Sie haben Ihre Lebensfreude verloren? Nichts macht Ihnen mehr Spaß? Erfahren Sie hier, welche Gründe hinter dem Verlust der Lebensfreude stecken und wann Anhedonie oder Depression vorliegen.
Sie haben Ihre Freude am Leben verloren? Sie können sich kaum noch erinnern, wie sich Glück und Freude anfühlen? Oft haben Sie gerade noch ein müdes Lächeln für die Dinge übrig, die Ihnen früher Spaß und Befriedigung bereitet haben? Keine Lust mehr auf gar nichts?
Dann geht es Ihnen wie 25 Prozent der Deutschen, die – wissenschaftlichen Studien zufolge – keine oder nur eingeschränkte Lebensfreude empfinden können und deren Leben von einer negativen Grundeinstellung geprägt ist.
Das Klischee vom grüblerischen, pflichtbewussten, aber freud- und genussfeindlichen Deutschen hat auch kulturelle Gründe: Tief verankert in der abendländischen Kultur ist die Vorwegnahme von Leid durch Askese, das Postulat der Pflichterfüllung und der Abkehr von irdischen Genüssen und Freuden des Protestantismus und der philosophisch-moralischen Lehren von Kant und Schopenhauer. Haben wir also schlechte Karten, wenn es darum geht, Lebensfreude zu empfinden?
Nein, denn wir können wieder Lebensfreude erlangen, wenn sie uns verloren gegangen ist. Dazu ist es aber zunächst wichtig, sich bewusst zu machen, was Lebensfreude eigentlich ist und wie sie sich zeigt.
In diesem Beitrag erfahren Sie mehr zu den Ursachen und Gründen, weshalb die Freude am Leben verloren gehen kann, was die Psychologie unter Anhedonie versteht und wann eine psychische Krankheit, zum Beispiel eine Depression, vorliegen könnte.
Lebensfreude – die Freude am Leben, die Lust zu leben. Sie ist ein ganz individueller, positiver innerer Gemütszustand, den jeder Mensch auf seine ganz eigene Art und Weise wahrnimmt. Manche empfinden Lebensfreude als eine überbordende Energie, eine riesige Kraft zum „Bäume ausreißen“ oder „Luftsprünge machen“. Andere wiederum spüren Lebensfreude und Glück in einer tiefen Geborgenheit und innerer Ruhe und Frieden.
Der Zustand von Lebensfreude kann ausgelöst werden durch positive äußere Umstände und Ereignisse, zum Beispiel durch
Sie kann aber auch ganz aus uns selbst heraus entstehen, ohne dass es einen äußeren Anlass bedarf, zum Beispiel
Ihnen werden bestimmt noch viele andere Dinge einfallen, die Ihnen persönlich Lebensfreude schenken können.
Jede und jeder von uns ist also – abgesehen von psychischen Erkrankungen wie z. B. einer Depression – immer in der Lage, selbst Lebensfreude in sich (wieder) zu wecken, auch wenn die äußeren Umstände schwierig oder gar aussichtslos zu sein scheinen.
Unsere Gedanken und unser Verhalten steuern unsere Fähigkeit, Lebensfreude zu empfinden.
Unser Empfinden von Lebensfreude ist aber nur dann möglich, wenn wir Situationen und Gegebenheiten, die in uns Freude auslösen können, als positiv bewerten und zulassen. Das ist auch das Geheimnis von Menschen, die mit Schicksalsschlägen zu kämpfen haben und daran nicht verzweifeln, sondern sie annehmen und nach vorne schauen.
Höhen und Tiefen gehören zum Leben, und immerwährende Lebensfreude ein ganzes Leben lang können wir nicht pachten oder erzwingen. Aber wir können zu jedem Zeitpunkt selbst bestimmen, wie wir mit den „Auf und Abs“ des Lebens umgehen, ob wir eine positive oder negative Haltung einnehmen, welche Bedeutung wir ihnen zumessen. Und damit können wir auch unsere Lebensfreude als wichtige Kraftressource aufrechterhalten oder reaktivieren.
Wenn Sie keine Lebensfreude mehr empfinden, ist das immer ein Alarmsignal, dem Sie nachgehen sollten. Welche Anzeichen und Symptome verspüren Sie? Wie lange halten Sie an und wie weit beeinträchtigen sie Ihren Alltag? Je nach Auslöser, Dauer und Stärke der Symptome könnte es sich auch um eine psychische Erkrankung, wie beispielsweise Anhedonie, eine Depression oder depressive Verstimmung handeln.
