Hilfen zur Trauerbewältigung: In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Trauer verarbeiten und mit dem Verlust eines geliebten Menschen leben können – die vier Trauerphasen der Trauerbewältigung.
Der Verlust eines geliebten Menschen ist die schmerzlichste Erfahrung, die das Leben für uns bereithält. Kein noch so gut gemeintes Wort und keine Beileidsbekundung kann über den Verlust hinwegtrösten.
Für viele Monate ist die Trauer nach dem Tod eines geliebten Menschen ein ständiger Begleiter. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie man mit der Trauer leben und die Trauerphasen bewältigen kann.
In unserer Gesellschaft sind die Themen Tod und Sterben weitgehend aus unserem Alltag verbannt. Wir tun alles, um uns nicht mit dem Tod und Sterben befassen zu müssen, da sie uns Angst machen. Dennoch wird jeder von uns im Laufe seines Lebens mit dem Tod eines nahen Angehörigen und der Trauer über seinen Verlust konfrontiert. Wir verspüren Gefühle, die wir bisher noch nie erlebt haben. Wir glauben, diese Gefühle nicht ertragen zu können, abnormal zu sein oder "verrückt zu werden". Trauer und Schmerz über den Verlust sind normale Reaktionen auf den Tod eines nahestehenden Menschen.
Damit Sie sich in dieser Lebenskrise Ihren Gefühlen und Körperreaktionen, die die Trauer begleiten, nicht hilflos ausgeliefert fühlen, möchte ich Ihnen den Trauerprozess beschreiben, den alle nahen Hinterbliebenen beim Trauern durchlaufen. Wir müssen vier Phasen der Trauerbewältigung durchlaufen, bis wir uns wieder in einem seelischen und körperlichen Gleichgewicht befinden. Die einzelnen Stadien der Trauer, die wir durchlaufen, können sich überlappen, zusammenfallen und sich miteinander vermischen.
In der ersten Phase der Trauerarbeit wollen wir nicht wahrhaben, dass der uns so sehr am Herzen liegende Mensch gestorben ist und uns verlassen hat. Wir stehen unter einem Schock oder bewegen uns wie in Trance.
Worte einer Betroffenen in der 1. Phase der Trauer: "Er ist tot. Tot, das ist nur ein Wort. Je häufiger ich es sage, umso unwirklicher wird es. Ich bin nicht darauf vorbereitet; das ist ein Irrtum. Er wird wiederkommen; das Leben kann nicht so grausam sein."
Wir haben die Hoffnung aufgegeben und verspüren den vollen Schmerz und die Verzweiflung. Wir leiden unter Gefühlsschwankungen, fangen aus heiterem Himmel an zu weinen, die Sehnsucht nach dem Partner ist unendlich groß und schmerzhaft.
Unser Körper ist völlig aus dem Gleichgewicht. Wir können nicht mehr schlafen oder kommen kaum aus dem Bett. Wir können nicht ruhig sitzen oder uns nur schwer von der Stelle bewegen. Wir schlingen wahllos Essen in uns hinein oder bekommen keinen Bissen hinunter. Wir haben an nichts mehr Freude. Wir glauben, nie mehr wieder glücklich sein zu können.
Wir hadern mit dem Schicksal und fragen uns: „Womit habe ich das verdient?“ Wir fühlen uns erschöpft und antriebslos. Wir beneiden andere Menschen, die ihren Partner behalten dürfen, reagieren gereizt, wenn uns jemand sein Beileid ausspricht oder uns helfen will. Kein Beileidsschreiben und keine Beileidsbekundung mag den Schmerz lindern. Wir halten den Schmerz und die Trauer kaum aus.
Unsere Gedanken kreisen ununterbrochen darum, was wir nie mehr gemeinsam mit dem verstorbenen Menschen erleben können. Das Leben draußen erscheint uns wie ein Film, in dem wir nicht mehr teilnehmen können. Wir fühlen uns wie abgeschnitten. Diese Phase ist die schmerzlichste und schwierigste Phase in der Trauerbewältigung. In dieser Phase des Trauerns ähneln die Symptome der Trauerreaktion der einer Depression.
