Zukunftsangst

Zukunftsängste lähmen und machen handlungsunfähig. In diesem ABC-Beitrag erfährst du, was die Ursachen und Folgen von Zukunftsangst sind und wie du mit deiner Angst vor der Zukunft umgehen kannst.

Zukunftsangst

Wir alle lassen unsere Gedanken ab und zu in die Zukunft schweifen und malen uns unser zukünftiges Ich aus. Je unsicherer wir in die Zukunft blicken – weil es uns suggeriert wird oder wir selbst dazu beitragen – desto sorgenvoller sind wir und desto eingeschränkter fühlen wir uns.

Definition: Was verstehen wir unter Zukunftsängsten?

Zukunftsängste sind angstbesetzte Sorgen um die Zukunft – uns selbst oder andere betreffend. Wir denken z.B. an ein Katastrophenszenario und bereiten uns mental darauf vor. Wenn wir also der Frage nachgehen: „Was könnte alles Schlimmes passieren?“ und uns dabei vorstellen, dass wir nicht in der Lage sind, mit diesem Problem umzugehen, erzeugen wir Angst und lähmen uns selbst. Vielleicht haben wir dafür einen konkreten Anlass, vielleicht aber auch nicht. Je nach Situation ist es normal, sich Sorgen um die Zukunft zu machen. Wenn sich die Angst aber verselbständigt, wird sie zur Belastung.

Wenn wir immer wieder daran denken, dass uns oder anderen etwas Schlimmes passieren könnte, dass wir krank werden, einen Unfall haben, einen geliebten Menschen oder unseren Job verlieren könnten, machen wir uns zu Sklavinnen und Sklaven unserer Gedanken. Damit entfernen wir uns von einer möglichen Lösungsfindung und konstruktiven Zukunftsgestaltung.

Oft sind unsere Sorgen unbegründet, oder zumindest treten die schlimmsten Befürchtungen in vielen Fällen nicht ein. Manchmal steckt eine generalisierte Angststörung dahinter. Dieser Angst-Test zeigt auf, welche Symptome dabei im Vordergrund stehen: Generalisierte Angststörung: Leide ich unter Zukunftsangst?

Was ist der Unterschied zwischen Zukunftsgedanken und Zukunftsängsten?

Zukunftsgedanken sind dann sinnvoll, wenn wir sie im positiven Sinne für uns nutzen. Im Gegensatz zu Tieren sind wir Menschen in der Lage, die Zukunft vorauszuplanen. Planung ermöglicht uns, die Zeit sinnvoll einzuteilen, Prioritäten in Angriff zu nehmen und fokussiert zu handeln. Wenn wir also das kommende Jahr planen möchten, müssen wir bereits an die Zukunft denken und an das, was wir umsetzen und erledigen möchten. Wir können uns Ziele setzen, etwas gedanklich vorbereiten oder daran arbeiten, Pläne zu verwirklichen. Planung kann uns viel Freiheit geben, solange wir offen für Ergebnisse bleiben.

Ursachen: Wie entstehen Zukunftsängste?

Zukunftsängste können viele Ursachen haben:

  • Sie können auf unsere Denkgewohnheiten zurückzuführen sein, also ob wir dazu neigen, uns negative Szenarien oder Konsequenzen auszumalen.
  • Sie hängen davon ab, wie viel wir uns zutrauen, und ob wir der Meinung sind, selbst Einfluss auf unser Leben nehmen zu können. 
  • Sie können durch negative Nachrichten oder unser Umfeld ausgelöst oder begünstigt werden, wenn dort Sorgen vorherrschen oder suggeriert werden. 
  • Sie können ausgelöst werden, wenn wir Veränderungen ausgesetzt sind, die Ungewissheit beinhalten – wie Krankheit, ein Jobverlust oder -wechsel, eine Trennung oder ein Umzug.

Folgen: Wozu führen Zukunftsängste?

Wenig hilfreich ist es, wenn wir uns darauf konzentrieren, uns Negatives auszumalen, oder wenn wir uns Gedanken um Ereignisse machen, die wir ohnehin nicht ändern können. Wir blockieren uns selbst, wagen uns erst gar nicht an Neues und können unsere Fähigkeiten nicht voll entfalten. Zukunftsängste verhindern ein bewusstes Leben im gegenwärtigen Moment. Wir sind nicht mehr im Hier und Jetzt. Auf Dauer können Zukunftsängste für uns seelisch und physisch herausfordernd sein und unser Stresslevel erhöhen.

Auch wirken sich diese Sorgen negativ auf unser Leben aus. Beispielsweise haben wir eine reduzierte Lebensqualität und erhöhen unbewusst die Wahrscheinlichkeit einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Durch unsere Gedanken provozieren wir unter Umständen zumindest teilweise, was wir eigentlich vermeiden möchten. Wir haben Angst vor der Angst und befinden uns damit in einem Teufelskreis aus angsterfüllten Gedanken und Gefühlen, die sich wechselseitig verstärken können.

Lösungsansätze: Wie gehen wir mit Zukunftsängsten um?

Hilfreich für die Bewältigung von Zukunftsängsten sind vor allem: 

Wir gestalten unsere Zukunft positiv, indem wir:

  • Verantwortung für unser Leben und unsere Gefühle übernehmen.
  • jeden Tag gut für unser emotionales und körperliches Gleichgewicht und Wohlbefinden sorgen.
  • uns von schädlichen Gewohnheiten trennen – dazu kann die Art und Weise gehören, wie wir denken, wie viel oder welche Informationen wir aufnehmen, und wie viel Gutes wir uns tun.
  • im gegenwärtigen Augenblick das uns Bestmögliche geben und zuversichtlich in die Zukunft blicken. 
  • akzeptieren, dass wir vieles, aber nicht alles vorwegnehmen können.
  • die Angst annehmen, ohne uns an sie oder die sie auslösenden Gedanken oder Situationen zu klammern.

Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist sie zu gestalten.

– Willy Brandt

Wie hilfreich war der Beitrag für dich?
3.79 Sterne (47 Leserurteile)

Dein Kommentar

Hinterlasse einen Kommentar und helfe anderen mit deiner Erfahrung.

Bitte die zwei gleichen Bilder auswählen:

Inhalt des Beitrags   
Inhalt des Beitrags 
 Definition: Was verstehen wir unter Zukunftsängsten?
 Was ist der Unterschied zwischen Zukunftsgedanken und Zukunftsängsten?
 Ursachen: Wie entstehen Zukunftsängste?
 Folgen: Wozu führen Zukunftsängste?
 Lösungsansätze: Wie gehen wir mit Zukunftsängsten um?
Weitere Beiträge
 Persönlichkeitstest: Bin ich mutig und besitze ich Risikobereitschaft?
 Psychotest Generalisierte Angststörung: Leide ich unter Zukunftsangst?
 Psychotest Panikattacken: Leide ich unter Panikanfällen?