Wenn wir anderen helfen und altruistisch handeln, tun wir auch uns selbst etwas Gutes. Dieser Beitrag gibt Informationen zu den Themen Selbstlosigkeit, Helfen und gute Taten und zeigt deren Nutzen und Grenzen auf.
Wenn wir anderen etwas Gutes tun oder ihnen helfen, hat das viele positive Auswirkungen auf unser emotionales und körperliches Befinden. Eine amerikanische Studie ergab: Wer anderen hilft und diesen etwas Gutes tut, ist ruhiger, ausgeglichener, verspürt eine tiefe innere Befriedigung und erlebt im Augenblick der Hilfeleistung ein Stimmungshoch.
Dieses Hochgefühl kommt dadurch zustande, dass in unserem Körper Endorphine, körpereigene Schmerzkiller und Stimmungsmacher, freigesetzt werden. Bei einem Drittel der Frauen, die sich regelmäßig für einen guten Zweck einsetzten, gingen stressbedingte Magen- und Kopfschmerzen zurück. Das Selbstwertgefühl stieg an und Einsamkeitsgefühle sowie Depressionen nahmen ab.
Das mit der guten Tat verknüpfte gute Gefühl trägt auch dazu bei, dass unsere Abwehrkräfte steigen und wir zufriedener sind. Das Sprichwort "Geben macht seliger als Nehmen" stimmt also tatsächlich. Anderen etwas Gutes zu tun und uneigennützig zu handeln, bedeutet auch, sich selbst etwas Gutes zu tun!
Altruismus bedeutet Selbstlosigkeit oder Uneigennützigkeit, das Gegenteil von Egoismus also. Wer altruistisch handelt, denkt an das Wohl anderer oder an das Gemeinwohl. Sie oder er handelt aus freien Stücken und mit der Absicht zu helfen. Die Person kümmert sich um andere, geht auf deren Wünsche ein und stellt ihre eigenen Bedürfnisse zurück. Auch Religionen wie das Christentum oder der Islam betonen die Bedeutung der Nächstenliebe.
Ob wir anderen aus freien Stücken helfen, hängt von vielen Faktoren ab, beispielsweise davon,
Matthieu Ricard, ein buddhistischer Mönch, sagt in seinem Buch "Glück" über Altruismus:
Für einen Altruisten zählt nur das Resultat, nicht die persönliche Befriedigung über die eigene Hilfsbereitschaft.
Normalerweise tun Menschen nur selten etwas völlig selbstlos und ohne Eigennutz. Das gilt auch fürs Helfen. Letztlich geht es den meisten Menschen darum, ihr eigenes Wohlergehen und ihren eigenen Nutzen zu vermehren. Was oft nach Altruismus ausssieht, geschieht in vielen Fällen durchaus aus einem Gewissen Maß an Berechnung und aus egoistischen Beweggründen, beispielsweise als "gut" zu gelten oder Dank zu erwarten.
Altruismus, der nicht wirklich aus dem Herzen geschieht, kann auch dazu dienen, das schlechte Gewissen oder ungute Gefühle zu beruhigen. Wer sich angesichts des Elends einer anderen Person schlecht fühlt, kann dazu verleitet sein, ihr nur zu helfen, um das schlechte Gefühl zu überwinden und den Mangel an Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen auszugleichen. Wer Angst hat, nein zu sagen, wer anderen aus Angst vor Ablehnung keine Bitte abschlagen kann, scheint altruistische Motive zu haben, in Wirklichkeit hat sie oder er aber nur Angst.
Und Menschen, die sogar überzogen selbstlos und altruistisch sind, die helfen, weil sie hoffen, dadurch von anderen Anerkennung zu bekommen, sind gefährdet, an Depressionen, einem Helfersyndrom und Burnout zu erkranken, weil sie dabei eigene Bedürfnisse vernachlässigen, sich oft überfordern und selbst ausbeuten. Sie machen sich mit diesem Verhalten zudem von den positiven Reaktionen anderer abhängig und werden schlimmstenfalls zum emotionalen Opfer.
Indem wir anderen helfen, bekommen wir immer etwas zurück, nämlich innere Zufriedenheit und das Gefühl, etwas dazu beigetragen zu haben, die Welt ein klein wenig zu verbessern. Und anderen zu helfen, kann dem eigenen Leben auch einen Sinn verleihen. Somit ist bewusster Altruismus nicht abhängig von anderen, sondern ein Weg, uns selbst Gutes zu tun.
Mutter Teresa, die oft als Sinnbild einer altruistischen Person dargestellt wird, war in Wirklichkeit nicht selbstlos. Sie selbst sagte öfters, wenn sie auf ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Aufopferung für die Ärmsten der Armen angesprochen wurde, dass sie durch das Helfen viel Dankbarkeit und Freude empfunden hat.
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