So langsam beginnen wir wieder, uns nach außen zu orientieren. Wir können uns zeitweise wieder konzentrieren, uns auch mal an etwas erfreuen. Trauer und Hadern lassen langsam nach und sind nicht mehr so intensiv. Jedoch haben wir noch starke Stimmungsschwankungen. Unser Körper gelangt langsam wieder zu seinem normalen Rhythmus.
Wir sind zu einem neuen körperlichen und seelischen Gleichgewicht gelangt. Es erfüllt uns bisweilen immer noch mit Wehmut, an die Vergangenheit zu denken, doch wir sehen vertrauensvoll in die Zukunft.
Wir werden den verstorbenen Menschen nie ersetzen und vergessen können, aber lenken unseren Blick auf das, was uns geblieben ist. Wir haben uns eine neue Lebensaufgabe gesucht und uns neue Fähigkeiten zugelegt, die Alltagsaufgaben zu bewältigen. Die Trauerarbeit ist beendet und die Trauer verarbeitet.
Worte einer Trauernden in der 4. Phase der Trauer
Mein Leben hat sich verändert. Ich habe mich verändert. Ich lebe bewusster, einfühlsamer, mit dem Wissen, was wirklich von Bedeutung ist. Ich habe mich für das Leben entschieden.
Wir durchlaufen die einzelnen Phasen der Trauer nicht automatisch. In jeder Phase gibt es Menschen, die dort verharren. Vielleicht kennen Sie Menschen, die nur in der Vergangenheit leben: "Wie schön wäre es, wenn alles noch so wäre wie früher." Andere wiederum verbringen den Rest ihres Lebens damit, mit ihrem Schicksal zu hadern: "Warum musste mein Partner mich verlassen?"
Einige Menschen lassen ihre Trauer nicht zu, sondern unterdrücken sie mit Tabletten oder Alkohol, andere reagieren mit körperlichen Beschwerden. Alkohol und Medikamente sind vorrübergehend eine Form der Trauerhilfe. Auf Dauer behindern sie jedoch die Trauerarbeit und Trauerbewältigung. Die Zeit alleine ist keine Trauerhilfe. Einfluss auf die Trauerzeit und die Trauerverarbeitung haben andere Faktoren.
Kommt der Tod in unsere Familie, gibt es gesellschaftliche Regeln, die uns die Trauer und das Trauern erschweren. Wenn ein naher Angehöriger stirbt, wird erwartet, dass wir stark sind und unsere Trauerreaktion nicht über einen bestimmten Zeitraum hinausgeht. Sind wir nach dieser Zeit noch von Leid erfüllt, dann hören wir Kommentare wie: "Das Leben geht weiter. Du solltest dich damit abfinden." "Lass dich nicht so hängen." Andererseits bekommen Menschen, die schnell ihre Trauer überwinden, zu hören: "Sie kann ihren Partner nicht geliebt haben, wenn sie ihn so schnell vergisst." Trauer wird zum Liebesbeweis.
Anders gehen außereuropäische Völker mit dem Tod um. All das, was wir in unserem Körper während der Trauer erleben, aber in unserer Gesellschaft kaum ausdrücken dürfen, ist dort gestattet oder wird sogar erwartet: zu klagen und zu weinen, nicht zu arbeiten, nicht zu schlafen, nicht zu essen, sich von anderen Menschen zurückzuziehen, sein Äußeres zu vernachlässigen. Rituale helfen den Betroffenen, ihre Trauer auf sozial anerkannte Weise zum Ausdruck zu bringen, so dass die Trauerreaktion nicht in eine Depression mündet.
Gefühle der Trauer zuzulassen ist ein notwendiger Bestandteil des Abschiednehmens und der Trauerarbeit.
