulierung häufig. Warum auch nicht? Habe ich kein Recht, nach meinem Lustprinzip zu gehen? Warum sollte ich mich verbiegen und etwas tun, das mir mehr Frust als Lust bringt? Schließlich ist mein Wohlbefinden ebenso wichtig, wie das der anderen.
Machen wir uns nichts vor: Jeder ist egoistisch. Auch wenn Sie Ja sagen, obwohl Sie Nein sagen möchten, sind Sie egoistisch. Warum? Weil Sie um des liebens Friedens willen, um keinen Streit vom Zaun zu brechen oder um nicht auf Ablehnung zu stoßen, Ja sagen. Ihr Ja dient nur dazu, keine Disharmonie aufkommen zu lassen.
Wenn der andere Ihnen vorwirft, Sie seien egoistisch, dann denken Sie daran: Der andere ist ebenfalls egoistisch. Er äußert seine Bitte nicht aus reiner Selbstlosigkeit, sondern weil er davon Vorteile hat. Sein Vorwurf, Sie seien egoistisch, ist ein Manipulationsversuch. Machen Sie sich (und ihm) das klar.
Deshalb macht es auch keinen Sinn, sich für Ihr Nein zu entschuldigen. Es ist Ihr gutes Recht.
Wie reagieren Sie, wenn Ihnen jemand eine Bitte abschlägt?
Könnte es sein, dass Sie nur deshalb Angst haben, andere könnten genauso reagieren, weil Sie von sich auf andere schließen? Bestimmt! Wir alle tun das.
Wenn Sie lernen, gelassener auf ein Nein zu reagieren, dann machen Sie sich weniger Gedanken, wie andere reagieren könnten! Eines ist klar: Niemand hört gerne ein Nein. Deshalb ist es völlig normal, über ein Nein enttäuscht zu sein. Mit einem Nein kann und muss man leben lernen, sonst ist das Leben eine emotionale Achterbahnfahrt.
Warum Sie sich darüber freuen sollten, wenn nicht alle Sie für lieb und nett halten.
Wenn Ihnen andere häufig sagen, dass Sie lieb, nett, zuverlässig, ... sind, dann sollten bei Ihnen die Alarmglocken schrillen. Warum? Weil Sie dann offensichtlich vieles tun, um andere zufrieden zu stellen und deshalb vermutlich selbst oft zu kurz kommen.
Es gibt schwammige und unsichere Formulierungen eines Neins, die beim anderen den Eindruck erwecken, dass Ihr Nein nicht das letzte Wort ist. Also wird er weiter bohren und versuchen, Sie umzustimmen.
Unsichere Formulierungen sind:
Reden Sie Klartext. Will heißen: Sagen Sie klipp und klar:
Selbstbewusst Nein sagen, muss geübt werden, ehe es ohne schlechtes Gewissen und selbstverständlich über die Lippen kommt!
Wenn Sie bei dem Gedanken, Nein zu sagen, Schuldgefühle haben, dann denken Sie daran: Schuldgefühle sagen nichts darüber aus, dass Ihr Nein falsch ist und Sie ein schlechter Mensch sind. Ihre Schuldgefühle sind lediglich ein Zeichen dafür, dass Sie zu viel Wert darauf legen, was andere über Sie denken könnten.
Wenn Sie Ausflüchte und Ausreden gebrauchen, weil Sie sich nicht getrauen, Nein zu sagen, dann müssen Sie immer Angst haben, erwischt zu werden. Sie müssen sich merken, was Sie als Ausrede gebraucht haben. Der andere könnte Sie ja beim nächsten Treffen in einigen Tagen oder Wochen danach fragen.
Also: besser bei der Wahrheit bleiben und Nein sagen.
In meiner Videoberatung Angst vorm Neinsagen finden Sie weitere Tipps und Informationen, die Ihnen helfen können, Ihr Selbstbewusstsein zu trainieren.
Lust auf mehr positive Denkanstöße in Beiträgen, Podcasts, Videos und Lebensweisheiten? Bestelle den kostenlosen PAL-Newsletter und werde eine oder einer von 40.000 Abonnenten.
