Neid ist ein zerstörerisches Gefühl. Wir entfernen uns damit nicht nur von uns selbst, sondern auch von anderen. Dieser ABC-Beitrag zeigt dir, wie sich Neid ausdrückt und welche Auswirkungen es auf unser Leben hat.
Neid ist eine Mischung aus Minderwertigkeitsgefühlen, Feindseligkeit und Ärger. Neid entsteht, wenn wir uns mit anderen vergleichen und feststellen, dass sie etwas haben, das wir nicht besitzen, wir aber für sehr erstrebenswert halten. Dabei kann es um beruflichen und privaten Erfolg, Aussehen, Beliebtheit, Likes und Follower, Innovationsfähigkeit, Gesundheit oder anderes gehen. Wenn wir neidisch sind, suchen wir das Glück im Außen.
Neid spiegelt ein Mangeldenken wider. Es werden Glaubenssätze vertreten, wie „Ich bin nicht gut genug, wie ich bin“ oder „Was ich habe, ist nicht ausreichend genug.“ Neid beginnt also im Kopf, drückt sich allerdings auch körperlich aus.
Neidvolle Menschen finden sich bei unseren Freund:innen und Bekannten wieder, manchmal sind wir aber auch selbst neidisch. Dass wir neidisch sind, geben wir nicht gerne zu. Neid wird oft als ein negatives Gefühl bewertet, bedeutet es doch, dass wir uns nicht für andere mitfreuen, sondern vor allem daran denken, was wir nicht haben.
Gleichzeitig ist Neid in einem gewissen Rahmen eine normale Erscheinung, für die wir uns nicht schämen müssen. So haben wir alle sicher schon einmal scherzhaft den Satz gehört oder sogar ausgesprochen: „Ich beneide dich“. Auch das Gefühl des Neids möchte gesehen und anerkannt werden, denn nur so kann es sich auch wieder auflösen. Neid ist letztlich auch ein Zeichen, dass wir uns mehr vom Leben wünschen, und es kann unseren Drang nach Weiterentwicklung und Lernen widerspiegeln.
Neidgefühle entstehen, wenn wir uns mit anderen vergleichen und die Bilanz negativ ausfällt. Wir sehen uns als benachteiligt oder zu kurz gekommen an. "Die oder der andere hat etwas, was ich nicht oder nicht (mehr) habe oder was ich mir nicht aneignen kann." In Zeiten von Social Media, Selbstverwirklichung und Selbstoptimierung ist die Versuchung groß, nach links und rechts Ausschau zu halten und das Motto schneller, höher, weiter zu verfolgen. Kommen wir nicht so voran, wie wir möchten oder so wie andere, zweifeln wir an uns. Was wir bereits haben, ist selten genug. Schönheit und Gesundheit sind hoch im Kurs – was aber, wenn wir uns davon (noch) mehr wünschen oder tatsächlich mit einem Leiden zu kämpfen haben?
Um uns überhaupt vergleichen zu können, müssen wir der oder dem Beneideten meist in irgendeiner Hinsicht ähnlich sein. Außerdem beneiden wir andere nur um etwas, was für uns persönlich wichtig ist. Das kann sich durch gesellschaftliche Prägungen wandeln. Trends beeinflussen uns oft mehr, als wir es wahrhaben möchten. Können wir mithalten? Sind wir im Mainstream? Oder scheren wir aus und machen uns so vielleicht sogar zur Außenseiterin oder zum Außenseiter?
Neidgefühle werden gefördert:
Sind wir chronisch neidisch, dann vergiften Neid und Missgunst unser Gefühlsleben und unsere Beziehungen zu Mitmenschen.
Andere zu beneiden bedeutet, ihr Glück zu unserem Unglück zu machen.
Neid können wir zum Anlass nehmen, uns zu motivieren und anderen nachzueifern. So können wir selbst erreichen, was wir anderen neiden. Somit ist der Neid Ansporn und Motor unseres Verhaltens. Wenn wir ein gravierendes Leiden haben, könnten wir uns an Menschen halten, die ihr Leben trotz derselben oder ähnlichen Einschränkungen lebenswert gestalten. Oder aber wir werden selbst zu diesem Menschen und leben es anderen vor.
In dem Augenblick, in dem du dich für deinen ganz persönlichen Weg und deine Ziele entschieden hast, kannst du akzeptieren, dass jeder einzigartig ist und nicht alles für jeden in gleicher Weise bestimmt und vorgesehen ist oder von jedem gleich erreicht werden muss. Du kannst dann anderen die Erlaubnis geben, das zu besitzen, für das du sie beneidest. Du definierst dich dann über deine eigenen Ziele und siehst die Chancen, die dein eigener Lebensweg bietet. Dafür bedarf es Selbsterkenntnis, -akzeptanz und -vertrauen, die Entwicklung einer größeren oder kleineren Vision sowie Dankbarkeit.
Wenn du jemandem Erfolg gönnst, wirst du zudem Teil des Erfolgs und befreist dich von allen negativen Konsequenzen, die Missgunst nach sich zieht.
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ich kenne diese Neidgefühle aus jahrelanger Erfahrung durch eine sehr sehr strenge Mutter. Habe andere oft beneidet, weil ich glaubte alle haben es besser. Neid zu überwinden ist sehr schwer ohne therapeutische Hilfe.