Der Weg durch die Trauer bis zu einem neuen seelischen Gleichgewicht dauert bei den meisten Menschen zwischen drei und fünf Jahren. Deshalb ist es wichtig, zu lernen, Ihre Gefühle zu akzeptieren – auch "verrücktes Verhalten" wie etwa die ganze Nacht das Radio laufen zu lassen, um die Einsamkeit nicht zu verspüren. Betäuben Sie Ihren Schmerz nicht mit Tabletten, Alkohol oder Süßigkeiten – und wenn, dann nur für kurze Zeit.
Ein Tagebuch, dem Sie Ihre Verzweiflung anvertrauen, kann Ihnen helfen, die Trauer zu verarbeiten. In manchen Städten gibt es Gruppen für die Trauerbewältigung, in denen Sie sich mit Menschen, die auch trauern, austauschen können. Große grundsätzliche Entscheidungen wie Umzug, Hausverkauf oder Stellenkündigung sollten Sie im frühen Stadium der Trauer vermeiden!
Hilfe bei Tag und Nacht
Wenn Sie den Wunsch nach einer menschlichen Stimme haben, können Sie den telefonischen Krisendienst (0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222) anonym anrufen.
Ein Tagesplan, in dem Sie sich kleine(!) Schritte vornehmen, wird Ihnen helfen, zumindest das Nötigste zu regeln. Wichtig ist auch, die Wochenenden zu planen. Manche Trauernde stürzen sich in viele Aktivitäten, um vor der Trauer und dem Schmerz zu flüchten. Dies ist verständlich, hilft aber nicht, die Trauer zu verarbeiten.
Ihr Körper braucht – obwohl Sie gerade jetzt wahrscheinlich am wenigsten Interesse an einer gesunden Ernährung haben – Ihre Aufmerksamkeit. Vermutlich müssen Sie sich sogar zum Essen zwingen, weil Sie keinen Appetit haben. Gut bekommen Ihrem Körper Vollwertprodukte, Salat, Obst und Gemüse. Um Ihre körperliche Anspannung abzubauen, sind Spaziergänge oder eine Entspannungsübung zu empfehlen.
Das Abschiednehmen und die Verarbeitung eines Verlustes ist wie eine Bergbesteigung.
Sie beginnen unten im Tal und arbeiten sich langsam zum Gipfel empor. Je mehr Sie sich dem Gipfel nähern, umso mehr können Sie eine neue Lebensperspektive und einen Sinn im Leben erkennen. Sicher ist, dass Sie Ihren verstorbenen Partner, Angehörigen oder Freund nie vergessen können und werden. Die Erinnerung an den Verstorbenen wird Sie im Laufe der Zeit jedoch nicht mehr so stark schmerzen und Ihre Trauer wird nachlassen.
Der Mann meiner Freundin ist vor einigen Jahren unerwartet und plötzlich verstorben. Ich wohne leider weiter weg von ihr und so muss ich aus der Ferne mitansehen, wie sie den Tod ihres Mannes nicht verkraften kann und unter Einsamkeit leidet. Da sie gesundheitlich nicht auf dem Posten ist und immer mehr abbaut, möchte ich gerne helfen. Eine psychologische Betreuung lehnt sie mit den Worten ab, alt genug zu sein und ihr Problem selbst in den Griff bekommen zu müssen. Was kann ich für sie tun?
Dr. Doris Wold antwortet:
Wann immer wir unseren Lebenspartner verlieren, stehen wir vor vielen großen Aufgaben. Wir müssen u. a. lernen, den Verlust unseres Partners zu akzeptieren, danach suchen, wie wir ein neues seelisches Gleichgewicht finden können und unserem Leben einen neuen Sinn zu geben. Diese Aufgaben können uns von niemandem abgenommen werden, aber es kann hilfreich sein, dabei von Freunden unterstützt zu werden.