PAL steht für praktisch anwendbare Lebenshilfe aus der Hand erfahrener Psychotherapeuten und Coaches. Der Verlag ist spezialisiert auf psychologische Ratgebertexte für psychische Probleme und Krisensituationen, aber auch auf aufbauende Denkanstöße und Inspirationen für ein erfülltes Leben. Alle Ratschläge und Tipps werden auf der Grundlage der kognitiven Verhaltenstherapie, der Gesprächstherapie sowie des systemischen Coachings entwickelt. Mehr zu unserer Arbeit und Methodik hier
PAL Verlagsgesellschaft GmbH
Rilkestr. 10, 80686 München
Tel. für Bestellungen: +49 89/ 901 800 68
Tel. Verlag: +49 89/379 139 48
(Montag–Freitag, 9–13 Uhr)
E-Mail: info@palverlag.de
psychotipps.com
partnerschaft-beziehung.de
lebensfreude-app.de
praxis-und-beratung.de
Hinterlasse einen Kommentar und helfe anderen mit deiner Erfahrung.
Lieber Herr Dr. Merkle, ich habe mich in Ihrem Artikel unzählige Male wiedererkannt und möchte mich für die Aufklärung und Unterstützungsarbeit Ihres Artikels bedanken!
Im 20 Jahrhundert fand ein Hirtenjunge einen riesigen Schatz; Den vollständigen Text des „Buches Jesaja“ in hebräischer Sprache und ist die älteste erhaltene Handschrift eines ganzen Buches in der Bibel, auch andere (Qumranschriften vom Toten Meer) wurden zwischen 1947 und 1956 in elf Felshöhlen entdeckt. In der Bibel (Apg. 8.26-40) erklärt Philippus, vor 2000 Jahren dem Äthiopier ab Vers. 30 in seiner „Jesaja Schriftrolle“, was geschehen ist, und deutet auf das Kapitel 53 im Buch Jesaja hin, und so sah der Mann auf seiner Reise in Jerusalem, auf dass „Kreuz von Golgatha“, und was geschehen wahr, worauf der Prophet Jesaja damals vor über 700 Jahren hingewiesen hatte „Jesus Christus starb auch für „Ihn“, und betete um Vergebung seine Sünden, und kam zum Glauben und lies sich Taufen. Gott liebt uns so sehr, hier zeigt uns Jesus Christus, durch einen Hirtenjungen, „ den Weg, die Wahrheit, und das Leben“ (Joh.14.6), (Eps.1.2 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus). LG
Gerade habe ich meinem Freund wieder nicht "Nein" sagen können, als er Sex wollte. Weil ich Angst hatte, das er enttäuscht ist und mich dann schneidet, vielleicht sogar verlässt. Dabei hat er mitbekommen, dass ich nur mechanisch agiert habe. Wenn ich selbstbewusster auftrete, wird es ihm entweder gefallen oder ansonsten ist es auch nicht echt. Jedenfalls ärgere ich mich gerade, dass ich Angst hatte, meine wahre Meinung zu sagen. Ich werde mir die Tipps hier mal etwas öfter anschauen.
Immer noch zu oft.Aber nicht mehr so oft wie früher.
Ich kann die Zeit nicht mehr zurückdrehen, aber ich schaue nach vorne, die Fehler, meiner Vergangenheit, im Licht der Wahrheit „Gottes Wort“ zu
sehen. Ich konnte den Frieden nicht finden, denn ich stellte meine eigenen Wünsche vor Gott, und hörte auf den Fürsten dieser Welt. Martin Luther drückte es mit dem Worten aus: „das Biest kann Schwimmen“, es wird immer wieder noch vorkommen, und Versuchungen geben, aber aus Fehlern, lernen wir die Wahrheit, über unser Leben zu erkennen. Deshalb ist die Gemeinschaft untereinander so Wichtig, die aus Ihrer Vergan-genheit gelernt haben, und die Wahre Liebe Gottes im Herzen spüren, die uns kein Mensch geben kann, denn die Selbstliebe, von Menschen ohne Gott, ist so Schmerzhaft, dass wir beim Verlust eines lieben Menschen, in eine Tiefe, schier, ausweglosen Zustand der Hilflosigkeit verfallen, denn wir haben diese Selbstliebe mitverloren. Haben wir die Liebe, die von Gott kommt, dann ist sie doch immer noch in uns, und Jeus Christus trägt uns über diese Schmerzen hinweg. Ich sehe in der Kirche eine Gemeinschaft unter Gläubigen, den Mut zu helfen, den Hilfesuchenden, ein Wegweiser zu sein, im Austausch an Erfahrung an sich selbst, das Evangelium „Gottes Wort“, klar und verständlich durch Bibelverse, zu erklären, und die Kraft zu spüren, wenn wir in seinem Nahmen, über Ihn sprechen, was unser Herr für uns getan hat. (Matt. 18. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich selbst in ihrer Mitte)