In einer unserer gemeinsamen Sitzungen kam Christiane lachend auf die vorhergehende Stunde zurück. "Sie hatten schon recht mit dem, was Sie sagten: Die Lehrerin lernt immer am meisten. Wenn ich das, was ich hier bei Ihnen lerne, im Unterricht weitergebe, wird es mir selbst immer noch klarer. In den letzten Wochen habe ich dadurch besonders deutlich erkannt, dass das wichtigste Element der Selbstfürsorge darin besteht, möglichst früh die ersten Anzeichen von Überforderung zu erkennen und auf geeignete Art und Weise darauf zu reagieren. Besonders geholfen hat mir dabei, als ich mich selbst unterrichten hörte: Es ist wichtig, dass ihr lernt, nein sagen zu können, ohne euch schuldig zu fühlen. Und dies wird euch umso leichter möglich sein, je mehr ihr euch bewusst seid, dass ihr mit eurem notwendigen Nein gleichzeitig ein Ja zu euch selbst sagt."
Gut für dich zu sorgen, ja zu dir zu sagen, geht am besten, wenn du dir bewusst machst, was du brauchst, was deine eigenen Bedürfnisse sind und du dafür auch bereit bist, Zeit einzuplanen: Zeiten der Stille, Zeiten der Aktivität. Zeiten des Alleinseins, Zeiten des Mit-anderen-Seins. Zeit einzuplanen, das zu tun, was dir guttut.
Je wohler du dich fühlst, desto leichter fällt es dir auch, dich um andere zu kümmern, ihre Bedürfnisse wahrnehmen und ihnen in schwierigen Zeiten beizustehen. Gesunde Fürsorge ohne Selbstaufopferung ist immer dann auf Dauer möglich, wenn du deine eigenen Grenzen wahrnimmst und deine eigenen Bedürfnisse kennst.
Sei liebevoll mit dir, damit du auf Dauer liebevoll bleiben kannst mit den Menschen, die deiner Hilfe bedürfen.
Dein Gert Kowarowsky
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