Ich denke, dass Sie Ihrer Freundin schon alleine durch Ihren Kontakt helfen, sich nicht so allein zu fühlen. Da Sie nicht vor Ort wohnen, entfallen leider alle Möglichkeiten, sie spontan zu besuchen und zu einer Aktivität anzustiften. Doch können Sie mit ihr die Möglichkeiten vor Ort ausloten, wo sie Kontakte finden könnte. Gehört sie z. B. einer Kirche an, könnten Sie sie beauftragen, bei der Gemeinde nach einem Frauenkreis nachzufragen. Vielleicht gibt es an ihrem Wohnort auch einen Seniorenkreis, den sie besuchen könnte. Fragen Sie die Freundin nach ihren Interessen und überlegen Sie mit ihr, wie diese verfolgt werden können. Manche Menschen finden auch eine Erfüllung darin, ihr Leben für die Kinder niederzuschreiben.
Vielleicht gibt es auch Menschen, für die ihre Freundin hilfreich sein können – z. B. wenn sie ab und zu ein Kind betreut oder einen kranken Nachbarn besucht. Bei allen Aktivitäten ist es wichtig, dass die Freundin nicht darauf wartet, bis sie Lust dazu hat, sondern sich dazu aufrafft. Sprechen Sie mit Ihrer Freundin auch darüber, dass die Trauer alleine bewältigt werden muss – auch wenn man in Therapie geht. Therapeut:innen könnten ihr aber durch seine Begleitung dabei helfen.
Telefonseelsorge: http://www.telefonseelsorge.de/
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Euch allen noch einen schönen Palmsonntag
und viel Spaß beim Ostereier färben *
Bleibt auch ihr schön gesund und
ganz liebe Grüße, Fred
Liebe EDITH,
auch von mir noch nachträglich die besten Wünsche zu deinem Geburtstag **
Lass dich nicht unterkriegen, ich hoffe du bist gesund, außer den
altersbedingten Wehwehchen, die uns immer mal treffen *
Lass es dir gut gehen, ich denke du hast auch eine liebevolle Familie,
die dir zur Seite stehen*
Gang liebe Grüße, Fred
Liebe Edith,
schön das es dir gut geht und das du mal wieder hier rein schaust.
Meine Mama ist schon 91....das schaffst du auch noch....mindestens.
Bleib schön gesund und liebe Grüße an dich. 🥰
liebe Petra
deine mama hat ein schönes alter erreicht
du bist jetzt ja rentnerin
pass gut auf sie auf------------
schlimm ist immer, wenn man hinfällt.
ich habe es sehr oft bei den senioren erlebt-------
oft wollen sie keine HILFSMITTEL nutzen----
ich habe sehr viel durch die pflege meines mannes gelernt
und meine tochter war ja 30 jahre exam, altenpflegerin
jetzt ist sie im ambulanten pflegedienst nur im büro--------
ich habs gut--------welch ein glück
machs gut------------
Liebe Edith,
auch ich weiß, dass du heute Geburtstag hast.
Vielleicht schaust du ja ab und an, hier noch rein.
Ich wünsche dir alles Gute. Vor allem natürlich Gesundheit.
Ich hoffe, dass es dir gut geht und drücke dich ganz doll.
Liebe Grüße von Petra 🌞
Liebe EDIT: Ich denke heute ganz fest an Dich und schicke Dir eine Umarmung!
grüsse euch alle ganz herzlich
danke -------liebe ULI----danke--liebe PETRA
ja, ich bin gestern 87 JAHRE -lach----geworden.
es war sehr schön----voller überraschungen.
ich danke GOTT für mein langes Leben und das es mir
so gut . es wünsht euch ALLEN-------ALLES GUTE
EDITH
alles hat seine ZEIT
ich weiss nicht----------wieviel zeit bleibt mir noch-------
die jahre gehen so schnell dahin------
fast 8 jahre ist mein schatz nicht mehr
davor 6 jahre pflege-demenz------das war schwer
das hat mich geprägt------wäre fast zerbrochen------------
dann---------------------passierte HIER etwas-------ich hatte keine schuld-------deshalb schrieb ich nicht mehr-------------
hab mich entschuldigt----damit RUHE----------alles gut-------------
vergangen---vergeben---------vorbei---------------