Urvertrauen ist das starke Gefühl der Sicherheit, das ein Kind in den ersten Lebensmonaten entwickelt. Dieses Vertrauen aufbauen zu können, ist enorm wichtig für die emotionale Stabilität im späteren Leben.
Urvertrauen beschreibt eine innere emotionale Sicherheit, die schon in den ersten Monaten eines Kindes entwickelt wird. Es entsteht das positive Grundgefühl, dass es anderen Menschen vertrauen kann und diese dem Kind gegenüber wohlgesinnt und auch verlässlich sind. Mit Urvertrauen wird zudem auch das Vertrauen in die eigene Person verknüpft.
Das Urvertrauen ist notwendig, damit ein Kind später eine Bindung zu anderen Menschen eingehen kann, Nähe zulassen und sich geborgen fühlen kann. Urvertrauen entwickelt sich, wenn Eltern und Bezugspersonen sich liebevoll um ein Kind kümmern und es in seiner individuellen Entwicklung wahrnehmen und fördern.
Menschen, die nur wenig Urvertrauen haben, kämpfen oft mit vielen Ängsten, etwa:
Fehlt das Urvertrauen gänzlich, dann sind auch das Selbstvertrauen und die Resilienz massiv in Mitleidenschaft gezogen. Der Grund für fehlendes Urvertrauen liegt zumeist in negativen oder gar traumatischen Erlebnissen während der Kindheit. Zum Beispiel wenn die Eltern oder nahe Bezugspersonen ihr Kind gefühlsmäßig ablehnen, es vernachlässigen oder sogar misshandeln. Auch eine konfliktreiche Trennung der Eltern kann dazu führen, dass keine verantwortungsvolle Beziehung und emotionale Bindung zum Kind aufgebaut und gepflegt werden kann.
Doch ist es nie zu spät, Vertrauen und Selbstvertrauen aufzubauen.
Ein wichtiger Begriff dabei ist das Erfahrungsvertrauen:
Durch positive Erlebnisse und Erfahrungen, vor allem mit nahen Bezugspersonen, Angehörigen, Freund:innen, Partnerinnen oder Partnern können wir die negativen Erfahrungen, die das Urvertrauen beschädigt haben, überschreiben.
Das geschieht nicht von heute auf morgen, sondern Schritt für Schritt.
Wer als Kind Urvertrauen aufgebaut hat, kann auch im Erwachsenenalter besser und lösungsorientierter mit belastenden Problem- und Krisensituationen umgehen. Haben wir ein gutes Urvertrauen, dann wissen wir, dass diese nicht existenziell das Leben gefährden. Dadurch erhalten wir die Freiheit, auch tiefgehende Lebensentscheidungen zu treffen, und die Kraft, nach Niederlagen wieder aufzustehen. Durch die damit verbundenen positiven Erfahrungen werden Selbstvertrauen, Resilienz und Persönlichkeit weiter gestärkt.
Auch auf die körperliche Gesundheit hat Urvertrauen einen langanhaltenden positiven Einfluss. Wer sich weniger aus der Fassung bringen lässt, ist weniger gestresst und lässt sich nicht so leicht unter Druck setzen. Deshalb leiden Menschen mit starkem Urvertrauen auch weniger unter den körperlichen Folgen von Stress, wie Kopf- und Magenschmerzen, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch das Immunsystem ist widerstandsfähiger gegen akute Erkrankungen oder chronische Krankheiten.
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