Erythrophobie - Angst zu erröten

Unter Erythrophobie versteht man die Angst vor dem Erröten und Rotwerden. Menschen, die unter Erythrophobie leiden, haben Angst, dass andere Menschen ihr Erröten erkennen und sich lustig darüber machen oder sie als Versager ansehen.

Sie beobachten sich ständig, ob, wann und wie stark sie erröten. Viele Situationen meiden sie aus Angst vor dem Erröten. In manchen Situationen nutzen sie Hilfsmittel, trinken sich z.B. Mut an, verwenden Make-up oder einen Schal.

Dadurch dass ihre gesamte Aufmerksamkeit auf dem möglichen Rotwerden liegt, bemerken sie kleinste Veränderungen in der Hauttemperatur und vermuten, dass sie rot sind, obwohl es nach außen gar nicht sichtbar ist.

Das Erröten tritt gewöhnlich auf,

• wenn Betroffene im Mittelpunkt stehen
• wenn sie etwas als peinlich erlebt/bewerten
• bei Lob, Kritik oder Ablehnung
• wenn sie glauben, zu erröten
• wenn sie vor einer Gruppe sprechen sollen
• wenn sie von fremden Menschen angesprochen werden
• wenn sie vom anderen Geschlecht angesprochen werden

Manche Betroffene berichten, dass sie auch rot werden, wenn sie alleine sind, etwa beim Telefonieren, wenn sie gestresst sind oder wenn sie an etwas Peinliches denken. In der Regel tritt das Rotwerden jedoch überwiegend nur im Beisein anderer Menschen auf.

Nicht das Erröten ist das Problem sondern die Angst davor.

In den Augen der Betroffenen ist das Rotwerden eine Schwäche. Deshalb denken sie, sich zu blamieren, wenn sie rot werden. Sie lehnen sich selbst wegen des Errötens ab und haben Angst davor, dass andere geringschätzig über sie denken.

Wenn Sie sich für eine Therapie entschließen, dann empfehle ich Ihnen eine kognitive Verhaltenstherapie. Warum? Weil Ihre Angst vor dem Erröten von Ihrem Kopf, Ihrem Denken ausgeht, und genau da muss sie auch bekämpft werden.

Wenn Sie die Angst vor dem Erröten abbauen und verlieren möchten, dann müssen Sie an Ihren negativen und unangemessenen Bewertungen bezüglich des Errötens ansetzen. Ziel einer Therapie ist, dass Sie lernen, das Erröten nicht mehr als Katastrophe anzusehen, sondern als lästige, aber unbedrohliche Reaktion Ihres Körpers.