In diesem Beitrag der Serie "Erfahrungen aus der Praxis" zeigt Gert Kowarowsky, welche 5 Fähigkeiten dir dabei helfen können, deine Ziele zu erreichen.
Zu Beginn jeder Therapie stellt sich die Frage nach dem Ziel. Was möchtest du erreichen? Wovon möchtest du dich befreien und in welcher Richtung liegt dein Ziel?
Erfahrungsgemäß kannst du diejenigen Ziele am leichtesten erreichen, die im Einklang mit deinen grundlegenden Lebenszielen sind.
Hast du dir ein Ziel oder mehrere vorgenommen, geht es dann, wenn es nicht nur ein vager Wunsch bleiben soll, um die konkrete Umsetzung.
Besonders günstig ist es, wenn du dir zu Beginn klarmachst, woran du erkennen kannst, dass du dein Ziel tatsächlich erreicht hast. Nimm dir Zeit zu träumen. Nimm dir Zeit, dir genüsslich vorzustellen, wie es ist, dein Ziel bereits erreicht zu haben. Was genau wirst du dann tun, sagen, denken, fühlen können, anders als jetzt im momentan unbefriedigenden IST-Zustand?
Danach kümmere dich um die Vorbereitungen, wie du dieses Ziel oder diese Ziele erreichen kannst. Überlege dir so konkret und so genau wie möglich die einzelnen Schritte und Maßnahmen. Was genau wirst du wann wie tun, um dein Ziel zu erreichen?
Die besten Erfolge erzielten aus meiner Beobachtung all die Menschen, die dabei nach dem Motto eines meiner besten Therapie-Ausbilder vorgegangen sind:
„Better to make a plan and change it than to have no plan at all.“
Sich einen Plan zurechtzulegen und diesen dann den aktuellen Gegebenheiten anzupassen, ist tatsächlich die beste Methode und jedem planlosen irgendwie irgendetwas Tun überlegen.
Achte darauf, dass deine gewählten Methoden, mit denen du dein Ziel erreichen möchtest, auch tatsächlich dazu geeignet sind, dieses zu erreichen. Einfach nur eine 10-Tage-Challenge zu wählen, jeden Tag irgendwelche Yoga-Übungen zu machen und dann zu hoffen, dass du dadurch dein Ziel erreichen kannst, dauerhaft beweglicher und frei von Rückenschmerzen zu sein, gehört zum Beispiel eher nicht zu einer guten Methoden-Ziel-Passung.
Um deine Ziele erfolgreich erreichen zu können, bedarf es jedoch noch mehr. Es bedarf nicht nur der gedanklichen Antizipation von einem zukünftigen Endzustand und einer geeigneten Methode, um dieses Ziel zu erreichen, sondern auch einer Selbstverpflichtung, eines Commitments, einer Bereitschaft, Energie zu investieren, um diese Ziele tatsächlich zu erreichen.
Meiner Beobachtung nach erreichst du diejenigen Ziele am erfolgreichsten,
Weiter entfernte Ziele erfolgreich zu realisieren, ist dennoch möglich. Du wirst sie am effektivsten dadurch erreichen können, wenn du sie in Teilziele und Zwischenziele zerlegen kannst, sodass kleine „portionierte“ Zielerreichungsschritte möglich werden.
Achte darauf, nicht den zweiten Schritt vor dem ersten, den dritten vor dem zweiten etc. durchzuführen. Passe auf deinem Weg hin zu deinem Ziel den Schwierigkeitsgrad und die Größe der einzelnen Schritte an deine derzeitigen Möglichkeiten und Fähigkeiten an. Reagiere flexibel auf Hindernisse.
Mache dir die Erfahrungen all derjenigen Menschen zunutze, die erfolgreicher als andere ihre Ziele erreichen und dazu folgende Fähigkeiten zum Einsatz bringen:
Dranbleiben! Erfolgreiche Zielerreichung setzt Stabilität, Beharrlichkeit, Ausdauer voraus. Immer wieder, jeden Tag!
Ohne Flexibilität ist Stabilität jedoch nur Rigidität, Starrheit, im schlimmsten Falle Sturheit, die die Zielerreichung behindert. Stabilität und Konstanz brauchen als Schwester des Erfolgs Flexibilität. Flexibilität sorgt dafür, dass Hindernisse auf dem Weg elegant umfahren oder sogar genutzt werden können. Flexibilität öffnet die Tür für die nächste wichtige Fähigkeit, erfolgreich Ziele erreichen zu können:
Neues in schon Bestehendes flexibel zu integrieren, bereichert, befördert und beschleunigt oftmals die Zielerreichung, selbst wenn dieses Neue auf den ersten Blick als Störung oder Hindernis erlebt wird. Den Stein zu nutzen, der dir in den Weg gelegt wird, um das eigene Projekt voranzubringen: Diese Vorstellung veranschaulicht die Fähigkeit zur Integration. Überhöre die Spötter und Kritiker nicht. Integriere das Brauchbare in ihren Aussagen, um dein Ziel unter Umständen noch leichter zu erreichen. Dies geschieht umso effektiver, je mehr du zusätzlich noch über die nächste Fähigkeit verfügst:
Der Hofnarr im Mittelalter hatte „Narrenfreiheit“. Er durfte ungestraft sagen, was er an den hochherrschaftlichen Plänen kritikwürdig fand. Und vieles davon wurde eben nicht nur als „Narretei“ abgetan, sondern durchaus zur Grundlage korrigierter Entscheidungen und Vorgehensweisen genutzt, um angestrebte Ziele besser zu erreichen. Integrierst du auf deinem Weg auch Hindernisse und Einwände von Kritikern, nachdem du sie innerlich gereinigt hast von den darin eventuell enthaltenen Bösartigkeiten, dann steht deiner Zielerreichung nichts mehr im Wege. Die Frage nach dem Kriterium der Reinigung, was integriert werden kann und soll und was nicht, lässt sich dabei leicht beantworten:
Das, was dem Wachstum deiner Pläne förderlich ist, solltest du integrieren. Das, was dem Wachstum deiner Zielerreichung im Wege steht, solltest du unbeachtet am Wegesrand liegen lassen. Lessing formulierte es 1759 in Bezug auf seine Literaturkritiker, die überzogene, unberechtigte Kritik an seinem Werk äußerten, so:
„Was stört mich das Quaken der Frösche am Wegesrand, ihr Sommer ist leicht abgewartet …“
Genieße deine Pläne, verfolge deine Ziele – konsequent und spielerisch zugleich.
Und wenn es hier und jetzt einmal so gar nicht gelingen mag: Probiere es einfach später noch einmal.
Dein Gert Kowarowsky
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