Was ist eine Phobie? Wie entstehen Phobien? Wie äußert sich eine Phobie? Wie eine Phobie überwinden? Tests zur Diagnose von Phobien.
Von einer Phobie spricht man, wenn man übermäßige Angst vor objektiv ungefährlichen Dingen oder Situationen hat, wie etwa vor einer Spinne.
Tipps und Hilfestellungen für die Überwindung von Phobien.
Viele Menschen leiden unter Phobien. Es gibt rund 600 verschiedene Phobien. Wir können unter einer oder auch mehreren Phobien leiden.
Unter den Begriff Phobie fallen beispielsweise Ängste
Es gibt nahezu keinen Gegenstand und keine Situation, vor der wir nicht Angst entwickeln könnten.
Zu den phobischen Störungen zählt auch die soziale Phobie (Furcht vor der Beurteilung anderer) und die Agoraphobie, die mit Furcht vor Menschenmengen, öffentlichen Plätzen und vor dem Reisen einhergeht.
Kennzeichen der Phobie ist, dass der Betroffene nicht die bestimmten Objekte oder Ereignisse fürchtet, sondern die mit deren Kontakt verbundenen Konsequenzen. Beispielsweise hat er Angst im Fahrstuhl zu ersticken, von einem Hund zerfleischt zu werden oder über das Geländer einer Brücke hinunterzufallen.
Meist weiß er, dass seine Angst unbegründet ist, und dennoch schafft er es nicht, sich in diese für ihn Angst auslösende Situation zu begeben. Ist er weit von der Gefahrensituation entfernt, fühlt er sich sicher.
Der Betroffene verbringt einen Großteil seiner Zeit damit, diese Situation zu meiden. Dadurch kann er jedoch nicht erfahren, dass er die Situation aushalten kann und diese ungefährlich ist. Die Phobie wird mit der Zeit immer stärker und kann den gesamten Tagesablauf beeinflussen.
Unterschiedliche Ursachen können dazu führen, dass wir vor einer bestimmten Situation eine Phobie entwickeln:
Bei einer Phobie ist es immer so, dass wir die Situation als gefährlich bewerten und uns ausmalen, wie schlimm es uns in der Situation ergehen wird.
Nicht die Situation als solche ist das Problem, sondern unsere Bewertung, die der Situation nicht angemessen ist.
Unsere Gedanken kreisen um Gefahr. Wir malen uns aus, was uns Schlimmes in der Situation passieren könnte. Wir überschätzen die Wahrscheinlichkeit einer Gefahr. Wir unterschätzen unsere Fähigkeiten, mit der Situation umzugehen. Wir können uns auf nichts anderes konzentrieren, keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Wir verspüren Angst, fühlen uns unsicher, gereizt, usw.
Wir fühlen uns angespannt, bekommen Herzrasen, unser Blutdruck steigt, unser Atem wird beschleunigt, wir schwitzen oder zittern, wir werden unruhig, wir verspüren Beklemmungsgefühle, unser Mund wird trocken, uns wird übel, wir haben Harndrang, usw.
Wir vermeiden die vermeintlich gefährliche Situation. Wir flüchten panisch aus der Situation. Wir entwickeln ein Suchtverhalten, um unsere Angst zu betäuben (Alkohol, Beruhigungstabletten ...). Wir gehen nur noch in Begleitung in die Situation, usw.
Wir alle besitzen die Fähigkeit, eine Phobie zu überwinden. Die Schwierigkeit dabei ist, dass wir Angst normalerweise mit Gefahr verknüpfen. Wir glauben, wenn wir Angst verspüren, sei eine Situation gefährlich. Bezüglich einer Phobie führt uns die Angst jedoch in die Irre. Sie ist unangemessen und überflüssig, denn die Situation als solche ist nicht gefährlich.
Angst entsteht nicht durch die Situation sondern durch unsere ängstlichen Gedanken und Phantasien.
Da wir in dem Glauben, unsere Angst sei ein Hinweis auf eine Gefahr, die Situation meiden, können wir unsere negative Bewertung nicht überprüfen und korrigieren. Der Weg aus der Phobie besteht aus drei Schritten:
Angst ist immer mit einer Muskelanspannung und Veränderung der Atemfrequenz verknüpft. Indem wir uns gezielt entspannen und den Atem verlangsamen, wird die Angst nachlassen. Beispielsweise können wir die Technik der Progressiven Muskelentspannung oder eine Atemtechnik erlernen.
Wir gehen bewusst in die Situation, die wir bisher aus Angst gemieden haben. Indem wir uns so verhalten, als ob wir bereits unsere Angst überwunden haben, und in die Situation gehen, können wir erleben, dass sie in Wirklichkeit nicht gefährlich ist. Wir gewöhnen uns so mit der Zeit wieder an die Situation und verbinden Sie in Zukunft mit neutralen Gefühlen anstatt mit Gefahr und Angst. Wir flüchten außerdem nicht aus der Situation, sondern bleiben in der Situation, bis die Angst nachlässt. Dies passiert automatisch, wenn wir lange genug in der Situation bleiben.
In der Therapie ist das Konfrontationstraining der wichtigste Baustein. Durch die Konfrontation mit der vermeintlich gefährlichen Situation lernen Kopf und Bauch, dass diese ungefährlich ist. Grundsätzlich gilt: man kann eine Angst oder Phobie nur überwinden, wenn man sich ihr stellt.
Dies ist abhängig davon, wie lange wir schon unter der Phobie leiden, wie stark sie uns im Alltag einengt, wie stark wir gewohnt sind, an uns selbst zu arbeiten und uns zu motivieren. Wichtig ist, dass wir uns nicht "todesmutig" in die Situation stürzen, die wir bisher gemieden haben.
Hilfreich ist es, zunächst unsere negativen Gedanken und Phantasien zu verändern und Strategien zu erlernen, unseren Körper zu beruhigen. Mit Hilfe psychologischer Ratgeber, wie etwa dem Ratgeber "Ängste verstehen und überwinden" können wir uns gut darauf vorbereiten, in die bisher für uns Angst auslösenden Situationen zu gehen.
Besonders haben sich die Kognitive Verhaltenstherapie und die Konfrontationstherapie, die ein Bestandteil der Verhaltenstherapie ist, bewährt. Psychotherapeuten für eine psychologische Beratung finden Sie in der Psychotherapeuten Suche
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