Häufige Symptome, die mit dem Verlust an Lebensfreude einhergehen, sind:
Bei der Frage, warum manche Menschen die Freude am Leben ganz oder in Teilen verlieren, gibt es bis heute keine eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse. Eine große Rolle, wie und ob wir Lebensfreude empfinden, spielen aber unsere individuelle Persönlichkeit und unsere Lebenssituation – und wie wir mit ihr umgehen. Können manche Menschen trotz schwerer Schicksalsschläge noch Hoffnung auf eine bessere Zukunft entwickeln und dem Leben, auch wenn es gerade sehr schwer zu tragen ist, positiv und mit einem Lächeln entgegenblicken, fällt das anderen sehr schwer bzw. ist es vielen unmöglich, einen Ausweg zu sehen und trotz allem Lebensfreude zu empfinden.
Oft sind folgende Ursachen und Gründe verantwortlich, wenn die Lebensfreude verloren geht:
Negative und deprimierende Gedanken, die aus Sorgen, Ängsten, Ärger, Eifersucht oder Pessimismus entstehen, verhindern, dass in uns Lebensfreude aufkommen kann.
Ein Lebensfreude-Killer sind auch zu hohe Erwartungen an uns selbst, die wir nicht erfüllen können, und die dazu führen können, dass wir große Selbstzweifel entwickeln und uns schließlich ablehnen. Wenn wir uns mit allen Schwächen und Fehler so akzeptieren, wie wir sind, hat die Lebensfreude einen festen Platz in unserem Leben.
Auch wenn wir uns zu sehr von anderen Menschen abhängig machen und unsere eigenen Bedürfnisse aus den Augen verlieren oder immer hintanstellen, nur um die Anerkennung unserer Mitmenschen zu bekommen, kann unsere Lebensfreude verschwinden.
Wenn wir uns ständig mit anderen vergleichen, sinkt unsere Lebensfreude, denn wir vernachlässigen unsere eigenen Bedürfnisse und wollen um jeden Preis besser, schöner, erfolgreicher, wohlhabender etc. sein. Wir machen unseren Selbstwert von anderen abhängig, das Selbstvertrauen schwindet und wir können keinen Genuss mehr empfinden.
Die negativen Gedanken haben in Folge auch Auswirkungen auf unser Verhalten:
Wir sind gestresst, um alle Anforderungen zu erfüllen, setzen uns unter Druck, achten kaum noch auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden, kompensieren unsere eigentlichen Bedürfnisse mit Alkohol oder Drogen, schlafen zu wenig oder essen zu viel. Diese schädlichen Verhaltensweisen wirken sich auf Dauer negativ auf unsere Lebensfreude aus. Wir fühlen uns wie ferngesteuert und funktionieren nur noch – Genuss und Glücksempfinden kommen zu kurz oder verschwinden ganz.
Um wieder mehr Lebensfreude zu erlangen, ist es sehr wichtig zu wissen, ob es einen konkreten Auslöser für den Verlust der Freude am Leben gibt, oder ob es ein dauerhafter Zustand ist, ohne einen konkreten Grund.
Wenn wir eine schwere Zeit durchmachen, ist es normal, dass die Lebensfreude abgeschwächt ist. Wenig oder keine Lebensfreude mehr nach einer Trennung, dem Tod eines nahestehenden Menschen, einem Jobverlust oder der Diagnose einer schweren oder chronischen Krankheit sind normale Reaktionen. In diesem Fall kennen wir aber den Auslöser und können gezielt mit der Situation umgehen und an ihr arbeiten. Die Lebensfreude kommt dann in den meisten Fällen nach einiger Zeit wieder zurück.
Wenn es aber keinen Auslöser für den Verlust der Lebensfreude gibt, ist es wahrscheinlich, dass ein tieferes psychisches Problem oder eine psychische Störung vorliegen, z.B. eine Anhedonie oder eine Depression.
Wenn wir über einen längeren Zeitraum keine Lebensfreude mehr verspüren und keinen konkreten Anlass für den Verlust ausmachen können, sind das sehr oft Warnsignale für eine Depression.
Neben einer tiefen Niedergeschlagenheit und Traurigkeit, extremer Antriebslosigkeit und innerer Leere ist die Freudlosigkeit an allen Aktivitäten und am Leben an sich eines der Hauptmerkmale einer depressiven Verstimmung oder Depression.
Den Betroffenen macht nichts mehr Spaß, was früher Freude und Erfüllung gebracht hat: kein Hobby, kein Treffen mit Freunden, keine Gespräche mit dem Partner oder der Partnerin, keine positiven Ereignisse wie Familienfeiern oder Reisen. Alles hat seine Bedeutung verloren. Die Betroffenen sind völlig lustlos und können sich kaum oder gar nicht aufraffen, aktiv zu werden. Das kann so weit gehen, dass die Sinnhaftigkeit des Lebens als Ganzes in Frage gestellt wird – und schlimmstenfalls in Suizidgedanken oder -handlungen enden.
