Panikattacken und Panikstörung 4: Ursachen

Wie kommt es zu Panikattacken? Warum entwickeln manche Menschen eine Panikstörung? Dieser Beitrag gibt Informationen zu den Ursachen und der Entstehung von Panikattacken sowie der Angst vor der Angst.

Eine Panikstörung kann jeder bekommen. Warum manche Menschen eine Panikstörung entwickeln und andere nicht, darüber informiert dieses Video.

Man geht davon aus, dass es mehrere Faktoren gibt, welche die Entstehung von Panikstörungen begünstigen.

An erster Stelle steht eine persönliche Verwundbarkeit und individuell unterschiedliche körperliche Erregbarkeit.

Wir werden mit einer unterschiedlich hohen Bereitschaft geboren, auf Gefahren mit Angst zu reagieren. Man kann sich das wie bei einem Heizungsthermostaten vorstellen, der dafür sorgt, dass die Heizung anspringt, wenn eine gewisse Raumtemperatur unterschritten wird.

Bei manchen Menschen ist die Schwelle, wann ihr Körper mit Angst reagiert, herabgesetzt, d.h. ihr Angstthermostat oder Belastungsthermostat ist niedriger eingestellt. Sie reagieren deshalb schneller mit Körpersymptomen auf Stress und belastende Ereignisse als andere Menschen. Ihre Blutgefäße erweitern und verengen sich leichter, ihr Blutdruck ist vielleicht instabiler, sie erleben häufiger Kreislaufschwankungen, die Bereitschaft zu schwitzen oder zu erröten ist größer.

Dann spielt auch das Elternhaus eine Rolle.

Hinweise für eine Vererbung gibt es nicht. Wohl aber kann man feststellen, dass eine Panikstörung der Mutter oder des Vaters die Entstehung bei Kindern fördern kann. Die Neigung der Eltern, ängstlich und besorgt mit der eigenen Gesundheit umzugehen, überträgt sich oft auf die Kinder. Dies kann dazu führen, dass normale und ungefährliche körperliche Unregelmäßigkeiten wie Herzstolpern und niedriger Blutdruck und damit verbundener Schwindel schneller als Gefahr interpretiert werden.

Schließlich spielt unsere momentane Situation eine Rolle.

Zum Auslösen der ersten Angstattacke tragen meist zwei Faktoren bei:

Unser Körper ist aus dem Gleichgewicht. Wir sind z.B. körperlich erschöpft, wir haben eine Unterzuckerung, eine Allergie, eine Schilddrüsen- oder Hormonstörung, trinken zu viel Kaffe, Tee oder Cola, haben eine Infektion, nehmen Medikamente, die Nebenwirkungen haben und verspüren daraufhin Symptome, die wir nicht kennen und die wir als bedrohlich ansehen.

Der zweite Faktor, der als Auslöser für eine Angstattacke in Frage kommt, ist eine außerordentliche seelische Belastung.

Wir sind z.B. in einer Trennungs- oder Trauerphase, haben chronische Partnerschaftskonflikte, werden am Arbeitsplatz gemobbt, verlieren die Arbeit, erleiden einen Unfall, haben große finanzielle Probleme, sorgen uns um die Zukunft.

Aber nicht nur solche Ereignisse können unseren Organismus belasten und eine Panikattacke auslösen. Es kann auch ein ganz unbedeutendes kleines Ereignis sein, das in einer Phase chronischer Anspannung das Fass quasi zum Überlaufen bringt.

Häufig erleben wir uns dabei als hilflos, sind wütend und trauen uns nicht, uns zu wehren. Manchmal genügt das Lesen eines Artikels über eine schwere Erkrankung oder einen Schicksalsschlag.

Und manchmal tritt die erste Panikattacke sogar erst auf, wenn der Stress nachlässt.

Gleichgültig, welches die Auslöser sind, wir verspüren eines Tages plötzlich körperliche Symptome, die wir bis dahin so nicht kannten, die für uns Anlass zu großer Sorge sind und aus denen sich dann eine Panikstörung entwickeln kann.

Ursachen einer Panikstörung

Panikanfälle können auch bei anderen Angststörungen auftreten, etwa bei einer sozialen Phobie, bei spezifischen Phobien, bei einer Klaustrophobie, bei einer generalisierten Angststörung, bei einer Herzneurose oder bei einer Agoraphobie. Sie können auch in Verbindung mit einer Depression, Psychosen oder einer Suchtmittelabhängigkeit auftreten.

Und einige körperliche Beschwerden einer Panikattacke können auch auf organische Erkrankungen hinweisen - beispielsweise auf eine Erkrankung der Schilddrüse oder des Herz-Kreislauf-Systems. In den seltensten Fällen liegt jedoch eine körperliche Erkrankung vor.

Wenn wir in Gefahr sind, dann passiert folgendes in unserem Körper:

Unser Körper wird blitzschnell und automatisch nach einer kurzen Schrecksekunde - und ohne, dass wir das willentlich verhindern könnten -, in einen Alarmzustand versetzt. Unser Körper macht sich bereit, der Gefahr begegnen zu können, etwa durch Flucht oder Kampf.

Hierzu verpasst unser Nervensystem dem Körper einen Adrenalinstoß, der dazu führt, dass sich Blutgefäße verengen, das Herz schneller schlägt, Blut in die Muskeln gepumpt wird, die Atmung  sich beschleunigt, die Magen-Darmfunktionen angeregt werden - was mit Übelkeit, Brechreiz und einem Harn- und Darmdrang einhergehen kann.

Genau das Gleiche passiert, wenn wir nur denken, wir seien in Gefahr. D.h. wenn wir uns suggerieren, sterben zu müssen, zu ersticken oder verrückt zu werden, dann versetzen wir unseren Körper durch solch angstvolle Gedanken genauso in einen Alarmzustand, als wären wir tatsächlich in Gefahr. Wir verspüren dieselben körperlichen Reaktionen.

Und genau das Gleiche passiert, wenn wir Erwartungsangst haben, d.h. uns vorstellen oder ausmalen, wir könnten einen Angstanfall bekommen. D.h. Ihre Gedanken und Vorstellungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung Ihrer Panikattacken. Deshalb können und müssen Sie auch an diesen ansetzen, um Ihre Panikattacken in den Griff zu bekommen.

Eine Panikstörung kann jeder bekommen. Warum manche Menschen eine Panikstörung entwickeln und andere nicht, darüber informiert dieses Video.

Auch ein früher Verlust eines Elternteils, eine schwere Erkrankung oder ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit können dazu führen, dass man mit Bedrohung und Verunsicherung nicht gut umgehen kann.

Können sich hinter Panikattacken auch andere Ursachen verbergen?

Können sich hinter den Problemen auch andere Ursachen verbergen? Kann Hyperventilation eine Panikattacke auslösen? Warum treten Panikattacken auch im Schlaf auf?

Panikanfälle können auch bei anderen Angststörungen auftreten, etwa bei einer sozialen Phobie, bei spezifischen Phobien, bei einer Klaustrophobie, bei einer generalisierten Angststörung, bei einer Herzneurose oder bei einer Agoraphobie. Sie können auch in Verbindung mit einer Depression, Psychosen oder einer Suchtmittelabhängigkeit auftreten.

Und einige körperliche Beschwerden einer Panikattacke können auch auf organische Erkrankungen hinweisen - beispielsweise auf eine Erkrankung der Schilddrüse oder des Herz-Kreislauf-Systems. In den seltensten Fällen liegt jedoch eine körperliche Erkrankung vor.

Kann Hyperventilation zu einem Panikanfall führen?

Angstvolle Gedanken führen zu Angstgefühlen. Wenn wir in Gefahr sind, dann passiert folgendes in unserem Körper:

Unser Körper wird blitzschnell und automatisch nach einer kurzen Schrecksekunde - und ohne, dass wir das willentlich verhindern könnten -, in einen Alarmzustand versetzt. Unser Körper macht sich bereit, der Gefahr begegnen zu können, etwa durch Flucht oder Kampf.

Hierzu verpasst unser Nervensystem dem Körper einen Adrenalinstoß, der dazu führt, dass sich Blutgefäße verengen, das Herz schneller schlägt, Blut in die Muskeln gepumpt wird, die Atmung  sich beschleunigt, die Magen-Darmfunktionen angeregt werden - was mit Übelkeit, Brechreiz und einem Harn- und Darmdrang einhergehen kann.

Genau das Gleiche passiert, wenn wir nur denken, wir seien in Gefahr. D.h. wenn wir uns suggerieren, sterben zu müssen, zu ersticken oder verrückt zu werden, dann versetzen wir unseren Körper durch solch angstvolle Gedanken genauso in einen Alarmzustand, als wären wir tatsächlich in Gefahr. Wir verspüren dieselben körperlichen Reaktionen.

Und genau das Gleiche passiert, wenn wir Erwartungsangst haben, d.h. uns vorstellen oder ausmalen, wir könnten einen Angstanfall bekommen. D.h. Ihre Gedanken und Vorstellungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung Ihrer Panikattacken. Deshalb können und müssen Sie auch an diesen ansetzen, um Ihre Panikattacken in den Griff zu bekommen.

Wie sich Ihre Gedanken auf Ihren Körper auswirken

Schließen Sie Ihre Augen und stellen sich vor, Sie halten eine wunderschöne gelbe und saftige Zitrone in Ihren Händen. Nun nehmen Sie diese in Gedanken in die Hand und riechen daran. Sie können durch die Schale hindurch schon die Säure riechen. Nun schneiden Sie in Ihrer Vorstellung die Zitrone in zwei Hälften. Zitronensaft quillt heraus. Sie nehmen die eine Hälfte in die Hand und riechen wieder daran. Nun können Sie sehr viel deutlicher die Säure riechen. Und nun stellen Sie sich vor, Sie beißen herzhaft in die Zitrone.

Haben Sie sich das ausgemalt? Dann haben Sie folgendes bei sich bemerkt:

1. Ihr Mund hat vermehrt Speichel produziert und

2. Sie haben Ihr Gesicht verzogen.

Richtig? Dieses kleine Experiment zeigt Ihnen zweierlei:

Ihre Gedanken und Phantasien sind Kräfte, die Ihren Körper veranlassen, zu reagieren. Ihr Körper und Ihre Gesichtsmuskulatur haben so reagiert, als hätten Sie tatsächlich in die Zitrone gebissen. Sie haben sich so gefühlt und verhalten, als hätten Sie das getan, was Sie sich in Wahrheit nur eingebildet haben.

Sie können ferner sehen, dass Ihr Gehirn nicht unterscheiden kann, ob Sie tatsächlich etwas erleben oder ob Sie sich nur einbilden, etwas zu erleben. Obwohl Sie ganz genau wissen, dass Sie sich das Ganze nur eingebildet haben, für Ihr Gehirn war Ihre Einbildung Realität.

Daran können Sie erkennen: Unser Gehirn verrichtet stumpfsinnig seine Arbeit wie ein Computer. Es kümmert sich nicht darum, ob etwas Realität oder Einbildung ist. Es verarbeitet jede Information so, als sei sie real. Deshalb ist es enorm wichtig, dass Sie Ihrem Gehirn nicht suggerieren, es bestünde Gefahr. Es glaubt Ihnen nämlich unbesehen, was Sie ihm vorgaukeln und leitet entsprechende Maßnahmen ein, um der vermeintlichen Gefahr begegnen zu können, sprich, es mobilisiert den Körper, Sie verspüren Angst.

Es sind nicht die Symptome wie starkes Herzklopfen, die Ihre Panikattacken auslösen, es ist Ihre Bewertung, dass diese Symptome z.B. Anzeichen für einen drohenden Herzinfarkt sind. Wenn Sie einen erhöhten Puls, feuchte Hände, starkes Herzklopfen, feuchte Hände, einen leichten Schwindel haben und Ihnen das Herz bis zum Hals schlägt, dann sind das in Ihren Augen die Vorboten einer Panikattacke.

Waren Sie schon einmal verliebt? Erinnern Sie sich noch, wie Sie sich gefühlt haben? Nun vermutlich ging es Ihnen wie allen Verliebten. Ihr Herz schlug Ihnen bis zum Hals, wenn Sie mit dem Liebsten zusammen waren, Sie hatten feuchte Hände, Sie hatten starkes Herzklopfen, es war Ihnen leicht schwindelig, Sie hatten Schmetterlinge im Bauch. Dachten Sie damals, es handle sich bei diesen Symptomen um beginnende Panikattacken?

Ihre Gedanken und Bewertungen spielen eine große Rolle bei der Entstehung Ihrer Panikattacken. Deshalb müssen Sie an diesen ansetzen, wenn Sie Ihre Panikattacken in den Griff bekommen wollen.

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