Stressbewältigung ist wichtig für unsere seelische und körperliche Gesundheit. Tipps für den Abbau von Stress und den Umgang mit den eigenen Ansprüchen und denen der anderen.
Immer wenn wir etwas als bedrohlich bewerten, dann reagiert unser Körper alarmiert. Er macht sich bereit zu Kampf, Flucht oder dem Verharren in der Situation, bis die Gefahr vorüber ist. Adrenalin wird ausgeschüttet, Muskeln und Gehirn werden aktiviert, Blutdruck, Puls und Herzfrequenz steigen, die Verdauungsfunktionen und sexuellen Aktivitäten werden eingeschränkt.
Unsere Stressreaktion soll uns helfen, mit den auf uns zukommenden Gefahren klarzukommen. Schwierig wird es, wenn wir eine Situation dauerhaft als gefährlich bewerten und es zu einer chronischen Stressreaktion kommt. Nieren, Blutgefäße und Bindegewebe können sich infolge einer chronischen Stressbelastung krankhaft verändern, das Immunsystem gerät aus den Fugen, es kommt zu einer körperlichen und seelischen Erschöpfung.
Von da ist es nicht mehr weit bis zu einem Burnout Syndrom. Nur wenige Themen sind im Laufe der letzten Jahre auf so großes Interesse gestoßen wie die Auswirkungen von Stress auf unser tägliches Leben und seine Reduzierung. Die meisten von uns haben die Auswirkungen erkannt, die Stress sowohl körperlich als auch seelisch auf uns hat.
Ärzte raten ihren Patienten immer öfter, langsam zu machen, sich freizunehmen, sich zu entspannen, einem Hobby nachzugehen oder den Arbeitsplatz zu wechseln. Eine Klientin erzählte, sie sei davon überzeugt, die meisten ihrer Probleme lösen zu können, wenn sie nur ein wenig Freizeit für sich hätte. Sie arbeitete ganztags, hatte zwei kleine Kinder, hatte kürzlich geheiratet und versuchte, alle Aufgaben und Verpflichtungen zu bewältigen. Sie schenkte ihre gesamte Aufmerksamkeit anderen, fand jedoch keine Zeit für sich selbst. Sie fühlte sich völlig ausgelaugt, am Ende ihrer Kräfte und war kurz davor, aufzugeben.
Wie können Sie für andere das Beste geben, wenn Sie sich nicht die Zeit nehmen, für sich selbst das Beste zu tun?
Sie können anderen in Ihrem Leben nicht das Beste geben, wenn Sie nicht gut zu sich selbst sind und Erholungsphasen einplanen, in denen sich Ihr Körper regenerieren kann. Das mag egoistisch klingen, doch es ist genau das Gegenteil. Wenn Sie nicht lernen, sich zu entspannen, sich ein wenig Seelenruhe zu gönnen und Ihre Batterien neu aufzuladen, wie können Sie dann überhaupt denken, reagieren, handeln oder Ihr Bestes geben?
Nehmen Sie sich die Zeit, und reduzieren Sie erst einmal Ihren eigenen Stress. Dann werden Sie feststellen, dass Ihnen Ihre Umwelt ebenfalls weniger Stress bereitet.
Bei der Stressbewältigung geht es darum, körperliche Stressreaktionen abzubauen bzw. zukünftige Stressreaktionen zu vermeiden.
Zu den schädlichen Stressbewältigungstechniken gehören Alkohol, Nikotin, Beruhigungstabletten, Neuro-Enhancer, Schmerzmittel und Schlafmittel. Diese Mittel setzen nicht an den Ursachen, sondern nur an den Folgen an. Es besteht die große (!) Gefahr, eine Abhängigkeit zu entwickeln.
Eine sehr hilfreiche Stressbewältigungsmethode ist die, den Stress und die damit verbundenen Belastungen da zu stoppen, wo sie beginnen: in Ihrem Kopf, in Ihren Gedanken und in Ihrem Verhalten. Sie stressen sich z.B. selbst durch die Art der Selbstgespräche, die Sie führen.
Indem Sie sich suggerieren, alles sofort und schnell erledigen zu müssen, immer für andere da sein zu müssen oder keinen Fehler machen zu dürfen, stressen Sie sich selbst.
dass man wieder mehr das Gefühl bekommt, die Kontrolle über sein Leben zu haben und sich weniger fremdbestimmt fühlt. Wenn man wieder die Kontrolle über sich und sein Handeln zurückgewinnt, wenn man sich nicht mehr fremdgesteuert fühlt, dann hat man keinen Stress.
Stress entsteht nur, wenn wir uns getrieben und als Opfer der Umstände ansehen. Denken Sie daran: Sie sind es, der sich stresst, indem Sie Ansprüche haben wie, alles perfekt machen zu müssen, allen gerecht werden zu müssen, alles selbst bewältigen zu müssen, alles 110-prozentig machen zu müssen, alles sofort erledigen zu müssen - oder anderen erlauben, solche Ansprüche an Sie zu stellen!
Dies ist eine relativ neue Erkenntnis. Stress per se ist kein Feind, den es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt. Unsere Einstellung zum Stress entscheidet, ob dieser gesundheitsschädlich oder gesund ist! Wenn Sie der englischen Sprache mächtig sind, hören Sie sich den Vortrag von Kelly McGonigal an. Sehr empfehlenswert.
Immer mehr Stressgeplagte greifen zu Medikamenten wie etwa Neuro-Enhancern, um den beruflichen und familiären Belastungen und Anforderungen besser gewachsen zu sein, immer gut drauf zu sein und am Abend abschalten und einschlafen zu können. Es werden Mittel genommen, um die Konzentration und Gedächtnisfähigkeit zu steigern, um Müdigkeit vorzubeugen und um länger arbeiten zu können. Und am Abend werden vielleicht noch Medikamente genommen, um entspannen und schlafen zu können.
WARNHINWEIS: Die Einnahme vieler Medikamente führt bereits nach einigen Wochen zu einer Medikamentenabhängigkeit.
Nur weil ein Arzt Ihnen die Medikamente verschreibt, heißt das nicht, dass Sie diese bedenkenlos einnehmen können. Viele Ärzte gehen sehr sorglos - um nicht zu sagen verantwortungslos - mit der Verschreibung von Medikamenten um. Abgesehen davon: es gibt keine Erfahrungen, welche Langzeitfolgen die Einnahme leistungsfördernder und stimmungsaufhellender Psychopharmaka bei gesunden Menschen hat.
Die Einnahme solcher Medikamente ist ein unkalkulierbares Risiko.
Da jede Einnahme von Medikamenten ein Eingriff in das natürliche Regulationssystem des Körpers ist, können Sie sicher sein, dass es negative Konsequenzen hat, wenn Sie dauerhaft Medikamente einnehmen, um Stress im Beruf besser bewältigen zu können.
Medikamente sind keine (dauerhafte) Lösung für psychische oder körperliche Leistungsdefizite oder eine Überbelastung.
Sie sind eine Krücke, die künstlich am Laufen hält, was eigentlich Schonung braucht - Ihr Körper und Ihr Geist.
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