Ein Waschzwang ist sehr lästig. Informationen zu den Ursachen Symptomen und der Behandlung (Therapie) von Wasch- und Reinigungszwängen.
Die Grenzen zwischen Reinlichkeit und einem krankhaften Waschzwang oder Reinigungszwang sind fließend. Die meisten von uns lieben es, wenn die Wohnung auf Vordermann gebracht und wir frisch geduscht sind.
Wer jedoch ständig unter dem Zwang steht, die Wohnung putzen oder sich waschen zu müssen, wer panische Angst vor Bakterien und Schmutz hat, der leidet. Einer der bekanntesten Betroffenen war der amerikanische Multimillionär Howard Hughes, der sein ganzes Leben eine panische Angst vor Schmutz und Bakterien hatte.
Marotten und Eigenheiten kennt fast jeder Mensch. Die einen erlauben nicht, dass man die Wohnung mit Straßenschuhen betritt, andere müssen beispielsweise den Kleiderschrank nach einem bestimmten System einräumen oder sich nach einem Händedruck die Hände waschen. Solange diese Eigenheiten das Leben nicht gravierend einschränken, sind sie harmlos.
Ein krankhafter Reinigungs- oder Waschzwang liegt vor, wenn der Betroffene
Der Betroffene
Wasch- und Reinigungszwänge können schon im Kindesalter beginnen. Bisher sind die Ursachen noch ungeklärt. Man geht von einer Kombination verschiedener Faktoren aus.
Erfahrungen in der Kindheit und Streßsituationen spielen eine Rolle. Eine Erziehung, in der die Eltern zwanghaft ängstlich in Bezug auf Sauberkeit sind und sehr strenge Maßstäbe anlegen, kann zu einer generellen Verunsicherung führen.
In einer Krise, z.B. ausgelöst durch eine Trennung, durch berufliche Überforderung oder den Tod eines nahen Angehörigen, neigen Betroffene dann dazu, sich gegen alle Gefahren absichern zu wollen. Die Ordnung und Sicherheit, die sie in der Welt vermissen, versuchen sie sich durch starre Handlungsabläufe und Rituale selbst zu schaffen.
Das Zwangsverhalten wirkt angstreduzierend.
Betroffene sind der Meinung, dass sie durch ihr Zwangsverhalten Katastrophen verhindern und sich und ihr Leben schützen können. Eine Überprüfung ihres Verhaltens, indem sie beispielsweise ihre Zwangshandlung einmal nicht ausführen und die Konsequenzen beobachten, erscheint ihnen unmöglich.
Wer unter Zwängen leidet, ist weder "verrückt" noch dumm. Betroffene sehen ihr Verhalten selbst als sinnlos an, haben aber den Eindruck, ihr Zwangsverhalten trotz aller Willenskraft nicht unterbinden zu können. Insbesondere leistungsorientierte, perfektionistische und empfindsame Menschen sind von Zwangserkrankungen betroffen.
In den meisten Fällen ist eine Psychotherapie in Form eines stationären Aufenhalts in einer psychosomatischen Klinik unerlässlich. Eine ambulante Therapie ist nur ganz im Anfangsstadium einer Zwangserkrankung aussichtsreich.
Der wirkungsvollste Therapieansatz in der Behandlung von Zwängen ist die Verhaltenstherapie, in der Betroffene schrittweise mit ihren Ängsten konfrontiert werden. Ziel ist es, dass die Betroffenen mit den Situationen, die ihre Ängste und Zwangshandlungen auslösen, wieder normal umgehen lernen.
Beispielsweise lernt jemand, der unter Waschzwängen leidet, es auszuhalten, seine Hände nicht zu waschen, nachdem er sie sich zuvor schmutzig gemacht hat. Manchmal wird die Therapie für eine befristete Zeit durch Medikamente (Antidepressiva) unterstützt.
In den meisten Fällen ist eine wirksame Hilfe möglich.
Zumindest können die meisten Betroffenen lernen, ihre Zwänge besser zu kontrollieren. Sie können bestimmte Zwangsrituale weglassen und sind deshalb im Alltag nicht mehr so eingeschränkt.
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