Auch bei einem Burnout verlieren wir unsere Lebensfreude. Wenn wir permanent über unsere Grenzen gehen, uns ständig überfordern, uns keine Pausen gönnen und eventuell noch gemobbt werden, brechen wir vor Erschöpfung zusammen – und sind unfähig, Freude am Leben zu empfinden.
Falls Sie sich in den beschriebenen Ausführungen erkennen, sollten Sie sich unbedingt Hilfe von Freunden sowie eines Arztes oder Psychotherapeuten holen. Sonst droht die Gefahr, dass Sie immer mehr in der Abwärtsspirale aus Freudlosigkeit versinken. Denken Sie daran: Ihnen kann geholfen werden, Depressionen sind heilbar. Sie können Ihre Lebensfreude wiederfinden!
In der psychologischen Fachsprache wird die krankhafte Freudlosigkeit als Anhedonie bezeichnet. Sie beschreibt den Verlust der Fähigkeit, Freude und Lust zu empfinden und ist eines der Hauptmerkmale einer Depression. Sie kann aber auch bei anderen psychischen Krankheiten wie Suchterkrankungen, Angststörungen, Schizophrenie und Demenz vorkommen.
Viele Betroffene beklagen auch, überhaupt nichts mehr zu empfinden. Sie erleben ihr Inneres als gedämpft, stumpf und kaum noch vorhanden, nicht unbedingt aber als traurig.
Die Vorfreude auf positive Ereignisse, wie zum Beispiel eine Geburtstagsfeier, wird nicht mehr erlebt, genauso wie das Glücksempfinden im Moment. Auch lang ersehnte freudige Ereignisse wie die Geburt des Enkelkinds oder eine Beförderung ändern den Zustand der Anhedonie nicht. Betroffene ziehen sich immer weiter aus ihrem Umfeld zurück, weil sie keinen Sinn mehr darin sehen, überhaupt noch positive Erlebnisse zu suchen.
Schlafstörungen, Antriebslosigkeit, mangelnder Appetit und Erschöpfung begleiten die Anhedonie oft. Alle Betroffenen der Anhedonie leiden unter einem verminderten Dopamin-Ausstoß, was zur Folge hat, dass die Anwendung üblicher Antidepressiva, die nicht in den Dopamin-Haushalt eingreifen, erschwert wird bzw. alternative medikamentöse Behandlungen gefunden werden müssen.
Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben auf den Kopf gestellt. Inzwischen leben wir schon gut zwei Jahre lang mit Corona und die Einschränkungen und Veränderungen haben nicht nur äußere, sondern bei vielen Menschen auch psychische Wunden hinterlassen. Die Lebensfreude wir auf eine harte Probe gestellt.
Konnten viele von uns dem ersten Lockdown noch etwas Positives abgewinnen, wie ersehnte Ruhe und Entschleunigung vom stressigen Alltag, so geht es mittlerweile vielen so, dass sich eine mehr oder weniger starke Niedergeschlagenheit, Erschöpfung und manchmal auch Einsamkeit und Depression ausbreiten.
Inzwischen sind viele an ihren Belastungsgrenzen angekommen, Hilflosigkeit und ein Gefühl von Kontrollverlust erleben viele Menschen. Klassische Symptome einer Depression wie Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen oder Gereiztheit lassen viele Menschen Hilfe in psychotherapeutischen Kliniken oder bei Psycholog:innen suchen. Ein richtiger Schritt, denn niemand muss sie Krise allein bewältigen. Auch in der Corona-Pandemie kann es gelingen, wieder mehr Lebensfreude zu erlangen.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich lese Ihre Seiten und den Newsletter sehr gerne und finde auch immer wieder hilfreiche Anregungen und Tipps, doch habe ich eine Bitte:
Bitte unterlassen Sie dieses unsägliche Gendern! Es ist völlig irrsinnig zu glauben, dass man damit den Geschlechtern gerecht wird. Biologisch betrachtet gibt es nur weiblich und männlich. Wer sich hier nicht einsortieren kann, soll sich durch einen Doppelpunkt oder Sternchen gesehen fühlen? Das ist dermaßen absurd, dass ich mich wundere, dass Sie als Psychologen sich auf diesen Wahnsinn einlassen.
Unsere deutsche Sprache ist eine der schönsten Sprachen, welches mit einem großen Vokabular daherkommt.
Aus meinem persönlichen Kreis weiß ich, dass Menschen, die sich nicht einem Geschlecht zugehörig fühlen, von dieser Sprachvergewaltigung eher diskriminiert fühlen und sich in ihrem Ansehen verletzt fühlen.
Also, vielen Dank für diese Seite und lassen Sie unsere wunderschöne Sprache so, wie sie immer war. Das gewollte verändern der Sprache ist ein Baustein, um die Kultur und die Menschen verändern zu wollen. Lassen Sie das nicht zu. Wir sind jeder für uns einzigartig und benötigen keinen Gendergaga.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen