Emetophobie – die Angst vorm Erbrechen in der Öffentlichkeit. Woher kommt diese Angst und wie wird sie behandelt? Diese und weitere Fragen beantwortet dieser ABC-Beitrag.
Die Angst vor dem Erbrechen wird auch als Emetophobie bezeichnet. Sie gehört zu den spezifischen Phobien.
Emetophobiker:innen haben Angst bis hin zu Panik:
Emetophobiker:innen haben nicht alle die gleichen Ängste und die gleichen Probleme. Auch hinsichtlich der Häufigkeit und der Intensität der Übelkeit gibt es große Unterschiede.
Zu erbrechen bedeutet für Betroffene, keine Kontrolle über sich und ihren Körper zu haben. Erbrechen bedeutet komplette Kontrollaufgabe! Während manche Emetophobiker:innen mehr Angst haben, selbst zu erbrechen, ist es für andere Betroffene schlimmer, eine andere Person Erbrechen zu sehen.
Manche Betroffene versetzen sich durch den Gedanken daran, vielleicht erbrechen zu müssen, in solche Panik, dass sie eine Panikattacke bekommen: ihr Herz rast, ihnen wird schwindelig und übel. Manche haben nur Angst, wenn sie sich vorstellen, im Beisein anderer sich zu übergeben, andere haben diese Angst auch Zuhause, wenn sie alleine sind. Für einige Betroffene ist jeder dieser Vorstellungen gleichermaßen schrecklich.
Eine Emetophobie kann zu erheblichen persönlichen und sozialen Einschränkungen führen, da die Betroffenen viele Situationen meiden, in denen ihnen übel werden könnte und sie oder andere erbrechen könnten.
Aufgrund ihrer Angst, erbrechen zu müssen, nehmen Emetophobie-Betroffene oft wenig Nahrung zu sich. Dies kann zu Essstörungen und Mangelernährung führen, die ihrerseits Übelkeit und damit eine Emetophobie auslösen oder verstärken können.
Aufgrund ihrer Angst, erbrechen zu müssen oder andere beim Erbrechen zu sehen, ziehen sich Betroffene zurück. Soziale Isolation ist meist die Folge, weshalb eine Emetophobie häufig auch mit einer sozialen Phobie einhergeht.
Eine Behandlung der Emetophobie erfolgt meist mit der kognitiven Verhaltenstherapie. Zuerst wird mit der Therapeutin oder dem Therapeuten nach den möglichen Ursachen der Angst gesucht. Es wird versucht festzustellen, wann diese Angst zum ersten Mal aufgetreten ist, wodurch sie aufrechterhalten wird und welche Konsequenzen sie auf das Leben hat.
Ein Schwerpunkt der Therapie liegt darin, negative und unangemessene Bewertungen herauszufinden und zu korrigieren. In einem zweiten Schritt wird empfohlen, sich aktiv in Situationen begeben, die vorher aus Angst vor dem Erbrechen gemieden wurden.
Gebe dir die Chance zu erleben, dass die Übelkeit eine Begleiterscheinung der Angst ist und fast nie zum Erbrechen führt!
In einer Psychotherapie werden außerdem Entspannungsverfahren und Atemtechniken besprochen, mit denen die Angst und die damit verbundenen körperlichen Reaktionen gedämpft werden können.
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