Hat das Rotwerden im Gesicht auch Vorteile? Leseprobe aus Kapitel 7 des Ratgeber Keine Angst vor dem Erröten.
Wir sind kurz vor dem Ende von Teil I. Sie wissen jetzt, weshalb Sie erröten, und dass Sie Einfluß auf Ihr Erröten und die Furcht vor dem Erröten haben.
Es bleibt für Sie zu entscheiden, ob Sie lernen möchten, anders mit dem Erröten umzugehen und all Ihre positiven Einflußmöglichkeiten auf Ihren Körper zu nutzen.
Vielleicht wenden Sie ein "Das ist doch selbstverständlich, sonst hätte ich mir das Buch ja erst gar nicht gekauft".
Doch so selbstverständlich ist diese Entscheidung nicht. Es kommen mit dieser Entscheidung sowohl Kosten als auch Nutzen auf Sie zu, die wir zuvor noch genauer betrachten wollen.
Alle Menschen leben nach dem Prinzip, in ihrem Leben möglichst viele positive Erfahrungen zu machen (Nutzen) und negative möglichst zu vermeiden (Kosten).
Was positiv und negativ für uns ist, bestimmt jeder von uns selbst. Häufig stimmen kurzfristiger und langfristiger Nutzen nicht überein.
Was würden Sie auf die Fragen antworten:
Welchen Nutzen und welche Gewinne bringt Ihnen die Furcht vor dem Erröten? Welche Gelegenheiten sind Ihnen entgangen oder haben Sie nicht voll ausgeschöpft aufgrund Ihrer Furcht (Kosten/Verluste)?
Beginnen wir mit dem Nutzen. Als kleinen Anhaltspunkt gebe ich Ihnen die Liste von Frau D., einer Klientin:
Nutzen: Meine Furcht vor dem Rotwerden hilft mir dabei,
Kosten: Meine Furcht vor dem Rotwerden schadet mir, weil
Frau D. fühlte sich hin- und hergerissen. Sie befand sich in einem Konflikt. Einerseits wollte sie ihre Furcht vor dem Rotwerden unbedingt loswerden, andererseits hatte sie aber auch Angst vor den Konsequenzen.
Sie lenkte ihren Blick besonders stark auf den Nutzen, den Sie mit der Furcht verband: "Ohne Furcht, gebe ich meine Meidung auf, werde erröten und deshalb abgelehnt werden, ausgelacht werden und mich als Versager fühlen. Das kann ich nicht aushalten".
Bevor sie sich für eine Veränderung entscheiden konnte, musste sie sich noch deutlicher die Nachteile vor Augen führen, wenn sie weiterhin mit Furcht durchs Leben laufe.
Sie musste prüfen, ob die vermeintlichen Kosten einer Veränderung tatsächlich so hoch sind, und überlegen, wie sie diese verringern könnte. Und sie musste sich vor allen Dingen darauf konzentrieren, wie viel positiver ihr Leben ohne Furcht vor dem Erröten verlaufen könnte.
Nun, liebe Leserin, lieber Leser, sind Sie an der Reihe. Im Augenblick sehen Sie höchstwahrscheinlich noch mehr Nachteile als Vorteile darin, Ihre Furcht vor dem Erröten aufzugeben.
Sie glauben, wenn Sie Ihre Furcht aufgeben, dann wird Schlimmes passieren. Sie sehen es als Risiko an, neue Schritte zu wagen.
Um dauerhafte Veränderungen zu bewirken, müssen Sie Ihr früheres Verhalten, Ihre Meidung mit Nachteilen und Ihr neues Verhalten mit Vorteilen verknüpfen und zwar so lange, bis es fest verankert ist.
Je stärker Sie spüren, wie Ihre Furcht vor dem Erröten Sie leiden läßt, und je stärker Sie spüren, was Sie ohne diese Furcht alles Positive erleben können, desto mehr Kraft und Energie zur Veränderung werden Sie bekommen.
>>> Weiterlesen im Ratgeber Keine Angst vor dem Erröten
Weitere Leseproben
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Das Rotwerden ist von uns selbst veranlasst
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